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Umfrageergebnis anzeigen: Wie hat Dir die zweite Japan-Serie (Heft 322/323-343) gefallen?
Großes Kino, eine meiner Lieblingsserien! 4 28,57%
Eine schöne Serie, die mir gut gefallen hat. 3 21,43%
Eher durchschnittlich. Da gab es einige bessere Serien. 3 21,43%
Hat mir nicht so richtig gefallen gefallen. Aber noch halbwegs akzeptabel. 3 21,43%
Eine wirklich schlechte Serie. Ging gar nicht. 0 0%
Fand ich furchtbar! Lese ich nie wieder. Die schlechteste Serie überhaupt! 0 0%
Ich kenne diese Hefte gar nicht, will aber trotzdem abstimmen. (Mitleserabstimmfeld) 1 7,14%
Teilnehmer: 14. Du darfst bei dieser Umfrage nicht abstimmen

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Alt 01.06.2024, 15:05   #1  
Nante
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gold01 Die zweite Japan-Serie (Heft 322/323- 343)

Neuer Monat –Neue Abstimmung.

Nach einem kurzen Intermezzo in einer Bar mit einigen Reminiszenzen an ältere Serien verschlägt es unsere drei Helden ein zweites mal ins Land der aufgehenden Sonne. Es ist die beginnende Meiji- Ära, eine Zeit des Umbruchs und der Spannungen und so erleben sie auch diesmal natürlich zahlreiche Abenteuer.

Mosapedia schreibt dazu:

Beim Entrümpeln von Mrs. Ferrandos Dachboden entdecken die Abrafaxe eine Bronzedose, die sie kurze Zeit später ins Japan der Meiji-Ära befördert. Als es ihnen gelingt, die Dose zu öffnen, entdecken sie darin eine Spiegelscherbe, die das Antlitz ihrer Gefährtin aus früheren Tagen, Sibylla, zeigt. Es stellt sich heraus, dass noch zwei weitere dieser Dosen existieren. Die Abrafaxe suchen daraufhin die fehlenden Bronzedosen samt darin befindlicher Scherben, um das Geheimnis zu lüften. Es folgt eine Reise durch halb Japan. Dabei geraten sie zwischen die Fronten der rivalisierenden Shogunatsanhänger und der Kaiserlichen. Auf ihrer Suche kommen ihnen immer wieder die beiden Ninjas Ori und Gami in die Quere, die im Auftrag des Geheimbundes To-ryu verhindern sollen, dass die Abrafaxe in den Besitz der drei Bronzedosen kommen. Als endlich alle drei Dosen gefunden sind, enthüllt sich überraschenderweise ein altes Geheimnis um Brabax.


Wie immer sind Eure Meinungen und Bewertungen gefragt.

Jeder Idiot kann eine Krise meistern. Es ist der Alltag, der uns fertig macht.
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Alt 02.06.2024, 11:51   #2  
Udo Swamp
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Die fand ich wiederum ausgesprochen sehr gut. Der Spannungsbogen wurde meine Meinung hier ganz gut ausgeführt, Japan war für mich auch kulturell interessant. Hier ist es Machern das Japan-Thema insgesamt bedeutend besser gelungen umzusetzen, als wie bei Japan I. Dafür gibt es von mir hier die Bestnote.
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Alt 02.06.2024, 20:01   #3  
Nante
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So, dann wollen wir mal...

Sorry, aber ich muss Euch schon wieder mit einer Lobeshymne quälen, denn bei der hier….
Zitat:
Zitat von Nante Beitrag anzeigen
...und eine noch folgende Serie (die) sich auf Platz zwei meines persönlichen Rankings abwechseln...,
noch fehlenden Serie handelt es sich um eben „Japan II“!

Der Einstieg ist noch ein wenig zäh, wobei aber auch schon die beiden Hefte bei den Ainu schöne Szenen haben. Vor allem bei der Stelle mit dem „vereisten Califax“ bin ich doch etwas zusammen gezuckt. Zum Glück endete es hier nicht so böse wie bei Wilhelm Busch, bei dem man sich wahrscheinlich „bedient“ hat.

Zur Handlung mit dem Motiv der Suche nach den Spiegelscherben will ich jetzt nichts weiter sagen, daß würde zu sehr ausufern. (Höchstens daß man Brabax bewundern muss, der bis zum Schluss so gar nichts von seinem „Insider-Wissen“ erkennen läßt. )

Auf jeden Fall ist sie immer spannend und gut in die hervorragende Schilderung Japans in dieser Umbruchzeit integriert, wobei man manchmal von der Fülle des Materials fast erschlagen wird. Darum haben sich die Autoren wohl für die monochromen „Rückblenden“ entschieden, um die eigentliche Handlung nicht zu sehr zu beeinträchtigen.

Zum Personal: Die beiden Begleiter wie die beiden Gegenspieler sind bei mir nicht umsonst in den entsprechenden Abstimmungen jeweils auf Platz 1 gelandet.

Bei Toru und Toshiko war ich ja anfangs skeptisch, weil beide irgendwie nervig wirkten. Aber nach und nach haben ich den nörglerischen Brummbären ins Herz geschlossen, zumal auch die Ursachen für seine Verbitterung allmählich ans Licht kamen. Und Toshiko hat sich nicht nur optisch (irgendwie ist sie im Laufe weniger Monate um Jahre „gealtert“) sondern auch charakterlich vom nervigen Teenager zur selbstbewußten jungen Frau gewandelt. Das Pärchen ist für mich ein gelungenes Beispiel für Figurenentwicklung.

Ganz anders Ori und Gami. Die zwei brauchten sich nicht mehr zu entwickeln, daß waren von Anfang an die geborenen Killer, für die die Frage von Mord oder zumindest Gewalt nie einen Frage des „ob“ sondern höchstens des „wie“ war. Dazu intelligent, innovativ und immer mit einem lustigen Spruch auf den Lippen. Das Niveaugefälle zu anderen „Wegelageren“ läßt sich hier mal wieder nur in astronomischen Einheiten messen… Wenn ich etwas bedauere, dann den Umstand, daß ihre „Kollegin“ O-Kiko nicht mehr Raum bekam, denn die hätte sogar Lela in den Schatten stellen können.

Unterm Strich wieder eine sehr schöne Serie aus der „erwachsenen“ Phase des Mosaik mit der deutlichsten Anspielung auf Sex der ganzen Mosaikgeschichte und einem Gastauftritt wenigstens einer anderen Comic-Legende.

Jeder Idiot kann eine Krise meistern. Es ist der Alltag, der uns fertig macht.

Geändert von Nante (02.06.2024 um 20:06 Uhr)
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Alt 03.06.2024, 12:47   #4  
Nafi ibn Azraq
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Um hier ein gutes Urteil abzugeben, muss ich mir erstmal die Serie wieder zu Gemüte führen.
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Alt 03.06.2024, 20:06   #5  
Tilberg
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Mit Beginn der Serie bin ich damals (2002) vom "Mosaik-zwar-noch-kaufen-aber-ungelesen-in-den-Schrank-packen"-Fan zum "Mosaik-wegen-Enttäuschung-über-wiederholte-Story-nicht-mal-mehr-kaufen"-Fan geworden. Es nervte mich kolossal, daß es nach gefühlt einem halben Jahr SCHON wieder nach Japan ging. (Später habe ich die Serie zwar noch gelesen, aber so richtig bin ich mit ihr nie warm geworden, auch wenn ich meine Enttäuschung natürlich längst überwunden hatte.)

Putzigerweise hat dieser Abschied vom allmonatlichen Ritual des Mosaikkaufs (mit der üblichen Vorfreude, wenn der Erscheinungstermin am Horizont auftauchte, der bekannten Unruhe, wenn der Termin nahte, der täglichen Zeit- und Wegeplanung, wenn der Termin unmittelbar bevorstand oder - horribile dictu! - überschritten war, dem seltsam-unerklärlichen Gefühl des erstmaligen In-der-Hand-Haltens, dem klassischen Schnell-mal-Durchblättern etc pp) nicht dazu geführt, daß ich ich mich dem Mosaik an sich entwöhnt hätte und langsam erwachsen geworden wäre. Nein, es führte dazu, daß ich mich als Ersatzhandlung umso mehr in die alten Hefte vertiefte und mich mangels Nachschubs intensiver mit ihnen befaßte als je zuvor.

Ergebnis nach ein-zwei Jahren war das Konzept eines Mosaiklexikons, natürlich in gedruckter Form, aber basierend auf einer per Word generierten Liste. Das erste Mal zählte ich damals die Auftritte des Dörflers mit fellbesetzter Weste und rotblauer Mütze und seiner Kollegen durch und vermerkte sie penibel mit Heft-, Seiten- und Panelzahl. Sobald das Konzept ausgereift genug für fremde Blicke war (2004), suchte ich erstmals den Kontakt in die Fanszene: meldete mich im Comicforum an und ging zum Treffen bei Gräbert. Bei Gräbert traf ich Scheuch und Predantus und Rookie und die anderen, und Scheuchi zeigte sich sofort (tatsächlich beim ersten Kennenlernen!) fasziniert von den provisorischen Ausdrucken meines Lexikons und wir fachsimpelten über mögliche Umsetzungen. Diese mündeten ein gutes Jahr später (2005), nach dem unerklärlicherweise mißglückten Versuch, die Wikipedia mit unserem Wahnsinn zu fluten, in die Gründung der MosaPedia - übrigens eine Idee von Predantus. So wurde ich vom "Mosaik-wegen-Enttäuschung-über-wiederholte-Story-nicht-mal-mehr-kaufen"-Fan innerhalb von 2-3 Jahren zum aktiven Fan und trat ein Projekt los, das seither ein zentraler Aspekt meines Lebens geworden ist.

Und das alles wegen der zweiten Japan-Serie. Ts-ts-ts.
Tilberg ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 05.06.2024, 17:44   #6  
Sinus_Cosinus
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Da ich irntwie noch von der Amerika-Serie im Lesefluss war, habe ich die Japan II-Serie gleich mit ran gehangen. Ganz so euphorisch wie der eine oder andere hier bin ich allerdings nicht. Ich kann mich allerdings nicht mehr genau erinnern, wie ich die Serie bei Erscheinen fand und würde dann vielleicht milder urteilen, so kann ich mich nur auf Aktuelles berufen:

Die guten Seiten:
Die Serie hat einen guten Anfang und auch ich fand die Hefte bei den Ainu nicht schlecht. Die Zeichnungen sind nochmal deutlich besser als in der Amerika-Serie und um Welten vor der Orient-Serie. Einige (Neben-)Figuren fand ich wirklich stark gezeichnet. Die Einbettung in den historischen Hintergrund fand ich gelungen, aber manchmal waren mir es zu viele der Detail-Schilderungen (Binden von Kimono etc). Sowas hätte mMn eher in den Mittelteil gepasst. Und was einen Fan ja immer erfreut - Die Abrafaxe hatte stellenweise ein Gedächtnis, sodass sie sich an frühere Zeiten in Japan erinnern konnten.

Die nicht so guten Seiten:
Wie schon angedeutet, waren es mir manchmal zu viele der Hintergrund-Details. Das machte das Lesen etwas langatmig. Was ich völlig vermisst habe, war der Humor. Nur selten gab es Klamauk. Die Eisszene und dessen Auflösung war schon fast das höchste der Gefühle. Also alles in allem war die Story recht trocken zu lesen. Dass Brabax erst kurz vor ultimo so geheimnisvoll tut, fand ich auch etwas strange. Auch die ganze Auflösung / das Ende wurde mir etwas zu plötzlich abgehandelt.
Alles in allem für mich eine durchschnittliche Serie.
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Alt 06.06.2024, 05:58   #7  
Rookie
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Ich fand das damals auch, dass die Wissens-vermittelnden Inhalte zu aufgesetzt waren. Toll fand ich die weißen Cover. Das diese so als Reihe im Stil durchgehalten wurden.
Später gab es dann zeichnerisch auch Anspielungen an das Hegen-MOSAIK, das interessierte mich auch noch. Aber ich würde die Serie heute nicht nochmal lesen wollen.
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Alt 06.06.2024, 21:15   #8  
Max schwalbe
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Erstaunlich woher die ganzen Top-Bewertungen kommen...

Nach der Amerika-Serie war Japan II für mich damals eine Enttäuschung - die aber nicht so stark war, dass ich mich wieder vom Mosaik abwendet hätte. Das liegt sicherlich an der durchaus guten Figurenkonstellation und -entwicklung, wie von Nante bereits ausgeführt. Aber ja, trotzdem ist die Serie mit dem Prädikat "trocken" sehr treffend beschrieben. Mein Sohn hat beim Vorlesen drum gebeten, lieber etwas anderes zu lesen, Don Ferrando oder so. Aus dem Grund würde ich so weit gehen zu sagen, dass Japan I (erzählerisch, nicht zeichnerisch) sogar (geringfügig) besser war.

@Tilberg: Manchmal muss erst etwas verlorengehen, damit es Anziehung entfaltet. Solange das noch gelingt, ist die Hoffnung für die Zukunft nicht gestorben.
Max schwalbe ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 06.06.2024, 21:50   #9  
Sinus_Cosinus
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Zitat:
Zitat von Max schwalbe Beitrag anzeigen
...Aus dem Grund würde ich so weit gehen zu sagen, dass Japan I (erzählerisch, nicht zeichnerisch) sogar (geringfügig) besser war. ...
Sehe ich auch so.
Sinus_Cosinus ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 07.06.2024, 00:38   #10  
Tilberg
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Rufledt hatte für Japan II ja einen Fachmann (Stefan Zeidenitz) als Co-Autor. Wohlgemerkt, nicht einfach als Berater oder so, sondern als Mitschöpfer. Das könnte ein Grund für die von euch angemerkte "Trockenheit" sein. Das ist ja ein übliches Manko der sogenannten Professorenromane, die ihr ganzes Wissen mit der Handlung transportieren wollen und darüber die Spannung und/oder den Witz vernachlässigen (eine der Ausnahmen: Eco, aber auch nur beim "Namen der Rose").

Ach ja, noch was anderes: Meines Wissens war der Anlaß für den erneuten Besuch Japans die persönliche Beziehungsebene zweier Zeichner.
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Alt 07.06.2024, 08:28   #11  
Chouette
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Japan 2 ist ein Musterbeispiel dafür, wie eine gute Mosaik-Geschichte zu funktionieren hat: Rätsel am Anfang, dann Einführung in den neuen Handlungsort, Einführung der in Zukunft beteiligten Figuren und dann die Entfaltung der eigentlichen Geschichte mit mehreren Höhepunkten und natürlich der finalen Lösung, die Bezug auf den Anfang nimmt.
Zu keinem Zeitpunkt hatte ich das Gefühl, dass Rufledt nicht von Anfang an genau wusste, was wann passiert. Jede Figur hatte den passenden Auftritt und die entsprechenden Anteile an der Handlung, ohne dass man irgendwo den Verdacht hatte, es wurde währenddessen umgeschrieben, angepasst oder improvisiert. Ich will nicht ausschließen, dass das doch stattfand, aber man hat es nicht gemerkt.

Trocken fand ich es überhaupt nicht. Ich hab so viel gelernt wie bei keiner anderen Serie. Ich hatte keinerlei Ahnung von den Umbrüchen der Meiji-Ära. „Last Samurai“ kam ja erst später.
Die Spannung gegen Ende und eine vergleichbare Raffinesse in der Auflösung hab ich im Mosaik nie wieder erlebt.
Für mich war Japan 2 ein absoluter Höhepunkt.

Wo ich mitgehe: Nix für Kinder im Vorlesealter. Dafür war es zu komplex. Ich war aber beim Erscheinen schon ein bisschen größer.
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Alt 07.06.2024, 08:32   #12  
Chouette
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Ach ja: Erzählerisch war Japan 1 auch gut. Eine ziemlich runde Geschichte klassischer Dräger-Art. Heute leider so undenkbar.
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Alt 07.06.2024, 16:27   #13  
Nante
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Zitat:
Zitat von Chouette Beitrag anzeigen
Japan 2 ist ein Musterbeispiel dafür, wie eine gute Mosaik-Geschichte zu funktionieren hat: Rätsel am Anfang, dann Einführung in den neuen Handlungsort, Einführung der in Zukunft beteiligten Figuren und dann die Entfaltung der eigentlichen Geschichte mit mehreren Höhepunkten und natürlich der finalen Lösung, die Bezug auf den Anfang nimmt.
Zu keinem Zeitpunkt hatte ich das Gefühl, dass Rufledt nicht von Anfang an genau wusste, was wann passiert. Jede Figur hatte den passenden Auftritt und die entsprechenden Anteile an der Handlung, ohne dass man irgendwo den Verdacht hatte, es wurde währenddessen umgeschrieben, angepasst oder improvisiert. Ich will nicht ausschließen, dass das doch stattfand, aber man hat es nicht gemerkt.
...
Für mich war Japan 2 ein absoluter Höhepunkt.
Danke. Du hast meiner obigen Elegie ein solides Fundament gegeben.

Zitat:
Trocken fand ich es überhaupt nicht. Ich hab so viel gelernt wie bei keiner anderen Serie. Ich hatte keinerlei Ahnung von den Umbrüchen der Meiji-Ära.
Ja, ging mir auch so. Normalerweise habe ich vom historischen Background der Geschichten wenigsten soviel Ahnung wie der Erzähler. ((Behaupte ich jetzt mal frech) – Aber hier waren wirklich die meisten Namen und zumindest der größte Teil der Ereignisse für mich auch Neuland.

Und die Darbietung war jetzt nicht „trocken“, sondern , ich sage mal „anspruchsvoll“. Man mußte sich teilweise stark konzentrieren. Und es löste sich nicht alles sofort in „Friede, Freude, Eierkuchen“ auf. – Es liest sich manchmal, als wollte man damals beim Mosaik die Leserschaft nicht (wie offenbar momentan) altersmäßig nach unten erweitern sondern eher horizontal erwachsene Leser von anderen Comics „anbaggern“. (Blueberry taucht vielleicht nicht ganz zufällig hier auf.)

Was den angeblich fehlenden Humor angeht: Der war hier eher subtil. Ich denke da z. B. an die Geschichte, wo sich zwei Ninja-Banden auf dem amerikanischen Schiff bekriegen und die erhoffte Beute sich als- nun ja, Porno entpuppt. Oder wie Ori und Gami den nächsten Coup anhand der nach ihnen benannten Papierfaltkunst planen.

Zitat:
Wo ich mitgehe: Nix für Kinder im Vorlesealter.
Ja, das stimmt wohl.

Zitat:
Zitat von Chouette Beitrag anzeigen
Ach ja: Erzählerisch war Japan 1 auch gut. Eine ziemlich runde Geschichte klassischer Dräger-Art.
Ja, stimmt auch.

Zitat:
Zitat von Max schwalbe Beitrag anzeigen
Aus dem Grund würde ich so weit gehen zu sagen, dass Japan I (erzählerisch, nicht zeichnerisch) sogar (geringfügig) besser war.
NEIN! Auf keinen Fall!

Jeder Idiot kann eine Krise meistern. Es ist der Alltag, der uns fertig macht.
Nante ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 07.06.2024, 20:24   #14  
Sinus_Cosinus
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Zitat:
Zitat von Nante Beitrag anzeigen
...Und die Darbietung war jetzt nicht „trocken“, sondern , ich sage mal „anspruchsvoll“. Man mußte sich teilweise stark konzentrieren. Und es löste sich nicht alles sofort in „Friede, Freude, Eierkuchen“ auf....
Was den angeblich fehlenden Humor angeht: Der war hier eher subtil. Ich denke da z. B. an die Geschichte, wo sich zwei Ninja-Banden auf dem amerikanischen Schiff bekriegen und die erhoffte Beute sich als- nun ja, Porno entpuppt. Oder wie Ori und Gami den nächsten Coup anhand der nach ihnen benannten Papierfaltkunst planen.
...
Für mich war die Geschichte ziemlich linear zu lesen, wenig Verschachtelungen/Abzweigungen etc. Kein Vergleich zur Amerika-Serie davor. Aber das kam mir sogar entgegen und auch sonst fand ich die Geschichte gut erzählt. Das Ende hat mich allerdings beim ersten (Nach-)Lesen doch etwas verwirrt. Alle drei Scherben waren gefunden und zusammen gesetzt. Der Gegner hatte die Flucht ergriffen und die Begleiter waren schon verabschiedet. Hier hätte man den Lichtblitz schon zur Weiterreise ins nächste Abenteuer nutzen können. Stattdessen wird nochmal zur Königen Himiko gebeamt für ein Heft, nur um dann erneut gebeamt zu werden. Strange
Wie gesagt, das Mosaik ist für mich ein Comic, bei dem ich gern mal laut lachen möchte. Das hatte ich fast gar nicht. Klar gab es diesen feinen Humor, dessen Freund ich ebenfalls bin, aber der wurde für mich von den zu langen historischen Schilderungen überlagert.
Sinus_Cosinus ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 07.06.2024, 20:51   #15  
Nante
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Zitat:
Zitat von Sinus_Cosinus Beitrag anzeigen
...Stattdessen wird nochmal zur Königen Himiko gebeamt für ein Heft, nur um dann erneut gebeamt zu werden. Strange
Nun, irgendwie musste doch noch geklärt werden, wie der Spiegel denn zerbrochen ist ( Bis dahin war war ja immer nur von "drei Dämonen " die Rede gewesen. )
Außerdem hätte ohne den Abstecher der Gag mit der Siegfried-Aufführung in der nächsten Serie nicht halb so gut funktioniert.

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Alt 07.06.2024, 22:33   #16  
Nafi ibn Azraq
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So, habe mir nochmal die Serie zu Gemüte geführt. Das war die Serie, bei der ich nach einer Pause wieder mit dem Mosaiklesen angefangen habe. So richtig warm geworden bin ich aber nicht mit ihr, wahrscheinlich lag es an Zeit und Raum (alles zu modern) und dem Fehlen von comic relief, ob in Figur eines Begleiters oder anders. Die Darstellung der historischen Hintergründe fand ich gut, aber richtig gepackt hat mich erst wieder die Templerserie.
Nafi ibn Azraq ist offline   Mit Zitat antworten
Alt Gestern, 09:12   #17  
Max schwalbe
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Zitat:
Zitat von Chouette Beitrag anzeigen
Trocken fand ich es überhaupt nicht. Ich hab so viel gelernt wie bei keiner anderen Serie.
In Relation zu einer Vorlesung war die Serie natürlich alles andere als "trocken", doch sitzt man in der Vorlesung auch nicht zu dem Zweck den man verfolgt, wenn man ein Comic aufschlägt. Vermeidung von Kleinkinderkram, stattdessen Wissensvermittlung und komplexe Story führt als Konzept nicht zwingend dazu, dass daraus ein für Erwachsene spannendes Comic wird. Aber Japan II ist sicherlich eine der ganz wenigen (wenn nicht sogar die einzige?) Serien, die man von dieser Warte aus kritisieren kann.

Ich möchte das Werk auch nicht unnötig benörgeln, mir haben schlicht die Geschichten davor und danach besser gefallen.
Max schwalbe ist offline   Mit Zitat antworten
Alt Gestern, 15:25   #18  
Chouette
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Das ist ja auch völlig okay.
Die eingefügten Erklärpanels in jedem der ersten Hefte (ich weiß gar nicht mehr, ob das überhaupt bis zum Ende durchgezogen wurde), wirkten tatsächlich manchmal ein wenig gewollt. Ich fand die aber immer interessant.
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