Thema: Mark Twain
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Alt 04.09.2014, 17:15   #18  
Detlef Lorenz
Operator 50er Jahre
 
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Bevor es mit der Vorstellung von Comics weitergeht, noch ein Wort in eigener Sache: Ich merke selbst, dass ich mit dem Thema Clemens / Twain etwas schludrig umgehe. Es ist bisher längst nicht so in die Tiefe gegangen, wie ich es von mir gewohnt bin. Weshalb? Nun dafür gibt es wohl mehrere Gründe. Nach dem umfangreichen „Robinson“, der lange nicht beendet ist und seiner Vollendung harrt, die wiederum meine volle Aufmerksamkeit erfordert / erfordern wird – und zusätzliche gern zu machende Arbeiten – ist dieser im Hintergrund ständig präsent. In 14 Tagen geht’s außerdem in den Urlaub, anderes muss ebenfalls erledigt werden. Jau, nun weiter mit Mark Twain und den Comics nach seinen Werken!


Schon kurz nach seinem Tode geschahen zwei Sachen fast gleichzeitig, Clemens´ Werke erhielten in den USA nun auch die ihnen zustehende positive Bewertung seitens der Kritiker (unter den Kollegen galt Clemens schon lange als >>primus inter pares<<). Man registrierte nun, dass Clemens die bisherige koloniale Vergangenheit ignorierte, wie sie z.B. noch J. F. Cooper thematisierte. Clemens schilderte das amerikanische Alltagsleben, kritisch, süffisant, sarkastisch, liebenswert, von Schicksalsschlägen gebeutelt auch bissig. Gleichzeitig betrieben Clara Clemens Gabrilowitsch (sein letztes noch lebendes Kind) und die Mark Twain Company zusammen vehement die Popularisierung und Reduzierung der Geschichten von Tom Sawyer und vor allem Huck Finn zum Kinderthema. Sie dürften dadurch allerdings weltweit auch mit die bekanntesten Werke dieses Genres geworden sein. Bereits 1918 lancierte das McClure-Zeitungssyndikat die Erlebnisse von „Tom Sawyer and Huck Finn“ als Sunday und Daily. Er lief immerhin bis 1946, durchgehend von Clare Victor Dwiggins gestaltet und hatte mit den Geschichten aus den Romanen recht wenig zu tun*.





Die Zeichnungen wissen zu gefallen, sie erinnern mich an „Grandma“ von Chas Kuhn, bei uns „Oma“ und die lief als Nachdruck der Sundays in „Buntes Allerlei“ ab 1952 und den frühen – noch schönen - „Felix“-Heften.

*nach „Alles über Huckleberry Finn“, Europa Verlag, 2003
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