Frank Schäfer:
Blam! Blam! Blam! Ein Comic(ver)führer, Verlag Andreas Reiffer 2014
Wenn Fans über ihre Idole schreiben, kann da eine Menge Aufschlußreiches herauskommen (siehe
Die Sprechblase,
Reddition usw.), häufig erledigen die nämlich die anstrengende Kärrnerarbeit und bereiten die verstreuten Quellen so auf, daß sie von Neulingen rasch genutzt werden können.
Schäfer scheint mir ein Journalist zu sein, der gern mal eine schnelle Rezension abläßt und seine Lieblinge vorwiegend bei den deutschsprachigen Autorinnen und Autoren hat. Damit habe ich schon das Ende meines Lobes erreicht.
Wie der Band aufgebaut ist, nicht chronologisch und quer durch Garten, scheint er ein Schnellschuß zu sein. Ein Recycling von alten Rezensionen. Ehrlicherweise hätte ich irgendwo eine Liste erwartet, wo die Interviews und Rezensionen zum ersten Mal erschienen sind. (Dafür hätte gern eine Seite Verlagswerbung gestrichen werden können.)
Meinen ersten Tiefschlag habe ich auf den ersten Seiten erlebt: Dort heißt der Schöpfer von
Little Nemo in Slumberland seltsamerweise Winsor McC
lay. Und später mutiert die
Incal-Saga von Moebius und Jodorowsky zum Werbecomic für Citroën - hat er die nicht mit Stell und Atan verwechselt, den Helden der Serie
Die Sternenwanderer?
Bei der Länge des Bändchen wiegt jeder Fehler doppelt.
Lektorat: entweder nicht vorhanden oder nicht kompetent.
3.0/10.0