24.01.2016, 23:47 | #51 | |
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Vielen Dank für diese sehr interessanten Beiträge, Detlef !
Zitat:
Wenn die jugendlichen Leser eine enge Bindung zur Serie gehabt hätte, wären sicher auch nachfragende Zuschriften im Verlag eingegangen. Vielleicht wurden diese Hefte aber eher von wohlmeinenden Eltern, Onkels, Tanten für die Kinder gekauft und man nahm sie als einzelne Episoden. Geändert von user06 (25.01.2016 um 06:45 Uhr) |
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25.01.2016, 00:21 | #52 | |
Moderatorin Internationale Comics
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Zitat:
Der BBC-Produzent Jonathan Stamp war bei der Serie Rom historischer Berater, und das ist mittlerweile schon zehn Jahre her. Besonders bei der Episode 11, die unter Gladiatoren spielt, hat er angemerkt, daß Gladiatoren eher Entertainer waren, und solange sie erfolgreich mit Verurteilten, mit Raubtieren oder anderen Gegnern ein Spektakel veranstalteten eher gefeierte Popstars waren, die nicht leichtfertig verheizt wurden. Die Serie (Staffel 1) spielt zwischen Cäsars Sieg über Vercingetorix und Cäsars Ermordung, die Episode liegt also circa 30 Jahre nach Spartakus. Zur Sklaverei: Nach meiner historischen Kenntnis gehörte das in der Antike zum Schicksal dazu. Außerdem gab es die Praxis, daß sich arme Leute selbst auf dem Sklavenmarkt anbieten konnten, um dem Hungertod zu entrinnen. Die große Spaltung lag wohl zwischen den Feldsklaven, die auf den Latifundien, in Steinbrüchen oder bei anderen Knochenjobs schuften mußten und heftig gelitten haben, und den Haussklaven. Die hatten im Vergleich dazu ein leichteres Leben und waren teilweise Berater ihrer Herrschaften (wie Posca für Julius Cäsar). Das klassische Beispiel hierfür sind die griechischen Hauslehrer der Patrizier. |
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25.01.2016, 06:30 | #53 | ||
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Zitat:
(Quelle: "Als Spartacus den Römern trotzte: und andere Geschichten zur Geschichte", P.M History) Zitat:
Spartacus war mit nur 70 weiteren Gladiatoren ausgebrochen. Bei seiner letzten Schlacht soll er etwa 11 000 Anhänger - darunter natürlich auch Frauen und Kinder - gehabt haben. Der größte Teil dieser befreiten Sklaven akzeptierte sein "Schicksal" wohl nicht. Geändert von user06 (25.01.2016 um 07:17 Uhr) |
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25.01.2016, 12:14 | #54 |
Moderatorin Internationale Comics
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Sorry, "Schicksal" ist ein dummes Wort. Ich meinte nur, daß es zum Leben dazugehört und Alltag war. Niemand hat die Sklaverei infrage gestellt und wurde mit seiner Kritik ernstgenommen wie später die Abolitionisten. Darum ging es mir.
Wenn jemand ein Auto hat, kann es sein, daß es gestohlen oder beschädigt wird. Das gehört heute zum Alltag. Auf dieser Ebene meinte ich das. |
25.01.2016, 13:00 | #55 |
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Beiträge: 3.386
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Du hast Recht, zum Alltag gehört Sklaverei heutzutage zumindest in der westlichen Welt nicht.
Aber wenn es um finanzielle Interessen geht, sind bei dem Thema sogar demokratische Politiker (Außenminister Gabriel: Katar, ganz aktuell Saudi Arabien) oder Vorzeigesportler (Beckenbauer: Katar) blind. Dass die Sklaverei 2000 Jahre nach Spartacus überhaupt noch existiert, ist ein Armutszeugnis für die Menschheit . Zu Spartacus: Es gibt noch eine weitere Comic Adaption des Themas, nämlich im Rahmen der DDR-Reihe „Weltberühmte Geschichten in Bildern“: http://www.comicguide.de/index.php/c...&display=short Und natürlich die Adaption des Kirk Douglas Films in den USA bei Dell Comics. |
25.01.2016, 17:21 | #56 | |
Mitglied
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Zitat:
Die Mittel sind heute subtiler. Heute geht das mit Krediten und Zinsen. Wenn ich heute jemandem einen Kredit gebe,zwinge ich ihn,auch morgen noch für mich zu arbeiten. Da die meisten in unserem Staat kein Land besitzen können sie sich nicht selbstständig ernähren und sind somit gezwungen für andere zu arbeiten bzw. Kredite aufzunehmen,die abgearbeitet werden müssen. Diese Ungerechtigkeit hat es bei uns natürlich schon vor langer Zeit gegeben,z.B im Mittelalter,als man unabhängigen Bauern mit Waffengewalt ihr Land weggenommen hat. Das Land ist dann von den "Herren" bis in unsere Zeit weiter vererbt worden und damit wurden die Besitzverhältnisse manifestiert. Stark verkürzt ausgedrückt haben auch die Europäer und andere Völker den Indianern in Amerika das Land "geklaut" aufgrund besserer Bewaffnung. Aber das ist alles Politik und gehört eigentlich nicht hier her |
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25.01.2016, 17:25 | #57 | |
Mitglied (unverifiziert)
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Zitat:
Diese Schande der Menschheit wird hier irgendwie "geduldet". Auch kann es seltsame historische "Rückfälle" geben, denken wir an die Millionen Zwangsarbeiter im 3. Reich, für die die Bezeichnung Sklaven wohl angemessen gewesen wäre. |
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25.01.2016, 17:46 | #58 |
Moderator sammlerforen
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Damit belassen wir es hier bitte aber zum Thema Sklaven, 3. Reich und "anschaffen". Zumal der/die/das fischerin kein verifiziertes CGN-Mitglied ist und die Forenbetreiber ihn/sie überhaupt nicht kennen.
Danke! |
25.01.2016, 20:43 | #59 |
Mitglied (unverifiziert)
Beiträge: 6
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Wenn der Wunsch so höflich ausgesprochen wird, komme ich dem nach. Ich finde Detlefs Reihe sehr interessant und wollte lediglich darauf verweisen, dass das Thema "Skl." mitnichten nur in die Antike gehört, sondern unter anderen Bezeichnungen weiter existiert? Etwas falsch gemacht?
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26.01.2016, 09:31 | #60 |
Operator 50er Jahre
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Zum angesprochenen Heft und auch zu allen anderen, können wir sicherlich diskutieren, unsere Meinungen dazu sagen. Und grade das Thema "Sklaverei" bietet Stoff für eine Endlosdebatte, obwohl wir doch alle einer Meinung über diese Schande der Menschheitsgeschichte von Anfang an bis auf den heutigen Tag sind.
Zu Servalan: mitnichten wurde die Sklavenhaltung in der Antike (Rom) kritiklos hingenommen. Siehe dazu meinen Beitrag zum Heft. Wirtschaftliche Interessen verhinderten aber ihre Abschaffung. Im Grunde nicht anders als heutzutage: auch hier setzt sich nach wie vor der wirtschaftlich/politische Komplex durch - und ich befürchte, dass das nicht aufhören wird. Zur Fischerin: es ist nicht gern gesehen, wenn gewisse politische Kreise bei ihrer Suche im Netz zu viel Themen hier vorfinden und sich breit machen. Selbstverständlich hast du mit deinen Beispielen recht, die Sklavenhaltung ist auch im militärisch/politischen Bereich nach wie vor präsent. Zu Durango: Kredite und Sklaverei würde ich nicht unbedingt in einen Topf werfen. Obwohl eine daraus entstehende Abhängigkeit schon problematisch für den Kreditnehmer werden kann. Zum Glück muß er sich dann aber nicht selbst als Sklave verkaufen, eine Insolvenz - die inzwischen über 6 Jahre geht - kann ihn durchaus zumindest von seinen Verpflichtungen befreien. Aber auch darüber könnten wir ewiglich diskutieren und höchstens eine ständig wiederkehrende Abhängigkeit des größten Teiles der Menscheit konstatieren. |
26.01.2016, 11:56 | #61 | |
Moderatorin Internationale Comics
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Zitat:
Mir ging es um die Idee, sich als Zeitgenosse eine sklavenfreie Gesellschaft vorzustellen. Der phantasiereiche Lukian von Samosata hat über Hetären und Mondreisen geschreiben, aber so etwas lag außer seiner Vorstellungskraft. Heute gibt es fast überall Debattierklubs, in denen Argumente für die unmöglichsten Positionen wie im Sport gelost und veteidigt werden. Gebildete Patrizier wie Cicero oder Cato scheinen sich jedenfalls nicht sicher genug gefühlt zu haben, um diese Hypothese wenigstens spielerisch in Erwägung zu fassen. Ich meinte, diese Ebene der Kritik fehlt. |
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26.01.2016, 13:19 | #62 |
Master of Desaster
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26.01.2016, 16:06 | #63 |
Moderator sammlerforen
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Und in der Zwischenzeit steht "es" hier dann 10 mal.
Treffer! Versenkt! |
02.02.2016, 14:12 | #65 |
Operator 50er Jahre
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Nummer 9 Der stählerne Strang – Vom Bau der Pacific-Eisenbahn
Wie aus dem Titel zu erkennen, ist der Bau der Transkontinentalen Eisenbahnverbindung innerhalb der USA in west/östlicher und ost/westlicher Richtung das Thema des Heftes. Ich habe extra beide Richtungen genannt, weil zeitgleich parallel gebaut wurde und zwar von der Central Pacific von Sacramento/Kalifornien und entgegengesetzt baute die Union Pacific von Omaha/Nebraska am Missouri aus. Es ist also keineswegs so, dass die gesamte Strecke von Atlantik bis zum Pazifik in eine Richtung gebaut wurde. 1865, kurz nach der Beendigung des Sezessionskrieges, wurde mit dem Bau begonnen und am 10. Mai 1869 in Ogden/Utah, während einer großen Feier, mit dem letzten, einem goldenen, Nagel vollendet. Dieser Akt bedeutete für die Indianer den endgültigen Verlust ihrer Unabhängigkeit, für die Eisenbahngesellschaften einen ungeheuren Profit, hatten ihnen doch Landschenkungen der Regierung beiderseits der von ihnen gebauten Strecke das alleinige Recht auf Beförderung gesichert. Aus diesem Grund gab es ein mörderisches Wettrennen zwischen den Gesellschaften, die auf den Rücken der meist irisch stämmigen Bauarbeiter der Union Pacific und den chinesischen Arbeitern der Central Pacific rücksichtslos ausgetragen wurden. Soweit in Kurzfassung die nackten Daten zum Thema des im August 1954 heraus gekommenen Heftes der Abenteuer der Weltgeschichte. In der Einleitung werden diese angerissen, im großen und ganzen korrekt. Auch die Hauptpersonen, General Jack Casement und General Grenville M. Dodge sind historisch: Casement hat sich nach dem Bürgerkrieg dem Eisenbahnbau verschrieben, Grenville war ebenfalls am Bau der transkontinentalen Verbindung beteiligt, aber nicht als Befehlshaber der Kavallerie, sondern als Chefingenieur. Nach einem Ingenieur „Smith“, dem Bösewicht in der Geschichte, habe ich mir erspart zu suchen. Und der vierte im Bunde, der Indianerhäuptling „Hasenscharte“, der mit den Kriegern eines nie näher benannten Stammes den Bau der Bahn verhindern wollte – im Bund mit Smith- ist als Person schon eine Ungehörigkeit und Beleidigung der First Nation. Ob ich/wir das damals ebenso empfunden haben, keine Ahnung!? Ingenieur Smith versucht mit allerlei Tricks den Bau zu verzögern. Er ist ein „Agent Provokateur“ der Central Pacific, die sich davon erhofft, mehr Meilen und damit mehr Land von der Regierung zu erhalten. Er verbündet sich mit den Indianern, diese lassen sich aber bald von Casement einwickeln, der Häuptling darf später sogar auf dem Führerstand der Lokomotive Platz nehmen und lächelt dazu verzückt. Als Smith die Indianer hintergeht, wird er von diesen Ermordet, vorher hat er durch ausgestreute Goldklümpchen noch Unruhe und Streiks unter den Bauarbeitern verursacht. Gezeichnet hat Lothar Linkert, mäßig wie zuvor. „Natürlich“ haben die Wagons Puffer, wäre auch zu schön, wenn´s anders wäre. Zur Erklärung: amerikanische Eisenbahnen haben die Stöße abfedernden Puffer in den Kupplungen. Daran erkennt man oft sehr schön, wer sich ausführlich mit Details beschäftigt hat. Die Story ist ziemlich banal, nicht die Stärkste von Linden (wenn er sie denn wieder geschrieben hat). Im Grunde erinnert mich heutzutage die Geschichte, als ich sie mir für diesen Beitrag durchlas, spontan an das Gesangstück von Gus Backus „Da sprach der alte Häuptling der Indianer“ ein, das im Januar 1961, also deutlich später als das Comicheft, heraus kam. Zu Verdeutlichung hier der Text: "Schön war Sie, die Prärie alles war, wunderbar Da kam an, weisser Mann wollte baun, Eisenbahn. Da sprach der alte Häuptling der Indianer, wild ist der Westen schwer ist der Beruf, uf, .. Böse geht, er nach Haus und er gräbt, Kriegsbeil aus Seine Frau, nimmt ihn keck Kriegsbeil und Lasso weg. Da sprach der alte Häuptling der Indianer, … Häuptling schrie, ziemlich laut Fuhr fast aus, roter Haut seine Frau. nahm sich Pfeil Stach ihn, ins Hinterteil Da sprach der alte Häuptling der Indianer, uf,.. Eisenbahn, spuckte Dampf Häuptling kam, wollte KampfWeisser Mann, sprach komm herDu bist gleich, Contukteur. ja ja ja! Da sprach der alte Häuptling der Indianer, wild ist der Westen schwer ist der Beruf uh uh uh (Indianergeschrei)" P.S. Ich habe natürlich gemerkt, dass die vorliegende Beschreibung das Heft 9 ist und die Nummer 8 fehlt. Warum, ganz einfach, sie waren bei mir in der falschen Reihenfolge sortiert … Geändert von Detlef Lorenz (03.02.2016 um 08:37 Uhr) |
02.02.2016, 14:40 | #66 | |
Moderatorin Internationale Comics
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Zitat:
Aus Omaha startete die Union Pacific Railroad. P.S.: Wenn du korrigiert hast, kannst meinen Beitrag sofort löschen. |
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02.02.2016, 17:48 | #67 |
Moderator Marvel intern
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da denke ich automatisch an die bekannte Lucky Luke Story
https://de.wikipedia.org/wiki/Die_Ei...ie_Pr%C3%A4rie |
03.02.2016, 08:39 | #68 |
Operator 50er Jahre
Ort: Ahrensburg
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Warum soll ich deinen Hinweis löschen? ich bin dafür dankbar und das kann jeder sehen
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03.02.2016, 11:27 | #69 |
Moderator Preisfindung
Ort: OWL
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Sozusagen Forenübergreifend, einer der Western der mir aus der Kindheit in Erinnerung bleibt ist "Union Pacific".
Ich muss den Mitte der 1970 das 1. Mal gesehen haben, obwohl damals schon rund 35 Jahre hat er mich gut unterhalten. https://de.wikipedia.org/wiki/Union_Pacific_%28Film%29 Natürlich alles sehr US-Patriotisch eingefärbt aber er hat was. Mehr als ein Westfale kann der Mensch nicht werden! |
03.02.2016, 16:25 | #70 |
Moderator Preisfindung
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Du oder der Film?
Wenn man weiß, wo man ist, kann man sein, wo man will... (alter Fliegerspruch) |
03.02.2016, 16:40 | #71 |
Moderator Preisfindung
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Der Film, ich fühle mich nur so alt und sehe manchmal so aus.
Mehr als ein Westfale kann der Mensch nicht werden! |
05.02.2016, 11:38 | #72 |
Operator 50er Jahre
Ort: Ahrensburg
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Erst gestern hat ein Comic-Freund den letzten Beitrag, Heft Nr. 9, gelesen. Spontan fielen ihm die Namen "General Casement" und "General Dodge" auf. Er gab mir die Episode eines Westerncomic in die Hand, aus der ich hier einen Abschnitt aus der Einleitung zitiere: "(...) Von Osten aus arbeitete sich die Union Pacific vor, mit der Unterstützung von General Dodge und der Brüder Casement. Von Westen her kommt die Central Pacific, die von vier Geschäftsleuten aus Sacramento gegründet wurde. (...)"
Wie man sieht, hat sich der Texter der Abenteuer der Weltgeschichte (wahrscheinlich Linden) wenigstens in den Hauptpersonen recht gut informiert, wie auch der Texter der anderen Serie. Tja, welche Serie ist das nun? Geändert von Detlef Lorenz (05.02.2016 um 11:57 Uhr) |
05.02.2016, 12:02 | #73 |
Mitglied
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05.02.2016, 14:52 | #74 |
Apokalyptischer Elefantenreiter
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Moin, nur mal aus Neugier @ FrankDrake #69
Mitte der 70 = 1975 = 35 jahre alt. Dann müßtest du ja dieses Jahr 76 Jahre alt werden. Bist du der "Dienstälteste" oder nur vertippt ? |
05.02.2016, 15:03 | #75 |
Moderator Preisfindung
Ort: OWL
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Der Film war 35 Jahre alt, ich war auf dem Weg in die Pubertät
Mehr als ein Westfale kann der Mensch nicht werden! |
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