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Alt 23.10.2023, 20:09   #160  
Servalan
Moderatorin Internationale Comics
 
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In der Regel brauchen Autoren ein Buch, um von der Öffentlichkeit beachtet zu werden. Deshalb habe ich bei Silberhorn Tellkamp erwähnt, für den das nicht mehr zutrifft. Tellkamp ist mittlerweile eine Person der Zeitgeschichte, die auch ohne einen Anlaß in die Medien kommen kann, was der Dokumentarfilm über ihn beweist.
Auf Silberhorn trifft das nicht zu; ihre Schwierigkeiten mit dem Manuskript sind deshalb ihre Privatangelegenheit. Die kann sie gern mit Kolleginnen und Kollegen besprechen, von öffentlichem Interesse sind sie nicht. Als kleine Autorin liegt sie unterhalb der Wahrnehmungsschwelle. Um eine Debatte in Gang zu setzen, müßte sie als Präzedenzfall inszeniert werden.
Wie du schon geschrieben hast, der Platz im Feuilleton wird immer kleiner. So etwas Grundsätzliches wird dort nicht mehr verhandelt. In einer der ersten Folgen des Literarischen Quartetts mit Reich-Ranicki, Löffler und Karasek ging es um den Buchmarkt im allgemeinen. Wahrscheinlich sind die Zeiten dafür vorbei.
Andererseits kann ich mir gut vorstellen, dass die Vogelperspektive auf die Branche genügend Resonanz erzeugen kann, um für ein breites Publikum interessant zu werden. Es traut sich nur niemand.

Von Literaturkritik und Rezensionen war bei mir nie die Rede, mir ging es immer nur um Manuskripte ...
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