Einzelnen Beitrag anzeigen
Alt 01.06.2012, 08:59   #1313  
Scheuch
bemüht sich stets
 
Benutzerbild von Scheuch
 
Ort: Berlin
Beiträge: 11.067
Es gibt Comics, die kann man immer und immer wieder lesen. Ein solcher Comic ist für mich Superman für alle Zeiten von Tim Sale (Zeichnungen) und Jeph Loeb (Text).

Die deutsche Ausgabe erschien 1999 im Carlsen Verlag in 4 Einzelbänden bzw. als Hardcover-Gesamtausgabe. Letztere habe ich gestern Abend wieder mal gelesen.



Infos im Guide

Ich gebe zu, dass mich damals, beim ersten Lesen, die Zeichnungen sehr irritiert haben, irgendwie passten die nicht zu meinen Erwartungen an einen Superhelden-Comic.

Die Geschichte ist in vier Kapitel geliedert: Frühling, Sommer, Herbst und Winter.

Im ersten Kapitel Frühling erzählt Mister Kent von seinem Sohn, den alle nur als Superman kennen, er erzählt wie er ihn fand und mit seiner Frau aufwuchs, und er erzählt vom Loslassenmüssen, davon, dass es irgendwann an der Zeit ist, dass Kinder das Elternhaus verlassen ...

Im zweiten Kapitel Sommer erzählt Lois Lane von dem, was eine gute Reporterin ausmacht und wie sich das Leben geändert hat, seit Superman in Metropolis aufgetaucht ist. Es wird deutlich, dass sie sich zu diesem Mann, den sie in Relation setzt zu ihren früheren Märchenprinz-Träumereien, hingezogen fühlt.

Anders als die Kapitelüberschriten es suggerieren, spielt das Ganze nicht innerhalb eines Jahres, es vergehen vielmehr einige Jahre, ohne das der Zeitraum genauer präzisiert wird.

Im dritten Kapitel Herbst erzählt Lex Luthor von seiner Stadt, seinem Metropolis und davon, wie sehr dieser Held seine Pläne stört, und dass er Alles tun würde, um ihn loszuwerden, was ihm dann auch gelingt, indem er ihn mit dem moralischen Dilemma konfrontiert, dass jede Tat ihre Folgen hat und man manchmal einfach nicht genug tun kann und auch dass seine Folgen hat.

Im Kapitel Winter ist Clark Kent voller Zweifel nach Smallville zurückgekehrt. Lana Lang erzählt von ihrem früheren Freund, der jetzt Superman ist und damit ihre Pläne einer glücklichen Kleinfamilie zerstört hat, der aber immer noch ihr Freund ist und der es braucht Gutes zu Tun, um glücklich zu sein. Das erkennt Clark bei einer Hochwasserkatastrophe um Smallville dann auch und als Superman tut er sein möglichstes um zu helfen. Mit einer guten Titelstory im Gepäck kehrt er nach Metropolis zurück.

Die vier Kapitel sind geschickt miteinander verwoben und bauen aufeinander auf. Erzählt wird von dem Sohn, Mann, Held und Freund, der Superman für die Personen in seiner Nähe ist. Erzählt wird von den Zweifeln, ob das eigene Tun ausreicht.
Erzählt wird eine tolle Geschichte, die ich immer wieder gerne lese.
Scheuch ist offline   Mit Zitat antworten