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Alt 12.08.2017, 16:18   #1  
Servalan
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El Torres (Szenario) / Jesús Alonso Iglesias (Zeichnungen): El fantasma de Gaudí (Dibbuks 2015), katalanische Ausgabe: Els fantasmes de Gaudí (Dibbuks 2015), französische Ausgabe: Le Fantôme de Gaudi (Paquet 2015), deutsche Ausgabe: Gaudis Gespenst (Salleck Publications 2016), niederländische Ausgabe: In de Geest van Gaudí (Gorilla 2016), englische Ausgabe: The Ghost of Gaudi (Magnetic Press 2017 und Lion Forge 2017), 124 Seiten - über Antoni Gaudí (1852 - 1926)
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Alt 22.08.2017, 10:41   #2  
Servalan
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Kunst und Künstler sind nicht nur Themen für Comics, vielmehr verzwirbeln sich die beiden Bereiche und manchmal werden sie zu einer Einheit.
Der erste Meilenstein liegt in der Hinsicht bei einem Klassiker des legendären Bauhauses, der Zeitungsstrips für ein Publikum in den USA gemacht hat, als deutsche Comics wegen Wilhelm Busch & Co. dort hoch angesehen war. Im Klartext geht es um zwei kurze Serien von Lyonel Feininger (1871 - 1956):

Lyonel Feininger: The Kin-der-Kids und Wee Willie Winkie's World, beide erstmals in der Chicago Sunday Tribune 1906-1907.
Deutsche Gesamtausgabe: Die Comic-Kunst des Lyonel Feininger, Carlsen Verlag 1994, 56 Seiten

Damals galt 1895 wegen Yellow Kid als offizielles Geburtsdatum der Comics. Diesen Anlaß nutzte der Carlsen Verlag, um eine Reihe von klassischen Zeitungsstrips als überformatige Hardcoveralben unter dem Imprint Carlsen Studio aufzulegen.
Kunstgeschichte und Comicforschung zogen jedoch unterschiedliche Schlüsse aus dieser biographischen Tatsache. Für die Kunsthistoriker war das bloß eine vernachlässigbare Phase Feiningers als handwerklicher Gebrauchsgrafiker, während die Comicforschung ein frühes Beispiel von Comickunst in seinem Werk sah.

Sekundärliteratur: "Lyonel Feininger - auf dem Weg zum Comiczeichner", in: Eckart Sackmann (Hg.): Deutsche Comicforschung. Band 11 (2015), comicplus+ 2014
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Alt 29.08.2017, 16:44   #3  
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Emmanuel Guibert und Didier Lefèvre (Szenario) / Didier Lefèvre (Fotografien) / Emmanuel Guibert (Zeichnungen) / Frédéric Lemercier (Koloration und Layout): Le Photographe (Dupuis Aire Libre 2003, 2004, 2006, Gesamtausgabe 2010), niederländische Ausgabe: De fotograaf (Dupuis 2003, 2004, 2006), deutschsprachige Ausgabe: Der Fotograf (Edition Moderne 2008-2009, Gesamtausgabe 2015), englischsprachige Ausgabe: The Photographer: Into War-torn Afghanistan with Doctors Without Borders (First Second Books 2009), tschechische Ausgabe: Fotograf (Meander 2012), polnische Ausgabe: Fotograf (Wydawnictwa Komiksowego 2013), spanische Ausgabe: El fotógrafo (Astiberri Ediciones 2015), 3 Bände, 272 Seiten

Diese autobiographische Comictrilogie wurde in elf Sprachen übersetzt und mit Preisen überhäuft, darunter 2010 den Eisner Award für den besten fremdsprachigen Comic und 2007 bei den Essentiels d'Angoulême für den dritten Band.
Die Comicreportage erzählt von den persönlichen Erlebnissen des Fotografen Didier Lefèvre (1957 - 2007), der ursprünglich Apotheker gelernt hat. 1986 begleitete er eine Expedition der NGO Médecins sans frontières (MSF) | Ärzte ohne Grenzen zu einem Einsatz im Sowjetisch-Afghanischen Krieg. Wenn er nicht fotografiert, unterstützt er das Ärzteteam bei der Logistik, wodurch das Publikum einen Einblick in den Alltag erhält.

Dem letzten Band lag eine 40minütige Dokumenation von Juliette Fournot als DVD bei. Darüber hinaus erschien 2003 bei Ouest France der Fotoband Voyages en Afghanistan : Le pays des citrons doux et des oranges amères (144 Seiten).
In der Comictrilogie fügen sich die Fotos als Rohfilm in das Layout ein. Allerdings sind die Fotos durch das dicke Schwarz des Rollfilmlochbands ein zweites Mal gerahmt und zeigen Markierungen in Rotstift für die weitere editorische Bearbeitung.
Didier Lefèvre bricht das Klischee des heldenhaften Kriegsfotografen nach Robert Capa, vielmehr hat er Schwierigkeiten sich an den Alltag in Afghanistan zu gewöhnen. Irgendwann kapituliert er und macht sich allein auf den Rückweg nach Pakistan.

Geändert von Servalan (29.08.2017 um 20:12 Uhr)
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Alt 08.09.2017, 15:18   #4  
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Marek Turek: Bellmer. Niebiografia (Kultura Gniewu 2017), 112 Seiten - über Hans Bellmer (1902 - 1975)

2016 wurde Bellmers Geburtsort Europäische Kulturhaupstadt. Als Kattowitz 2011 von der EU nominiert wurde, stieß der Literaturwissenschaftler, Literaturkritiker und Anglist Marceli Szpak zahlreiche künstlerische Projekte an, darunter diese Comicbiographie Hans Bellmers (1902 - 1975).
Am 25. August 2017 wurde der Comic für den Großen Polnischen Comicpreis nominiert.

Geändert von Servalan (17.09.2017 um 23:57 Uhr)
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Alt 12.09.2017, 13:23   #5  
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Comicbiographien scheinen eine gute Mischung aus Einzelbänden, die für sich allein stehen können, und einer lockeren Serie zu sein. Ähnlich wie Reinhard Kleist, Lars Fiske und Steffen Kverneland (siehe oben) erscheinen von der Italienerin Vanna Vinci immer mal wieder Comicbiographien über Künstlerinnen (ansonsten zeichnet sie auch Serien wie Nathan Never für Sergio Bonelli Editore):
  • Vanna Vinci: La Casati - La muse égoïste (Dargaud 2013), italienische Ausgabe: La Casati. La musa egoista (Rizzoli Lizard 2013), 78 Seiten - über Luisa Casati Amman (1881 - 1957), desweiteren tauchen auf Filippo Tommaso Marinetti (1876 - 1944), Giovanni Boldini (1842 - 1931), Man Ray (1890 - 1976), Giacomo Balla (1871 - 1958)
  • Vanna Vinci: Tamara de Lempicka. Icona dell’Art déco (24 ORE Cultura 2015), französische Ausgabe: Tamara de Lempicka, Icone de l'art déco (Nouveau Monde éditions Graphic 2015), 46 Seiten - über Tamara de Lempicka (1898 - 1980)
  • Vanna Vinci: Frida Kahlo. Operetta amorale a fumetti (Il Sole 24 Ore 2016), deutsche Ausgabe: Frida - Ein Leben zwischen Kunst und Liebe (Prestel 2017), englische Ausgabe: Frida Kahlo. The Story of Her Life (Prestel 2017), französische Ausgabe: Frida Kahlo, petit journal intime illustré (Éditions du Chêne 2017), 160 Seiten - über Frida Kahlo (1907 - 1954) sowie Diego Rivera (1886 - 1957)

Geändert von Servalan (12.09.2017 um 14:21 Uhr)
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Alt 12.09.2017, 15:16   #6  
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Giuseppe De Nardo (Idee und Szenario) / Giampiero Casertano (Zeichnungen) / Arianna Florean (Koloration) / Aldo Di Gennaro (Cover): Speciale Le Storie Bonelli n. 1: Uccidete Caravaggio! (Sergio Bonelli Editore 2014, neu aufgelegt 2017), 144 Seiten - über Michelangelo Merisi da Caravaggio (1571 - 1610)

Am 7. September erschien die Neuauflage.
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Alt 14.09.2017, 13:12   #7  
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Daniel Torres: La casa. Crónica de una conquista (Norma Editorial 2015), 576 Seiten

2008 schlug der Herausgeber des Verlags Norma Editorial, Rafael Martínez, dem preisgekrönten Comicautor Daniel Torres ein riesiges Projekt vor: Er könnte doch die Geschichte des menschlichen Wohnens in 12 Bänden schildern, insgesamt 600 Seiten sollten es werden.
Daraus wurden 26 Kapitel, die jeweils eine historische Epoche schildern. Was im Neolithikum beginnt, reicht bis in die Gegenwart und passiert dabei Antike, Mittelalter, Barock, den Urbanismus der industriellen Revolution und die Utopien der 1968er.
Eine Architekturgeschichte des menschlichen Alltags.
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