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Alt 30.08.2017, 15:57   #93  
Xury
Moderater Sklavenjunge
 
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Ort: Wo die Sonne verstaubt
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Klar, warum nicht? Ein paar Änderungen hält wohl jeder parat: Werther kriegt seine Lotte, wird Gebrauchtwagenhändler, sie bekommen sechs Kinder, er fängt das Saufen an und sie machen sich gegenseitig das Leben zur Hölle.

Macbeth pupst auf den Zweikampf mit Macduff, zieht sich mit seiner Frau, die selbstverfreilich auch keinen Selbstmord begeht, aufs Land zurück und zieht Schottlands erste Cincillazucht auf.

Cäsar hört auf Calpurnia und geht an den Iden des März nicht zum Kapitol. Später gründet er mit Cicero und Brutus eine Männer-WG und baut biologischen Buchweizen an.

Ganz witzig und bestimmt auch für die Verwurstung im einen oder anderen Bastei-Roman geeignet. Aber Tragik ist der Motor der Geschichten, die wirklich dauerhaft im Gedächtnis bleiben. Das wussten schon die alten Griechen und auch der olle Shakespeare und Goethe profitierten davon. Von den in unsäglichen Dauerschleifen laufenden Erinnerungssendungen über Lady Di will ich gar nicht erst anfangen.

(Oder doch: Meine Kollegin erzählt mir gerade brühwarm, Diana und Charles hätten eine gemeinsame Tochter, die per künstlicher Befruchtung gezeugt und dann heimlich von der Frau des behandelnden Arztes ausgetragen wurde. Oder so ähnlich. Armes England...)
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