Einzelnen Beitrag anzeigen
Alt 02.12.2011, 16:51   #2  
eck@rt
Moderator Deutsche Comicforschung
 
Benutzerbild von eck@rt
 
Ort: Leipzig
Beiträge: 2.704
Natürlich bin ich aufnahmebereit für Themenvorschläge, aber...

Es gibt
a) ein Gesamtkonzept, dass der Comic nicht bei Wilhelm Busch angefangen hat, sondern sich über die Jahrhunderte entwickelt hat
b) die Erfahrung, dass das Bewusstsein für diese Entwicklung des Comic allgemein nicht präsent ist (oder nur bei sehr wenigen)
c) die Erfahrung, dass nur wenige die Anforderungen erfüllen, um einen Beitrag zu verfassen. Ich mache dann manchmal das Angebot, dass ich für jemanden, der sich in Schreibe und Wissenschaftsterminologie unsicher fühlt, Hilfestellungen gebe, bis dahin, dass ich das Fachwissen eines Materialsammlers textlich in eine adäquate Form bringe. Das hat bisher gut geklappt. Ich schätze Sammler weit mehr als meine Kollegen von der ComFor.

Generell: Ich bestimme derzeit allein die Grundlinie der Reihe - und ich hoffe, dass ich mal auf jemanden treffe, der ähnlich denkt wie ich und ähnlich breit informiert ist und der mir die Reihe mal irgendwann aus der Hand nehmen könnte. Den habe ich bisher nicht gefunden – zumal für die Fertigung der Bände auch ein großes Wissen um die technische Realisierung, der Wille zur Selbsteinbindung und die Möglichkeit zur Finanzierung von Quellen (einige 1000 Euro pro Band) notwendig ist. Sonst wäre so etwas gar nicht finanzierbar (oder jeder Band würde den Leser wenigstens 100 Euro kosten).

So verfolge ich das bisherige Konzept erst einmal im Alleingang weiter - nach meinen eigenen Erfahrungen und dem, was mir zugetragen wird. Für Vorschläge, die in den Kanon passen, bin ich immer aufgeschlossen. Grundsätzlich gehe ich davon aus, dass "Deutsche Comicforschung" in den ersten zehn Jahren Basisarbeit leistet, um danach zu einer Interpretation und Analyse des Comicgeschehens in Deutschland zu kommen. Mit anderen Worten: Keiner soll anfangen dürfen zu schwafeln, wenn er nicht auf solide Grundlagen verweisen kann. Es gibt immer noch große Lücken; wir wissen z. B. immer noch zu wenig über die Stellung des US-Comics in Deutschland zu verschiedenen Zeiten, von 1880 bis 1960.

Vielleicht kann man mal in Erlangen ein Podium dazu bilden? Ich bin nicht so blasiert, dass ich auf der Reihe sitze wie die Henne auf dem Ei; ich habe aber auch schon viel Scharlatanerie und Schaumschlägerei erlebt. Mir liegt viel daran, dass die von mir eingeschlagene Richtung der Erforschung des Comic im deutschen Sprachraum weitergeführt wird.

Dass mich daneben ganz generell die Entwicklung der Bild-Erzählung international von den Ägyptern bis zu den digitalen Göttern interessiert, ist wohl selbstverständlich.

eckrt
eck@rt ist offline   Mit Zitat antworten