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17.10.2014, 13:34 | #1 |
Mitglied
Beiträge: 4.983
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Also die Profis die ich kenne sind Mitglieder bei ver.di, im Bereich Publizistik & Kunst sowie in der Illustratoren Organisation e.V.
Die Problematik bei den französischen Kollegen dürfte sein, dass es dort keine Künstler-Sozial-Kasse gibt wie bei uns. Die KSK in Deutschland übernimmt die Hälfte der Krankenkassen- und Rentenbeiträge bei freien Berufen (ähnlich dem Arbeitgeber-Anteil bei Angestellten). |
20.10.2014, 12:14 | #2 |
Moderatorin Internationale Comics
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Tit for tat
Die amerikanische Szene hat sich anders organisiert.
Solange sie aktiv sind, kommen die Kreativen über die Runden - aber der kleinste Zwischenfall kann zu existenzgefährdenden Kosten führen. Dann reagiert die Community relativ schnell und versucht dem Kollegen oder der Kollegin zu helfen. Über Spenden oder karikatative Auktionen wird die entsprechende Summe dann innerhalb weniger Wochen aufgetrieben - oder nicht. Besonders Berufsanfänger sind gefährdet, wenn teure Krankheitskosten entstehen (Zähne, schwere Verletzungen) oder sie Opfer von Naturkatastrophen werden. Soweit ich es beurteilen kann, wird in der Szene Solidarität untereinander erwartet. Schließlich ist niemand davor gefeit, nie krank zu werden oder in eine Notlage zu geraten. |
10.11.2014, 11:45 | #3 | |
Moderatorin Internationale Comics
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The Hero Initiative
Aber sie hat sich organisiert: Seit Ende 2000 gibt es The Hero Initiative (gegründet als A.C.T.O.R., A Commitment To Our Roots) in Los Angeles, die Comickünstlern beispringt, wenn sie finanziell in Not geraten. Meist geht es um medizinische Notfälle oder andere Verluste, die ersetzt werden, damit das Leben der Veteranen weitergehen kann.
Zitat:
Unter den Nutznießern der Hero Initiative finden sich illustre Namen wie Gene Colan, Steve Gerber, Russ Heath, Ralph Reese und Josh Medors. |
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21.10.2014, 06:54 | #4 | |
Moderator ICOM
Beiträge: 3.005
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Zitat:
Die steht allerdings nicht in der französischen Wikipedia (oder es fehlt zumindest eine Weiterleitung). |
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28.10.2014, 15:38 | #5 | |
Moderatorin Internationale Comics
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Comics in Belgien
Der Bericht ist mittlerweile zwei Jahre alt, dennoch finde ich ihn wegen der Zahlen aufschlußreich. Leider wird nirgendwo eine Quelle angegeben, die sich nachprüfen läßt. Ich nehme an, die Interviewten haben diese Daten genannt, und dann sind die im Raum stehen geblieben.
Quelle: Albert Möller: Europas Comic-Hauptstadt Brüssel. In Belgien sind die gezeichneten Geschichten genauso Kulturgut wie Pommes und Schokolade, Weltzeit-Beitrag vom 23.07.2012 http://www.deutschlandradiokultur.de...icle_id=216183 Zitat:
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31.10.2014, 15:11 | #6 |
Moderatorin Internationale Comics
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Wer macht eigentlich die Comics?
Mittlerweile hat der erste öffentliche Schlagabtausch zwischen den Comiczeichnern auf der einen Seite sowie den Verlegern und Politikern auf der anderen Seite stattgefunden.
Dabei traten neue Probleme zutage. Der Geschäftsführer des Comic-Majors Média Participations, Vincent Montagne, der zugleich der aktuelle Präsident des Verlegerverbandes SNE (das Gegenstück zum Börsenverein des Buchhandels) ist, findet die Verbindung Honorar nach Seitenzahl für den Vorschuß problematisch. Die habe keinerlei Bezug zu den erwartbaren Umsätzen und belaste die Kalkulation. Wer selbst mal längere erzählerische Prosa verfaßt und diese irgendwo eingereicht hat, kennt den Unterschied zwischen dem Manuskript (des Urhebers) und dem Roman (das Produkt für den Handel), auf den heute noch Wert gelegt wird. Ein weiteres Zitat, mit dem sich die ehemalige Kulturministerin Aurélie Filipetti den Zorn der Kreativen auf sich gezogen hat, lautete: "Autor wird man erst durch den Blick eines Verlegers / Herausgebers / Redakteurs, denn nicht alle Texte werden zu Büchern. Der Verleger macht daraus Literatur." Die Verleger besetzen eine Schlüsselposition und die meisten Autoren werden von ihnen als hoffnungslose Amateure betrachtet, während sich die Verantwortlichen in den Verlagen als Professionelle sehen, die etwas vom Geschäft verstehen und Zahlen sehen wollen. Und in den letzten drei Jahren habe es keinerlei Wachstum gegeben; erst wenn der Comicmarkt wieder wachse, sei er bereit, sich auf Verhandlungen einzulassen. Das letzte Wort wird das nicht gewesen sein. (Fortsetzung folgt) Quellen: http://www.du9.org/humeur/vues-ephemeres-octobre-2014/ http://www.sgdl.tv/forum-sgdl-la-rem...teurs-106.html (Videodokumentation der Veranstaltung) Geändert von Servalan (31.10.2014 um 19:18 Uhr) |
01.11.2014, 13:29 | #7 |
Moderatorin Internationale Comics
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Ein aufschlußreiches Interview
Wladimir Labaere betreut bei Casterman seit fünf Jahren das Label Sakka, in dem Mangas und andere Comics aus Asien erscheinen. Sein Interesse für die japanische Kultur hat ihn über einige Umwege zu den Mangas geführt. Er hat ein Jahr in Japan gelebt und versteht die Sprache; deshalb kann er den Markt in Übersee mit dem französischen Comicmarkt vergleichen.
Christian Missia Dio (actuaBD.com) hat ihn interviewt und einige Tatsachen zutage gefördert, die einige Mythen über das ferne Comicland platzen lassen. Laut Labaere erscheinen in Japan monatlich 150 Mangatitel; hochgerechnet auf das Jahr ergibt das 1800 neue Titel (inklusive der Comicmagazine wie Shonen Jump, Morning etc.). Das entspricht einem Drittel des frankophonen Marktes und dürfte eher dem niederländisch-flämischen Markt gleichen. Die japanischen Autoren sind auch nur Menschen, die irgendwann erschöpft sind. Seit 2000 wurde in Frankreich das veröffentlicht, was in den letzten 20 bis 30 Jahren in Japan erschienen ist. Dadurch ist die Backlist jetzt abgearbeitet, und die Verlage müssen sich für ihre Übersetzungen / Lizenzen mit dem begnügen, was aktuell entsteht. Das Angebot schrumpft also. Und Jiro Taniguchi ist in Europa bekannter als im eigenen Land, während seine Auflagen wohl trotz seines unangefochtenen Images erstaunlich niedrig sind. Für eines seiner bekanntesten Werke, Quartier lointain (Haruka na Machi e (遥かな町へ; dt. Vertraute Fremde, Carlsen, 2007), gibt Labaere eine Gesamtauflage über sämtliche Fassungen (Japan, Frankreich, Deutschland ...) von wenig mehr als 300.000 Exemplaren an. Mangas und Anime werden als Soft Power betrachtet, durch den Nippon seine Kultur und Lebensart exportiert statt der Hardware der 1980er Jahre (wie Autos, Elektronikgeräte). |
01.11.2014, 14:42 | #8 | |
Moderatorin Internationale Comics
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Die deutsche Situation
Zum Vergleich einige Zitate über die deutsche Szene, der Fokus liegt hier auf Hamburg. Der Artikel stammt aus Impulse. Das Unternehmer-Magazin.
Quelle: Amadeus Ulrich: Comiczeichner zwischen Leidenschaft und Brotjob (30. August 2014) Zitat:
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03.11.2014, 14:18 | #9 | |
Moderatorin Internationale Comics
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Die deutsche Situation, 2. Teil
Quelle: dpa, zitiert nach: BerlinOnline
Zitat:
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