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Alt 23.08.2012, 16:02   #71  
Xury
Moderater Sklavenjunge
 
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Ort: Wo die Sonne verstaubt
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Ich lese hier schon seit geraumer Zeit mit, habe mich aber bisher zurückgehalten. Jetzt möchte ich aber meine Meinung zu einer Gesamtausgabe abgeben:

1. Die Serie, die überwiegend in s/w konzipiert und auch so veröffentlicht wurde, ist über die Jahre dreimal nachgedruckt worden: Ende der 70er/Anfang der 80er als reiner Robinson-Nachdruck von Hethke in 32 Heften, dann ab 1985 als Piccolos von Dargatz (wohl nicht komplett, ich kenne die Ausgabe aber nicht im Detail) und ab 1995 als Faksimile-Nachdruck in 125 Heften von der Roman-Boutique und wieder Hethke.

2. Alle diese Nachdrucke sind noch günstiger zu bekommen als eine Gesamtausgabe, die ein Verlag heute herausgeben würde. Ich zweifele daher den Bedarf für eine solche Ausgabe in gewinnbringender Höhe an.

3. Bis auf die Nickel-Seiten halte ich das Material nicht für marktgeeignet, vor allem die Sachen von Steinmann und Tasche hätten heute Schwierigkeiten, selbst in Fan-Publikationen veröffentlicht zu werden, von den Storys mal ganz zu schweigen.

4. Eine zeitgemäße Kolorierung halte ich nicht für gut, da Nickel die Seiten nicht farbig angelegt hat (bis auf nicht ins Gewicht fallende Ausnahmen). Außerdem bin ich sicher, dass das viel zu teuer würde. Aber darüber sollten sich Leute auslassen, die wirklich Ahnung davon haben.

5. Welcher Verleger ohne baldige Insolvenzwünsche sollte eine etwa 10bändige Reihe herausgeben wollen, von denen drei schon von Vornherein nicht verkäuflich wären? Bei aller Liebe, das Nicht-Nickel-Material ist einfach zu schlecht. Ich mag die Kohlhoff-Hefte (bis auf die späten) auch, aber das kann man dem heutigen Käufer nicht anbieten.

@basti: Die Hefte sind Endlos-Fortsetzungen mit Cliffhangern, wie das damals so üblich war. Wobei die Reihenfolge der einzelnen Abenteuer, nachdem die Personen (Robinson, Gracia, Xury, die "Sturmvogel"-Besatzung) einmal stehen, nicht mehr wichtig ist. Ich könnte mir vorstellen, dass eine Herauslösung der "besten Abenteuer" bei entsprechender behutsamer Bearbeitung (Beginn/Ende, "Glättung" der Cliffhanger) in kleinformatigen Alben eventuell den einen oder anderen Liebhaber finden könnte. Aber ob das für einen nennenswerten Gewinn reicht?

Jedem, der Robinson "am Stück" lesen will, kann ich die erste Hethke-Serie empfehlen. Da hat man alles preiswert vorliegen. Wer dann noch die farbigen ersten Hefte (die bei Hethke nur in Graustufen enthalten sind) haben möchte, kann dies bei der Roman-Boutique-Ausgabe vervollständigen. Und hat dann immer noch deutlich weniger auf den Tisch des Hauses gelegt als bei einer wie auch immer gearteten Gesamtausgabe.
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