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03.08.2014, 10:23 | #1 |
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An- und Verkauf und Wochenmärkte
In meiner Heimatstadt Hagen in Westfalen gab es drei Läden von
der Sorte "An-und Verkauf". Neben verschiedenen Antiquitäten (auch teilweise Schrott) gab es auch gebrauchte Bücher, Romane und Comichefte. Man konnte die Comichefte entweder tauschen ( im Verhältnis 2:1) oder aber kaufen (für 10 Pfennig pro Piccolo). Es gab auch Hefte ohne Umschlag, die nur 5 Pfennig kosteten. Hier hatte ich zwei Akim-Hefte entdeckt, die ich nicht so richtig einordnen konnte. Dem Zeichenstil entsprachen sie dem "Akim Sohn des Dschungels. Die Hefte waren 2 hintereinander folgende Hefte. Das 2. Heft endete mit dem Cliffhanger "Die Antwort findet ihr darauf im 1. Heft der neuen Akim Serie. Ist Akim tot?" Also mussten die beiden Hefte die letzten Hefte einer Akim-Serie sein, aber welche?. Das Rätsel löste sich mit Heft Nr. 28 der Großbandserie: Akim Held des Dschungels (zumindest teilweise). Auf den Wochenmärkten gab es in den 50ziger Jahren einen Stand, der Romane verkaufte (Jerrry Cotton, Billy Jenkins, Tom Prox usw.). Auch hier konnte man gebrauchte Comics erwerben, wenn auch nicht in der Menge wie beim "An- und Verkauf". Die Besuche bei den "An- und Verkauf-Geschäften war für mich eine aufregende Zeit. |
03.08.2014, 11:02 | #2 |
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Für mich auch! Es war die Wunderwelt der bunten Bilder.
Kann man heute gar nicht mehr nachvollziehen, oder? Jedenfalls habe ich in diesen Läden 1964/65 auch Roman-Serien entdeckt, die es schon lange nicht mehr am Kiosk gab. Meine Lieblingsserie hier ... In der Story geht es um einen betrügerischen Quaksalber der 'Wasser' als Heilmittel verkauft. Also quasi die reine Naturmedizin. |
03.08.2014, 11:21 | #3 |
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Ein klasse Beispiel!!!!
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03.08.2014, 11:57 | #4 | |
Operator im Ruhemodus
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Zitat:
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03.08.2014, 13:47 | #5 |
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Es war die Serie "Herr des Dschungels. Nur das wusste ich damals noch nicht.
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03.08.2014, 16:05 | #6 |
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Der Herr Operator Klaus und ich waren in unserer Jugend ja direkte Konkurrenten in unserem bevorzugten An- und Verkaufsladen, dem Büttner am Elisabethplatz in München/Schwabing. So manches begehrenswerte Comic-Heft hat mir der Herr Klaus da vor der Nase weggeschnappt. Oder ich ihm.
Den Laden von Edeltraud + Emil Büttner gibt es heute noch und zwar im Westend in der Landsberger Str. 71 Mittlerweile geführt von der Tochter Angelika Ziegler. Den modernen Zeiten Tribut zollend hat der Laden natürlich auch eine Website > http://antiquariat-ziegler.de/ueberuns.html Und wie sah das Wunderland der bunten Bilder aus, als der kleine Klaus und ich dort (fast) täglich auf Beutezug waren? Hier ein Foto > http://antiquariat-ziegler.de/images/hpim1130.jpg Lang, lang her, aber schee war's scho! |
04.08.2014, 20:55 | #7 | |
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Zitat:
Zu dem bin ich schon als neunjähriger mit dem Rad aus der Amalienstraße zum tauschen gefahren. Da kannte ich Dich noch gar nicht. Und überhaupt, jetzt wird es mir erst klar. Du bist nicht unerheblich daran schuld, dass sich heute soviel Altpapier und Spielzeug in der ganzen Wohnung angesammelt hat. |
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03.08.2014, 16:33 | #8 |
Moderator NUFF!
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In meiner Kindheit gab's am Kiosk Clever & Smart, die Marvel-Taschenbücher von Condor und die ersten Spinne-Hefte dieses Verlags. Auf Flohmärkten fand man dagegen die "wahren Schätze": Spinne und Co. von Williams und bsv. Bis Ende 1984 zu Schnäppchenpreisen zwischen 10 und 50 Pfennig für guterhaltenen Gebrauchte, unter denen auch mal die eine oder andere Nr. 1 sein konnte.
Dann übernahm Norbert Hethke den Comic-Preiskatalog und war allgegenwertig. Preise zogen an, Piccolos fand man nur noch bei Händlern und Sammlern und irgendwie dachte plötzlich jeder, das buntbedruckte Altpapier von gestern wäre etwas besonderes, für dass man viel Geld haben müsste. Gespenster Geschichten Nr. 1 in sehr gutem Zustand lag damals bei 2 DM. Man konnte es aber gut für 5-10 DM verkaufen, wenn man "Die Hexe von Paris" hatte. Spinne von Williams wurden auch für um die 5 DM gehandelt, Zustand war nicht so wichtig, Hauptsache die Hefte waren komplett und nicht schlechter als ein heutiger Z 2- oder auch 2-3. |
03.08.2014, 19:12 | #9 |
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Sorry, ich bin auf diesen Thread erst jetzt aufmerksam geworden.
Ich verstehe nicht ganz, was Friedhelm mit "begann erst 1956 mit dem Sammeln" meint. Wie alt warst Du da? Was hattest Du vorher schon von Comics mitbekommen? Meine Kindheit spielte sich Anfang der 1970er Jahre ab. Die 15 Jahre dazwischen machen wohl schon eine Menge aus. Gab es außer in den An- und Verhaufsläden auch anderswo Comics? Kioske? Bahnhofskiosk? Kaufhäuser? Aber ging man da nicht hin? Was war der Beweggrund, mit dem Sammeln anzufangen? Bei mir war das so um 1975 jedenfalls keine abrupte Entscheidung, sondern ein allmähliches Beginnen und Ausweiten des Sammelns. Ich hatte aber von Anfang an in meinem Nachttisch einen Schuhkarton mit einem Stapel Comics drin. Anfangs habe ich auch mal Hefte an Freunde verkauft oder vertauscht, aber die Sammlung wuchs doch langsam, aber stetig. Wie war nun der Schritt von "Silberpfeil" zu "Akim" und zu "Sigurd"? Was hat Dir da jeweils besser gefallen? War das immer hauptsächlich eine Frage des Zeichenstils? Sind nur so Fragen. Ich muß das nicht unbedingt wissen, aber dann könnte ich hier besser mitlesen... Allerdings - nur nebenbei - gehe ich morgen ins Krankenhaus. Möglicherweise bin ich dann erstmal ein paar Tage von der Bildfläche verschwunden (vielleicht werde ich auch gleich wieder entlassen). Aber wenn ich wiederkomme, schaue ich hier wieder rein, versprochen. |
03.08.2014, 19:31 | #10 |
Moderator Marvel intern
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Gehört eigentlich nicht hierher - trotzdem viel Glück auf baldige Entlassung (und natürlich Genesung, was immer auch untersucht wird)
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03.08.2014, 20:17 | #11 |
Operator und Barks/Murry Spezialist
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Die "Generation Lehning" setzt sich wohl hauptsächlich aus Personen jenseits der 60 zusammen, den Schreiber dieser Zeilen inbegriffen. Die meisten dieser
damals jungen Comicleser/-sammler sind zu einer Zeit groß geworden, in denen die wenigsten Haushalte Schwarzweiß-TV-Geräte hatten. Da waren die bunten Bilderhefte neben "Abenteuer spielen" ein mehr oder weniger wichtiger Zeitvertreib. In Ermangelung von Taschengeld (es gab mal 20-50 Pfg - die Woche!!!) beschränkte sich der Kauf von Comics auf wenige Ausgaben. Zum Glück gab es Freunde, mit denen man die Hefte zum Lesen austauschen konnte. Meine erste Lehning Serie waren die Nick Piccolos, die ein Schulfreund eines Tages mitbrachte. Sein älterer Bruder hatte sie gesammelt, doch inzwischen waren die Mädchen wohl interessanter. So begann "meine" Lehning-Zeit. Barks Index Murry Index Bussi Bär Gerüchte werden von Neidern erfunden, von Dummen verbreitet und von Idioten geglaubt! |
03.08.2014, 20:48 | #12 |
Moderator sammlerforen
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Ich habe Friedhelms Einzelthemen der letzten Tage heute zusammengefasst und sein eigenes Sammlerthema daraus gemacht.
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03.08.2014, 20:50 | #13 | |
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Zitat:
Fernsehen gab es zu meiner Zeit natürlich - die unbeschreibliche Vielfalt von drei Programmen. Da gab es dann auch die Fernsehcomics, also enge Wechselwirkungen zwischen dem, was in der Glotze lief, und dem, was sich am Kiosk verkaufte. |
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