28.09.2021, 07:04 | #1 | |
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Deutsches Mittelalter im Mosaik
Zitat:
Der Rest? Aufklärung, Alter Fritz, Napoleon, Romantik, industrielle Revolution, Bismarck, Reichseinigung und, und, und ... Nahezu nicht existent. Oder mal ein paar Künstler! Wir haben doch nun genug: olle Goethe und Schiller, Bach, Beethoven, blauer Reiter etc.pp. Der Möglichkeiten sind Legion. Das gleiche gilt natürlich auch für andere Weltgegenden. Wie gesagt, ich lese diese Serie. Zumindest so lange mich der Plot fesselt. Aber ab den Alpen bin ich raus, sollte es tatsächlich wieder ins deutsche Mittelalter gehen. Aber noch habe ich Hoffnung, dass man vielleicht doch eine Serie fern von Deutschland spielen lässt. Andererseits ... es ist Schubert. Geändert von Chouette (28.09.2021 um 09:06 Uhr) |
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28.09.2021, 09:12 | #2 | |
Digedags-Spezialist
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Zitat:
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28.09.2021, 09:13 | #3 |
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Also wenn ich mir das letzte Jahrzehnt so ansehe, dann spielte doch nur die Hanseserie im deutschen Mittelalter.
Und kann man eine Geschichte um das Jahr 800 mit einer Geschichte um das Jahr 1400 vergleichen, nur weil die Historiker das alles als Mittelalter definieren? Viele der von Chouette aufgeführten Beispiele, die alternativ abzuhandeln wären, spielten sich in den letzten 500 Jahren ab, also alles Neuzeit. Gerade in diesem Zeitraum ist der Autor doch sehr aktiv: Barockserie, Australien1+2, Luther, Südseeserie... |
28.09.2021, 09:17 | #4 |
Moderator Mosaik Fan-Forum
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Luther zähle ich mit rein. Nicht umsonst hat das Mosaik diese Serie als "Ende des Mittelalters" tituliert. Um ein, zwei Jahre bei der gewählten Epoche müssen wir uns nun wirklich nicht streiten. Macht also schon mal vier Jahre deiner genannten zehn.
Bei deiner Argumentation die Grenze bei 10 Jahren zu setzen, ist übrigens auch etwas unlauter. Da hast du schön vier Jahre Mittelalter am Stück (Templer, Johanna) abgeschnitten, du Lumich! Und nicht zu vergessen, dass wir uns auch in vorschubertscher Zeitrechnung acht Jahre am Stück durchs Mittelalter bewegten. Kam einem nur nicht so vor, weil wir andere Weltgegenden kennenlernten. So geht's halt auch. Deswegen: Nix gegen Bagdad. Aber null Bock auf zum xten Male Deutsches Reich. Geändert von Chouette (28.09.2021 um 09:26 Uhr) |
28.09.2021, 09:31 | #5 | |
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Zitat:
Davon abgesehen: Ich habe diese Beispiele nur gewählt, weil du dich für den Deutschland-Bezug im Deutschen Comic starkgemacht hast. Von mir aus darf es gerne ganz woanders hingehen. |
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28.09.2021, 09:46 | #6 |
Eckensteher & Mosaik-FF Mod
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Ich glaube, das 14 Jh wurde noch nicht behandelt.
Kirchliches Schisma, die Rivalität von Habsburgern, Wittelsbachern und Luxenburgern um die Kaiserkrone, die Pest... J.U.S. hat noch jede Menge Freiraum.. |
28.09.2021, 09:46 | #7 |
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@Chouette:
Tja, bei Luther sind wir wohl verschiedener Meinung, das Ende des Mittelalters ist für mich der Beginn der Neuzeit und so wird es auch historisch eingeordnet. Dass ich die 4 Jahre Templer und Johanna bei meinem Betrachtungszeitraum abgeschnitten habe, stimmt natürlich. Zum einen mag ich mich überhaupt nicht gern an diese Serien erinnern, die für mich den Grundstein zum Aussteigen als kontinuierlicher Leser legten. Zum anderen will ich den Autor aber auch nicht ewig dafür verhaften, sondern schon zeigen, dass es eine Tendenz weg vom Mittelalter in den letzten 10 Jahren gab. Wie schon von Dir aufgezeigt, war von 1983-93 auch alles Mittelalter, nur halt nicht immer Deutschland. Der Deutschlandbezug ist erst nach der Wende ins Abrafaxe-Mosaik gekommen, war zu Hegens Zeiten anders, da gab es mehr deutsche Bezüge. Kann man gut finden oder auch nicht, ist eine Frage der persönlichen Vorlieben bzw. Interessen. Jemand, der sich in deutscher Geschichte gut auskennt, möchte vielleicht eher seinen Horizont erweitern. Aber für die Zielgruppe gilt das sicher noch nicht. |
28.09.2021, 09:56 | #8 |
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Also ich finde Mittelalter im Mosaik knusper, auch alle anderen Epochen. Ich bin aber insofern bei dir, Chouette, dass es bei mir mit deutschem Hoch- und Spätmittelalter erstmal reicht. Das hatten wir tatsächlich zur Genüge (nicht, dass man es nicht an Fancomic machen könnte. )
Dabei reizt es mich vor allem, andere Landschaften, Architektur, Kleidung zu sehen. Die kann es meinetwegen auch im 9. Jh. im Nahen Osten oder im 12.Jh. in China geben. Ohnehin eignet sich die Epochenbeschreibung Mittelalter sowieso nur für Europa. Schon im Nahen Osten hat es die Völkerwanderung, und damit den Kulturwandel so nicht gegeben. Die Forschung sieht heute im Übergang zwischen Ostrom und Umayyadischen Reich in der Spätantike viel mehr Kontinuität als abrupten Wandel. Der Wandel fand hier vielmehr im 7.Jh. in Byzanz mit dem Wegfall Ägyptens und der Verheerung Kleinasiens einerseits und dann ab dem 11. und 12. Jh. mit den Kreuzzügen und dem Mongoleneinfall statt. |
28.09.2021, 10:03 | #9 |
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28.09.2021, 10:11 | #10 | |
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Zitat:
Die Luther-Serie begann vor dem Thesenanschlag. Und nun rannten nicht ab dem 1. November 1517 alle in neuzeitlichen Klamotten rum. Sogar die alten Häuser standen noch. Wenn du jetzt wegen der paar Monate, die die Serie nach 1517 noch weiter ging, einen Epochenstreit führen möchtest, dann bist du päpstlicher als der Papst. Und dem komme mal mit Luther! |
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28.09.2021, 10:12 | #11 |
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28.09.2021, 10:24 | #12 | |
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Zitat:
Ich gebe ja zu, dass meine Mittelaltermüdigkeit ein persönliches Ding ist. Ich kann auch keine Mittelalterfeste mehr sehen und keine Mittelaltermusik mehr hören. Auch Met finde ich zum ... Und zum Essen brauch ich was aus Kartoffeln. Ich bin mittelaltergesättigt. Und wenn man etwas nicht mag, und |
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28.09.2021, 10:30 | #13 |
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Den Epochenstreit überlasse ich gern den Gelehrten.
Ich nehme zur Kenntnis, dass die Lutherserie für Dich mit zum Mittelalter zählt und gut ist. Der Name ,,Ende des Mittelalters'' legt diese Interpretation tatsächlich auch verlagsseitig nahe. Das muss ich wohl einsehen. |
28.09.2021, 10:39 | #14 |
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Wollen wir hoffen, dass mal nie eine Serie um das Ende der Antike herum spielt, dann wird's die nächste Diskussion geben.
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28.09.2021, 10:44 | #15 |
Eckensteher & Mosaik-FF Mod
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Ist doch ganz einfach:
Antike: Wein und keine Kartoffeln Mittelalter: Met und keine Kartoffeln Neuzeit: Endlich Kartoffeln. |
28.09.2021, 10:57 | #16 |
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@Chouette:
So eine große Diskussion gab es doch jetzt gar nicht. Das Argument mit der Bezeichnung des Verlages ist für mich überzeugend. Am Ende zählt, wie der Verlag es einordnet und dem folge ich dann in meiner Analyse: Also 4 Jahre Mittelalter in den letzten 10 Jahren und wenn man es auf die letzten 5 Jahre runterbricht oder auf die letzten 15 Jahre ausweitet, wird's noch eklatanter. Der 10 Jahre-Betrachtungszeitraum war in der Tat gutwillig. Geändert von komnenos (28.09.2021 um 11:14 Uhr) |
28.09.2021, 11:24 | #17 |
Mr. Lexikon
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Hatten wir überhaupt jemals Frühmittelalter im Mosaik? Digedag in Peripheria und die beiden Wikingerhefte, aber das war's meines Erachtens, und das kann man eigentlilch kaum zählen (ein Heft in Byzanz, eins in Island und eins in Amerika). Ansonsten ist die ganze Zeit zwischen 300 und 1100 bisher komplett ignoriert worden im Mosaik, nicht nur in Europa, sondern auch weltweit. Wenn man das Phantasierömerreich aus dem Ende der 50er (über 60 Jahre her) mal wegnimmt, ist sogar das ganze Jahrtausend von 100 bis 1100 bisher nicht nennenswert im Mosaik vertreten.
Hinzu kommt, daß - wenn es, wofür einiges spricht, tatsächlich um eine Reise vom Kalifenreich zum Frankenreich geht - beileibe nicht die ganze Handlung im europäischen Mittelalter spielen wird. Der Vordere Orient und Byzanz spielen ja auch eine Rolle, nicht umsonst ist die Kaiserin Irene bereits erwähnt worden. Summa summarum: Ich kann die Aversion gegen "zuviel Mittelalter" zwar verstehen, aber mit der Mosaikgeschichte kann man sie kaum begründen. Mit dem Jahr 800 als Handlungszeit wird Neuland beschritten und eine lang beklagte Leerstelle endlich gefüllt (Harun al-Raschid und Karl der Große wurden zudem schon oft im Mosaik erwähnt, endlich haben sie mal eine Chance, auch echt aufzutreten). |
28.09.2021, 11:37 | #18 |
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Wer hat denn diese Leerstelle beklagt? Wenn ich den erwische!
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28.09.2021, 11:38 | #19 | |
Mitglied (unverifiziert)
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Zitat:
Und das nächste Ding: Potsdam ist eine Touristenstadt. Viele Berliner fahren am Wochenende nach Potsdam und viele Berliner Touristen nehmen diese Stadt auch gleich mit. Man könnte also in jedem Museumsshop auch etwas zu der aktuellen Abrafaxe Serie ausliegen haben. Ich bin mir sicher, dass würde auf jeden Fall einige Leute auf die Comics aufmerksam machen, die noch nie davon gehört haben oder es längst vergessen. Ric |
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28.09.2021, 11:46 | #20 |
Moderator Mosaik Fan-Forum
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Aber mal im Ernst: Mir geht’s um das, was Nafi schrieb. Andere Landschaften, Kleidung, Architektur. Diese Dinge unterscheiden sich nur marginal im Mosaik, wenn wir Barbarossa begleiten, oder Johanna, oder Luther, oder Simon Wigge … und ich fürchte, auch Karl den Großen. Bei letzterem nur mit weniger Architektur.
Nix gegen den Kalifen oder gar Bagdad. Da ist mir das Zeitalter völlig schnurz. Aber nicht schon wieder Deutschland im Mittelalter. Bitte, bitte nicht! Ich tu' auch alles, was ihr wollt! Geändert von Chouette (28.09.2021 um 11:54 Uhr) |
28.09.2021, 11:52 | #21 |
Mr. Lexikon
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Mir fällt noch was anderes auf. Die Zeit um 800 war in Byzanz die Zeit des Bilderstreits. Das ist unfaßbar spannend, und es böte zudem bestechende Parallelen zu kulturellen Debatten und Strömungen der Gegenwart (Straßenumbenennen, Gedichtentfernen, Denkmalstürzen, Bücherumschreiben …). Ich hoffe, dieses Thema wird nicht übersehen.
Vülleicht kann sich Hörr Schûät ja dazu durchringen, etwas weniger auf reine Äußerlichkeiten wie Ritterhelme und Spitzbögen zu achten … |
28.09.2021, 11:57 | #22 | |
Moderator Mosaik Fan-Forum
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Zitat:
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28.09.2021, 11:59 | #23 |
Eckensteher & Mosaik-FF Mod
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Ja, der Ikonoklasmus wäre ein interssantes Thema.
Aber das beste fällt mir gerade noch ein. In den 90ern hat doch mal ein Autor die These aufgestellt, genau diese Zeit habe es gar nicht gegeben. https://de.wikipedia.org/wiki/Erfundenes_Mittelalter Das Buch hat mich zwar damals schon nicht überzeugt, aber eine Anspielung darauf wäre ganz nett. (Und Chouette könnte aufatmen ) |
28.09.2021, 12:02 | #24 |
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Ja, der Illig. Ich glaube, ptero spielt im Nachbar-Thread auch darauf an.
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28.09.2021, 13:49 | #25 |
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Man beachte auch, dass 828 die Gebeine des heiligen Markus aus Alexandria gestohlen wurden. Könnte man ja problemlos nach 801 verlegen, die Abrafaxe versuchen sie wiederzuholen, sind bei der Grundsteinlegung des Markusdoms dabei.
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