Auf der anderen Seite nützt aber auch der sorgfältigste Umgang mit den aktuellsten Forschungsergebnissen nur bedingt. Die Wissenschaften verändern sich stetig, und irgendwann sind solche Erkenntnisse hoffnungslos veraltet.
Der Vorgang läßt sich gut an Thomas Manns Roman-Tetralogie
Joseph und seine Brüder studieren. Einerseits gibt die Literatur wissenschaftlichen Disziplinen Impulse, zum Beispiel der
Theologie; andererseits läßt sich das Werk von Fachwissenschaftlern wie dem Ägyptologen
Jan Assmann gegen den Strich als zeitgenössisches Sachbuch lesen.
Die Wechselwirkungen sind komplex und lassen sich nicht auf ein plumpes Schema vereinfachen. Die veränderte Einordnung wird auf jeden Fall das jüngere Publikum der Zukunft beeinflussen.
Die Grenzen zwischen dem, was als Belletristik gelesen wird und was als populäres Sachbuch, bilden eine Grauzone.