Thema: Ray Clark
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Alt 18.06.2011, 23:54   #12  
Mick Baxter
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Sie widerspricht auch der offiziellen Geschichtsschreibung:

Zitat:
Streit um Ray Clark

Auf diesen Seiten finden Sie zwei Zeichnungen, deren Motive Ihnen vielleicht bekannt vorkommen. Ein Vergleich mit den Seiten 29 und 31 der Heftnummer 36 „La morte viene dall'acqua“ (deutsch: „Piranhas!“) auf den Seiten 105 und 106 der Gesamtausgabe zeigt Ihnen auch, woher. Doch wie kam es überhaupt zu diesen Dubletten?
Wie bereits ausführlich geschildert, mußte Rinaldi Rinaldoni im Juni 1953 die Fertigstellung von Heft 36 einigen Zeichner-Kollegen bei der Casa Editrice M. Buonarroti überlassen. Die letzten 14 Seiten wurden von 14 Zeichnern nach Skribbles des Texters Enrico Renzi umgesetzt. Da sie dies neben ihrem normalen täglichen Pensum erledigen mußten, waren die meisten Zeichner nicht böse darüber, nur jeweils eine Seite zeichnen zu müssen.
Anders aber der junge Star-Zeichner in spe Giorgio Avoltoio, der darauf brannte, seinem Verleger zu zeigen, was in ihm steckte. Zudem führte er eine heftige Fehde mit seinem Kollegen Gabriele Prendete, dem er jeden Abdruck seiner Zeichnungen heftig mißgönnte. Dies dürfte mit einer der Gründe gewesen sein, warum Avoltoio dessen Seite 31 neu zeichnete.
Buonarroti zeigte sich denn auch sehr angetan von Avoltoios Zeichnungen und ordnete an, sie im Heft zu verwenden. Das erregte den Zorn von Gabriele Prendete. Es gab einige sehr laute Wortwechsel, die mit der fristlosen Kündigung des Zeichners endeten (die aber nach vier Wochen zurückgenommen wurde, so daß Prendete seine Serie Ciapp! noch bis 1959 fortsetzen konnte). Dieser sann nun nach einer Möglichkeit, Avoltoios Triumph zu verhindern. Er bot den Druckern eine Nacht mit seiner Schwester an, wenn sie dessen Zeichnungen verschwinden lassen würden. Die Drucker, dem Merlot, dem sie eifrig zusprachen, und schönen Frauen nicht abhold, willigten ein.
So gelangte nur eine der drei Avoltoio-Seiten zum Abdruck, die anderen galten lange als verschollen. Erst im Herbst 1984 tauchten sie bei einem Merlot-Händler in Caprese wieder auf. Ein bekanntes deutsches Zeichner-Autoren-Team, das seine künstlerische Inspiration fast ausschließlich diesem Getränk verdankt, machte sie dort ausfindig und stellte sie uns freundlicherweise zum Erstabdruck zur Verfügung, zu dem uns Giorgio Avoltoio, der alt und künstlerisch ausgebrannt auf Mallorca lebt, seine Einwilligung gab.
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