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Alt 11.04.2017, 16:48   #1  
Peter L. Opmann
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Seltsam – das Cover wirbt damit, daß sich die Nichtmenschen aus der Großen Zuflucht befreien. Dabei geht es nach wie vor schwerpunktmäßig um den entfesselten Dr. Doom, dem sich die FV als nicht gewachsen erwiesen haben (Titel der Episode: „Dooms Tag“). Aber auch die „Marvel intern“-Seite, die einen Überblick über die 15 Hefte der aktuellen Monatsproduktion geben soll, ist mit einer Abbildung der Nichtmenschen geschmückt. (Nebenbei: 15 Marvels in einem Monat – das war für mich damals der helle Wahnsinn. Ich hätte sie gern alle gelesen, aber bei meinen damaligen Barmitteln war das völlig illusorisch. Ironischerweise gab mir erst das große Titelsterben ein halbes Jahr später die Chance, bei Marvel wieder stärker einzusteigen. Auch dieses Heft habe ich erst im Superband # 28 in die Hände bekommen.)

Auf der Splashpage wird das bisherige Geschehen recht geschickt zusammengefaßt. Reed warnt die Weltgemeinschaft vor Doom; Sue und Ding machen sich Sorgen. Der eigentlich zurückgekehrte Johnny, die Fackel, ist nicht im Bild. Nachdem wir noch einmal einer Begegnung von Doom mit dem hilflosen Silberstürmer beigewohnt haben, sehen wir Johnny und seinen Kumpel Wyatt wieder: Die Fackel will Doom erneut angreifen. Seine Geliebte Crystal hat er fürs Erste offenbar vergessen.

Jetzt folgt der auf dem Cover gefeaturete Schwenk zu den Nichtmenschen. Black Bolt, der Anführer dieser Superwesen, erhebt seine Stimme und bringt damit die Energieglocke, die über der Stadt liegt, und damit zugleich die Stadt selbst zum Einsturz. Den Nichtmenschen krümmt diese Katastrophe praktischerweise kein Haar. Ausgerechnet von Seiten des wahnsinnigen Bruders Maximus kommt Beifall: „Black Bolt – du hast es vollbracht! Du hast den Nichtmenschen ihre Freiheit geschenkt!“

Man sieht an der Nichtmenschen-Nebenhandlung, daß Stan Lee während des Schreibens noch nicht wußte, was er aus ihr machen sollte. Begonnen hatte alles mit Gorgon, der hinter Medusa her war und sie ins Versteck der Nichtmenschen zurückbringen sollte. Ein Problem lag sicher darin, daß Medusa als „normale“ Superschurkin begonnen hatte und nun ins Team der Nichtmenschen eingegliedert wurde. Dann treibt sich auch Crystal außerhalb der Großen Zuflucht herum und begegnet Johnny Storm. Dann besuchen die FV dieses Nichtmenschen-Domizil und müssen erkennen, daß der rechtmäßige Herrscher von seinem Bruder Maximus abgesetzt worden ist. Maximus mißbraucht seine Macht, indem er die Stadt unter die besagte Energieglocke bringt und damit alle Nichtmenschen zu seinen Geiseln macht. Zwischendurch ist aber immer wieder mal davon die Rede, daß die Nichtmenschen sich vor der Bosheit der Menschen abkapseln möchten (dazu paßt auch die anfängliche Jagd auf Medusa). Es setzt sich letztlich die Linie durch, daß sie ihre Freiheit wollen und dazu die Barriere überwinden müssen. Auch die Rollen von Black Bolt und Maximus sind reichlich unklar.

Das alles paßt nicht so recht zusammen und fällt nur wegen der Häppchen-Strategie von Lee nicht so sehr auf. Der Leser wirft immer wieder mal einen kurzen Seitenblick auf die Nichtmenschen, während es in der Hauptstory um etwas ganz anderes geht. Immerhin erzeugt Lee aber dadurch einen epischen Erzählfluß, wodurch die Heftreihe zur echten Serie wird. Man muß jedes Heft lesen, um bei den Entwicklungen mitzukommen.

Derweil wütet Doom weiter, verändert das Wetter, erzeugt Monster, bringt Vulkane zum Ausbruch. Reed konstruiert doch noch einmal eine Waffe gegen den Schurken – ein kleiner Flugdrache, der jedem, auf den er trifft, seine Kräfte raubt (Details tun nichts zur Sache). Die Nichtmenschen brechen nun in die Zivilisation auf. Und die FV bereiten sich auf ihre ultimative Begegnung mit Dr. Doom vor – Cliffhanger!

Jack Kirby nähert sich grafisch weiter seinem Höhepunkt an. In dieser Ausgabe arbeitet er bereits auf acht Seiten mit groß- und hochformatigen Panels. Am Ende wird es in den Heften nur noch vereinzelt Seiten mit drei Panelreihen geben, was ja ursprünglich bei US-Comics der Standard war.

Noch eine Bemerkung möchte ich anfügen, auch wenn sie mit meinem Thema direkt nichts zu tun hat: Seit ein paar Ausgaben gibt es Zeichnerporträts; in dieser Ausgabe wird die Redakteurin Kirsten Isele mit einem vergleichsweise langen und auskunftsfreudigen Text vorgestellt. Ich denke, mit diesem Porträt ist sie blitzartig zu einer Art Ersatz-„Onkel Rolf“ avanciert, zu einer Quasi-Freundin der Leser. Was für ein Mißverständnis! Wenn ich Jakub Kurtzberg richtig verstanden habe, steht sie – naja, immerhin inzwischen 40 Jahre später – für Fan-Kontakte nicht zur Verfügung.
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Alt 14.04.2017, 09:48   #2  
michidiers
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Sammlung der Superhelden März/April 17 - Teil 1

Puh, gleich als Viererpack habe ich die letzte Lieferung der Sammlung der Superhelden erhalten, was meinen Lesestapel um einiges in die Höhe schießen ließ. Hinsichtlich der Verpackung geht nochmals ein Lob an den Vertrieb. Egal, ob das Paket zwei oder vier Bücher enthält, stets ist die Verpackung passend, so dass endlich das Problem mit den Transportstauchungen behoben ist.

AUSGABE 4 – Thor: Die Steinmenschen vom Saturn + Ragnaröck



Inhalt: Journey into Mystery 83, Thor (VOL. 2) 80–85
Zitat:
Thor aus der Himmelsstadt Asgard ist ein Gott unter Menschen. Er hat geschworen, die Erde mit seinem mächtigen Uru-Hammer zu beschützen. In seiner langen Comic-Karriere wurde er zu einem von Marvels berühmtesten Helden.
1962 führten Stan Lee und Jack Kirby den mächtigen Donnergott in Journey into Mystery 83 ein. In diesem Band erleben Sie Thors allererstes Abenteuer, danach das überwältigende Epos von Ragnarök, dem Untergang der Götter, präsentiert von Michael Avon Oeming und Andrea Di Vito.
Eine sehr mythologisch angehauchte Geschichte um die nordischen Götter, in der das Superheldetum eher eine zweitrangige Rolle spielt. Sehr schön bebildert und (trotz einigen „hakelnden“ Textpassagen, was eventuell der Übersetzung geschuldet sein könnte) spannend bis zum unerwarteten Schluss erzählt.


AUSGABE 5 – Hulk: Die Hunde des Krieges



Inhalt: The incredible Hulk (VOL. 2) 12-20

Zitat:
Durch die Explosion einer Gamma-Bombe wurde Dr. Bruce Banner nicht etwa getötet, sondern er verwandelte sich in den unglaublichen Hulk – ein unheimliches, wütendes Monster. Doch der Hulk, der vom Militär gnadenlos gejagt wird, will im Grunde nur eines: seine Ruhe. Die Belastung durch sein monströses Alter Ego war für Dr. Bruce Banner schon immer gewaltig, doch in Paul Jenkins’ hochgelobtem Mehrteiler Die Hunde des Krieges ist der Hulk nicht Banners Feind – nein, er ist vielleicht seine letzte Hoffnung! Lesen Sie ein atemberaubendes Abenteuer mit einer revolutionär anderen Sicht auf Marvels missverstandenen Helden – ein Abenteuer, das den Hulk für immer verändern wird.
Die Geschichte, sie liegt einer sehr guten Idee zugrunde, erwies sich auf die Psychologie bezogen ein wenig zu überladen und war insgesamt etwas zu lang geraten. Mein heimlicher „Star“ der Story ist hier nicht der Hulk, sondern der Bösewicht „Ryker“, der so fies dargestellt wird, dass man ihm als Leser am liebsten den Kopf abgerissen hätte.
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Alt 15.04.2017, 09:49   #3  
michidiers
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Kurzes Zwischenspiel, bevor es morgen mit Teil 2 von Hachette März/April 17 und danach mit den Williams FV weitergeht. Die Filme waren so gut, dass ich sie einfach kurz vorstellen möchte:


Timbuktu
Regie Abderrahmane Sissako
Mauretanien, 2014

https://www.youtube.com/watch?v=v3x-MGsJZhM

Mali: Islamistische Fundamentalisten haben die Oasenstadt übernommen und die religiösen Gesetze der Sharia eingeführt. In der Wüste, fernab des Chaos’ führt Kidane ein ruhiges Leben mit seiner Frau Satima und ihren gemeinsamen Töchtern Toya und Issan. Doch der Frieden ist nur von kurzer Dauer.

In langsamen, gefühlvollen Aufnahmen wird die Unterdrückung durch religiösen Fanatismus und der damit verbundenen (körperlichen und geistigen) Flucht ihrer Opfer dargestellt. Tolles Kino, eher für die Kinoleinwand, als für den Fernseher geeignet.


Bedingungslos
Regie Ole Bornedal
Dänemark, 2007

https://www.youtube.com/watch?v=WwrPhKkqwjw

Ein schrecklicher Autounfall katapultiert eine fremde Frau mit Gedächtnisverlust in Jonas Leben. Der gestandene Familienvater gerät in den Bann der schönen Frau und ihres Geheimnisses. Er beginnt, ein Doppelleben zu führen und übernimmt die Rolle eines anderen Mannes.

Es gibt immer wieder Filme, die einen richtig überraschen: innovativ erzählt, spannende Schnitte und Einstellungen, dynamische Handlung und ein hervorragendes Drehbuch. Absolute Sehempfehlung gebe ich für diesen Film noir-Mysterythriller!


Deadlock
Regie Roland Klick
Bundesrepublik Deutschland, 1970

https://www.youtube.com/watch?v=sfkrvWyaMUI

Die Banditen Kid (Marquardt Bohm) und Sunshine (Anthony Dawson) flüchten nach einem Bankraub in die Geisterstadt Deadlock in der mexikanischen Sierra. Die einzigen Bewohner sind Charles Dump (Mario Adorf) und seine Tochter Jessy. Schnell beginnt in dem Kaff ein verbitterter Kampf um den Geldkoffer.

Einer der Filme, die ich als Kind nie sehen durfte. Glücklicherweise wieder entdeckt und gesehen. Toller, atmosphärischer Spätwestern aus deutscher Feder mit einem guten Cast und v or allem mit einem Deutschrock Soundtrack von „Can“.
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Alt 17.04.2017, 10:13   #4  
michidiers
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Sammlung der Superhelden März/April 17 - Teil 2

Puh, gleich als Viererpack habe ich die letzte Lieferung der Sammlung der Superhelden erhalten, was meinen Lesestapel um einiges in die Höhe schießen ließ. Hinsichtlich der Verpackung geht nochmals ein Lob an den Vertrieb. Egal, ob das Paket zwei oder vier Bücher enthält, stets ist die Verpackung passend, so dass endlich das Problem mit den Transportstauchungen behoben ist.


AUSGABE 6 - Iron Man: Iron Man wird geboren + Die Maske in Iron Man



Inhalt: Tales of Suspense 39, Iron Man (Vol. 3) 1/2 und Iron Man (Vol. 3) 26-30

Zitat:
Als der Milliardär und Waffenerfinder Tony Stark von Terroristen gefangen wird, konstruiert er eine unglaubliche Kampfrüstung, um zu entkommen. er beginnt ein neues Leben und hilft als Iron Man all jenen, die in Not sind.
Nun steht Tonys härtester Kampf bevor, denn sein Gegner ist seine eigene Rüstung. Diese ist besessen von einer künstlichen Intelligenz, die Stark besser zu kennen scheint als dieser sich selbst. Und offenbar kann nichts die Rüstung davon abbringen, ihren Schöpfer zu vernichten. So entspinnt sich ein actiongeladener Kampf zwischen Mensch und Maschine, der bis zur letzten Seite fesselt.
Rund zwanzig Jahre nach der Erstveröffentlichung stand ich Anfangs dem Inhalt von „Die Maske in Iron Man“ (The Mask in the Iron Man) skeptisch gegenüber, befinde ich die Superheldencomics dieser Zeit in der Nachschau doch nicht mehr so wahnsinnig toll wie damals. Trotz dessen war ich schon nach einigen Seiten (die Einzelheiten der Geschichte hatte ich ja längst vergessen) von der vielschichtigen, frankenstein-„esken“ Story schwer begeistert, was sich bis zum stimmigen Ende übrigens nicht änderte. War doch ganz schön, diese Geschichte noch einmal gelesen zu haben.


AUSGABE 7 - Captain America: Die Schatten des Krieges



Inhalt: Captain America 247-255

Zitat:
Nachdem der schwächliche Steve Rogers für wehrdienstuntauglich erklärt worden war, verwandelte ihn das Supersoldatenserum in einen Modellathleten. Seit dem Zweiten Weltkrieg streitet er als Captain America für die Freiheit und bekämpft weltweit Unterdrückung und Tyrannei.
Dieser Band enthält einen der spektakulärsten Mehrteiler mit dem Helden im Flaggenkostüm, erzählt von Roger Stern und John Byrne. Außer Captain Americas Kampf gegen Schurken vie Batroc, Baron Blood und Cobra ist hier auch die definitive Version von Caps Herkunftsgeschichte abgedruckt.
Bei klassischen Superheldencomics gilt für mich: „Wo Roger Stern draufsteht, ist Roger Stern auch drin!“. Mein Lieblingsautor kann nicht nur für die Avengers oder Spider-Man stimmige Geschichten entwerfen, sondern auch für den berühmten Schildträger. Besonders zu empfehlen sind die in diesem Band enthaltenen, herausragenden US Nummern #250, #253 und #254.
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Alt 19.04.2017, 16:28   #5  
michidiers
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Die Fantastischen Vier (Williams) 56



Erscheinungstermin: 1976/04

Originalausgabe:
1) Fantastic Four (I) #60
2) Daredevil (I) #20

Story-Titel:
1) Die Gefahr und die Macht !
2) Urteil lautet: Tod! 3/3: ?

Original-Storytitel:
1) The peril and the power!
2) The verdict is: Death!

Zeichnungen:
1) Jack Kirby
2) Gene Colan

Text:
1) Stan Lee
2) Stan Lee

Inhalt:
1) Während Ben und Reed um eine passende Kampfstrategie gegen den mit des Silver Surfers kosmischer Macht ausgestatteten Dr. Doom debattieren, handelt Jonny und greift den Bösewicht frontal an. Doch dieser ist nunmehr unbesiegbar, scheint fast mit den FV zu spielen. Erst eine List Richards beendet den Spuk und lässt Doom die Kraft verlieren. Das Brett incl. kosmischer Macht wandert zurück zu ihrer Quelle: dem in Latveria in einem Kerker weilenden Surfer.
2) Auf der geheimen Insel der Eule kommt es zu einer ersten Konfrontation zwischen dem Dämon und der Eule, welche letztere vorerst für sich entscheidet. DD ist in einem Käfig gefangen und seinen Häschern ausgesetzt.

Bemerkungen:
Das Aufeinandertreffen mit Dr. Doom läuft hier – wie auch in vergangenen Konfrontationen – recht einseitig ab: Die FV versuchen den vielen Fallen des Bösewichts zu entgehen. Waren es früher Fallen technischem Ursprungs, sind sie nun natürliche, von kosmischer Macht veränderte Dinge: Bäume, Stürme etc. Aber trotzdem, das Artwort kann sich wieder sehen lassen.

Schöne Bild- und Textabfolge vom Ding, das seine letzten Reserven für sich mobilisiert:



Auch erschienen in:
1) Hit Comics #37, Hachette Klassik V
2) Erstveröffentlichung
michidiers ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 19.04.2017, 20:46   #6  
Peter L. Opmann
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Leider weiß ich nicht mehr, warum ich mich entschieden habe, damals 1976 gerade diese Ausgabe zu kaufen. Klar, das sehr dramatische Cover hat zweifellos mit den Ausschlag gegeben. Mir war klar, daß die Serie schon länger lief (zwei oder drei FV-Hefte besaß ich bereits; keine Ahnung, ob es zu dieser Zeit auch schon Superbände zu kaufen gab) und ich mich eventuell einlesen mußte. Wahrscheinlich dachte ich: Wird schon hinhauen. Die Marvels haben grundsätzlich – im Gegensatz zum Ehapa-Kram – eine große Faszination auf mich ausgeübt. Aber vermutlich hat der Zufall eine Rolle gespielt: Das Heft lag gerade am Kiosk herum; ich hatte gerade ein paar Groschen in der Tasche – so etwa wird’s gewesen sein.

Der Leser bekommt mit, daß die Geschichte schon vorher begonnen hat; daß dies der vierte Teil der Story ist, erfährt man dagegen nicht. Ich kann noch nachvollziehen, daß der Einstieg für einen Neu-Leser ziemlich verwirrend ist. Man sieht ein Schiff auf einem hohen Felsen liegen (offenbar aus dem Wasser gehoben), und Dr. Doom schwirrt darum herum. Der Sinn dieses Bildes erschließt sich auch mit den Dialogen der FV, die die Szenerie beobachten (via „Fernseh-Satellit“ – allerdings falsch geschrieben), nur mühsam. Mir hat sich aber schon vermittelt, daß die FV es hier mit einem Gegner zu tun haben, gegen den sie ziemlich hilflos sind.

Johnny Storm hat offenbar die Feststellung von Reed, daß gegen Doom nichts auszurichten ist, nicht mitbekommen, verfolgt ihn und will ihn doch noch ausschalten, was natürlich nicht gelingt. In dieser Ausgabe läuft sehr viel über die Dialoge. Denn die Kämpfe hat es ja in den vorausgegangenen Ausgaben alle schon gegeben; mit starken Sprüchen erwecken die Superhelden aber den Eindruck, sie meinten es nun wirklich ernst, worauf Doom immer mit kaltem Zynismus antwortet. Die Fackel wird durch einen Wirbelsturm ausgeschaltet, den Doom erzeugt hat.

Eher die Funktion einer Rückblende hat eine kurze Szene mit dem eingekerkerten Silberstürmer, der nach Freiheit lechzt, aber so schwach ist, daß ein Diener von Dr. Doom ihn in der Zelle herumstoßen kann. Die restlichen drei FV-Mitglieder begeben sich inzwischen mit einem vom Schwarzen Panther zur Verfügung gestellten “Überschallraketenkreuzer“ auf den Weg zum letzten Gefecht mit Doom. Sie werden, nicht unoriginell, durch einen schnell wachsenden Baum gestoppt und müssen Hals über Kopf ihr demoliertes Fluggerät verlassen.

Ding hat nun seine Angst vor Doom (siehe FV # 54) überwunden: „Du kannst genauso gut gleich rauskommen, Denn ich gehe erst, wenn ich dich geplättet habe!“ Dieses Duell war für mich als Kind der eigentliche Höhepunkt des Hefts. Jack Kirby macht hier in einem Panel die ungeheure Kraft Dooms augenfällig, indem er ihm anatomisch unmöglich dicke Arme gibt. Ding kann jedoch diese Schraubstock-Arme mit einer extremen Anstrengung abschütteln. Sehr schön auch seine Sprüche: „Willst du noch irgendwas anderes machen, bevor ich mit dir die Gegend fege?“ – „Und jetzt geb‘ ich dir nen wirklich guten Rat: Fang nie an, Fortsetzungsgeschichten zu lesen!“

Während der Beobachter (Watcher), irgendwo im fernen All, kurz überlegt, ob er zu Gunsten der FV eingreifen soll, und sich dann dagegen entscheidet, kämpfen sich Reed und Sue durch einen zersplitterten Wald – Ergebnis des erwähnten Wirbelsturms – und finden Johnny, glücklicherweise unverletzt. Ding wurde inzwischen in einem „Antigrav-Stau-Feld“ gefangen und kann nicht länger gegen Doom kämpfen. Aber die übrigen Drei leisten weiter wacker Widerstand, wenn auch auf verlorenem Posten. Es wird angedeutet, daß Reed noch einige Minuten Zeit braucht. Ein letzter Szenenwechsel: Drei Männer (offenbar Jäger) entdecken irgendwo in freier Natur die Nichtmenschen, geraten in Panik und fliehen.

Doom will nun die FV austilgen. In diesem Moment taucht der schon in FV # 55 vorgestellte Flugdrache hinter ihm auf, in den Reed anscheinend seine letzte Hoffnung gesetzt hat. Er raubt ihm einen Teil seiner Kraft, kann ihn aber nicht zu Boden werfen. Doom triumphiert: „Selbst die Waffe, die du entwarfst – dein eigenes Genie – konnte mich nicht bezwingen!“ Auf dem Brett des Silberstürmers jagt er dem Gerät hinterher, um es zu vernichten. Das war aber, wie wir jetzt sehen, genau das, was Reed wollte. Denn als er sich dem Rand der Atmosphäre nähert, wird die kosmische Barriere wirksam, mit der Galactus den Silberstürmer auf die Erde verbannt hat. Und Doom verschwindet in einem Blitz.

In dieser Story gibt es wieder mal einige Unstimmigkeiten. Um auf die letzte Wendung zurückzukommen: Der Silberstürmer hat mehrmals versucht, diese Barriere zu überwinden. Dabei wird er immer nur zurückgeworfen und nicht wie Doom offenbar in Nichts aufgelöst. Oder verschwindet er irgendwohin? Wenn ja, wohin? Man stört sich aber daran nicht, denn in großen Zügen funktioniert die Dramaturgie einwandfrei: Die FV können nichts gegen Doom tun und versuchen es doch immer wieder. Ihre letzte Finte verleitet Doom zu einem Fehler aus Überheblichkeit, und so schlägt er sich sozusagen selbst. Na wunderbar!

Letztlich wirkt der Vierteiler etwas ausgewalzt. Den dritten Teil hätte man einsparen können, ohne daß die Story nicht mehr funktionieren würde. Es ist aber schon nachvollziehbar, daß Stan Lee die Konfrontation der FV mit einem schier unbesiegbaren Dr. Doom so lange wie möglich auskostet. Es war nun einmal der erste Vierteiler, und er mußte wohl noch Erfahrungen sammeln. Daß die Story etwas zu lang ist, bedeutet allerdings nicht, daß der Spannungsbogen durchhängt. Instinktiv erzählt Lee die Geschichte sehr wirkungsvoll. Schwer zu beurteilen, wie genau dieser Vierteiler geplant worden ist. Ich glaube fast, daß Lee nach wie vor unstrukturiert ein Heft nach dem anderen geschrieben hat.

Lee verzichtet hier nun auf einen Cliffhanger, wie um den Lesern mal wieder eine Chance zum Atemholen zu geben. Das letzte Bild, in dem ein herrenloses Silberstürmer-Brett zu Dooms Schloß in Latveria zurückfliegt, ist allerdings sehr aussagekräftig. Nächste Ausgabe. „Neue Gefahr dräut!“ Das ist nun überhaupt nicht aussagekräftig (vielleicht wußte Lee selbst noch nicht, wie’s weitergeht)! Dies war allerdings nicht der Grund, weshalb ich sie mir nicht gekauft habe…
Peter L. Opmann ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 20.04.2017, 10:55   #7  
Marvelianer
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Lieber Peter, die Marvel Superhelden Superbände gab es seit 1975.
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