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Alt 01.10.2016, 12:25   #130  
74basti
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2001 brach Marvel mit der 1954 gegründeten CCA (Comics Code Authority) und schuf mit „Marvel Max“ ein Sublabel (oder auch „Imprint“ genannt), mit dem Comics abseits der strengen Vorgaben zum Jugendschutz veröffentlicht werden sollten.

Doch diese inhaltliche Öffnung erntete auch Kritik von prominenter Seite. Über die Fury Miniserie aus dem Jahr 2001 stieß Marvels Entscheidung Unverständnis durch Stan Lee: „I don't know why they're doing that. I don't think that I would do those kinds of stories.”

2002 war das Team Brian Azzarello / Richard Corben bereits für Cage verantwortlich, die jetzt bei Panini neu aufgelegt wurde. Viel freier und auch gewalttätiger als die „normalen“ Marvel-Stories war diese Adaption des Roman „Red Harvest“ für Cage, der sich zwei rivalisierenden Banden andient und sie gegeneinander ausspielt.

Corben kann 2006 und 2008 seine Neuinterpretationen von Lovecraft- und Poe-Adaptionen veröffentlichen.

Auch The Punisher von Corben erscheint unter dem Label „Max“.
Bis auf die Lovecraft-Adaptionen sind diese Geschichten bisher auch auf deutsch erschienen.
Es gibt aber eine weitere, bisher in Deutschland unbekannte Serie, an deren Veröffentlichung sich bisher kein Verlag getraut hat: Starr the Slayer.
Entwickelt wurde diese Figur bereits 1970. Starr ist ein König in einem Barbarenland. Angelehnt ist er an Howards berühmten „Conan“. Marvel hatte 1970 noch nicht die Rechte an dieser Figur. Ausgerechnet das Duo Barry Windsor-Smith / Roy Thomas, das in Chamber of Darkness # 4 (April 1970) dessen Geschichte erzählt (Ab Oktober 1970 dürfen die beiden dann „Conan“ als eigene Serie für Marvel inszenieren).

(c) Marvel

Len Carson, ein Schriftteller des 20sten Jahrhunderts hat Erfolg mit seiner trivialen Schöpfung des Barabrenkönigs „Starr“. Doch er entschließt sich dazu, diesen sterben zu lassen, damit er die Geister, die er rief, los werden kann. Doch Starr – seine Romanfigur – wird lebendig und ist damit gar nicht einverstanden. Er wendet sich gegen seinen Schöpfer, um seinen Tod zu verhindern.

Ein Plot, der mir selbst aus Stephen Kings „Stark – The Dark Half“ bekannt war. Dieser Roman entstand aber Jahrzehnte später.

Starr wird im Zuge der Newuniversal-Storyline von Warren Ellis in Star Brand im Jahr 2007 wiederbelebt.


Diese Figur soll im Rahmen der Max-Stories noch einmal eine Neuinterpretation erfahren. Daniel Way, Jahrgang 1974, wird mit dem Script beauftragt.


(Ende Teil 1)

"Der Schlaf der Vernunft gebiert Ungeheuer" - Francisco de Goya 1799
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