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Alt 23.03.2023, 20:42   #14  
God_W.
Captain Rezi
 
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Conan der Cimmerier: Der wandelnde Schatten



Nach der „Stunde des Drachen“ haben wir hier wieder die Adaption einer recht kurzen, geradlinigen Conan-Story von Robert E. Howard, die er schrieb um einen neuen Verleger zu überzeugen. Es ist sehr offensichtlich was das Hauptrezept für den Erfolg sein sollte: VIEL nackte Haut! Ja, sex sells. Nicht nur, dass Conan schon zu Beginn der Geschichte, bei einer schweißtreibenden Flucht durch die Wüste, eine fast nackte Schönheit bei sich hat, auch am Ort des weiteren Geschehens, einer mystischen, von einem vergnügungssüchtigen und dadurch degenerierten Volk bewohnten Wüstenstadt trifft der muskelbepackte Barbar auf fleischliche Verführungen.

Gewürzt wird das ganze mit starken Monster-Horror-Elementen, ein wenig hintergründiger Zivilisationskritik und reichlich Action. Dieses Konglomerat atmet trotz manchmal beklemmender Enge und damit einhergehenden Spannungsmomenten, stets den Geist des Großen Abenteuers.

Eine starke, kurze „Macho“-Action-Horror-Story, die nicht mehr sein will als sie ist. Christophe Bec hält sich außerordentlich dicht an die Originalvorlage, die ich direkt vorab gelesen hatte, das Artwork von Stevan Subic ist jedoch ein zweischneidiges Schwert. Gesichter kann der Mann wohl nicht, oder hat zumindest keinen Bock drauf. Alles Übrige sieht eigentlich ziemlich cool aus, gerade weil es sehr markant und eigen daherkommt. Da wird viel mit dunklen Schatten gearbeitet, die schnell für große, schwarze Flächen sorgen und manchmal wirkt es gar fast wie invertiert. Da muss man häufiger schon zweimal hinschauen um zu erfassen, was da gerade gezeigt wird. Zuweilen sieht es etwas grob und matschig aus, aber dann wieder enorm detailliert, feingliedrig und ab und an kommt sogar ein richtig starker, kreativer Einfall auf die Seiten. Ein Wechselbad der Gefühle.

Typisch für die Reihe sind wieder einige Seiten Bonusmaterial am Ende des Bandes, worin es über die Originalgeschichte geht, die Erstveröffentlichung und verschiedene Cover, welche die Story schon zierten. Astreiner Druck und Papier, ein typisches Splitter-Album eben.

7,5-8/10

VG, God_W.
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