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Alt 09.11.2004, 23:14   #2  
underduck
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Auszüge aus dem "Comic Preiskatalog 2005" (Norbert Hethke Verlag)


Zustandskategorien im Katalog

Für die Preisbewertung im Comic-Preiskatalog hat sich in den letzten Jahren die Einteilung in drei Kategorien, Zustand 1, 2 und 3, etabliert. Dadurch ergibt sich folgende (grobe) Unterteilung:

1. Spalte (Zustand 1: sehr gute Erhaltung) Hefte in dieser Kategorie sind in Kioskqualität bzw. dürfen nur sehr kleine, minimale Fehler aufweisen.

2. Spalte (Zustand 2: gute Erhaltung)
Die Preisangaben der zweiten Spalte beziehen sich auf Exemplare, die einen schönen Gesamteindruck machen, jedoch einen Fehler wie zB Stempel, Schriftzug, aufgebogener Heftrücken, Knicke, leichte Risse oder leichte Verschmutzungen, die aber noch im Rahmen sind, haben.
Auch die Sammelmarke darf, im Heft oder auf der Rückseite, ausgeschnitten sein.

3. Spalte (Zustand 3: schlechte Erhaltung)
In die dritte Spalte werden Hefte bewertet, die schon stärker gelesen sind und deutliche Gebrauchsspuren aufweisen. Sie sind meistens geklebt (UHU oder Klebeband), beschriftet, haben viele Einrisse und auch weitere Beschädigungen sind möglich. Natürlich sind auch diese Hefte noch sammelwürdig und mit allen Seiten komplett.

Bei Heften die nach 1980 erschienen sind oder die eine Preisbewertung von unter Euro 3,- in sehr guten Zustand erhalten, wird nur ein Preis angeführt.
Um den gestiegenen Ansprüchen der Zustandsbewertung gerecht zu werden, haben wir auf den folgenden Seiten eine bebilderte und detaillierte Ausarbeitung der üblichen Zustandsbewertung von 0 - 4 mit den Zwischenstufen ausgearbeitet.
Das wurde unter anderem notwendig, da die Preisschere von „sehr gut” auf „schlecht erhalten” oft weit auseinander geht.
Wir geben hier Sammlern und Händlern einen Leitfaden für das faire und korrekte Bewerten alter Comichefte.

Für weitere Anregungen, Auskünfte oder Anfragen wenden Sie sich bitte an den Autor: Günther Polland, Comic Galerie, Wien.
e-mail: comic-galerie@aon.at oder auch im Internet unter: www.comic-galerie.at

Zustandsbewertungen

Ein Reizthema der besonderen Art, manche munkeln so alt wie die Menschheit überhaupt. Wenn Sie eine Comicsammlung besitzen, sollten Sie sich mit diesem Thema ausgiebig beschäftigen. Der Preis eines Heftes oder einer ganzen Sammlung definiert sich nicht nur nach der Seltenheit, sondern in erster Linie nach dem Zustand.
Ob beispielsweise ein Micky Maus 1953/1 in fast makellosem Zustand, so wie zuletzt geschehen bei einer Auktion € 1130,- bringt, oder dasselbe Heft, nur eben in zerfleddertem Zustand um € 50,- keiner haben möchte - der Zustand entscheidet.
Die Schere zwischen perfekt und schlecht geht immer weiter auseinander. Viele Uralt – Sammler, die früher froh waren, die gesuchten Nummern überhaupt zu bekommen, sind heute komplett und tauschen nur noch auf bessere Exemplare aus. Einige Spezialisten treiben es soweit, dass sie ihre ohnehin schon sehr schönen 1er Hefte auf 0er austauschen wollen – koste es, was es wolle.
Verstärkt wird dieser Trend noch durch sogenannte Freizeit- oder Modesammler, die aus Gründen der Geldanlage wiederum auch nur Top– Zustände kaufen. In Amerika hat sich da schon ein ganz neuer Markt entwickelt für Hefte die von einer neutralen Stelle bewertet werden. Diese in Plastik verschweißten und gegradeten Hefte erzielen in perfekten Zuständen oft ein vielfaches des Katalogwertes.

1. Deutsches Bewertungsschema 0-4

Im deutschen Sprachraum hat sich eine Aufteilung von Zustand 0 (druckfrisch), über Zustand 1 (sehr gut erhalten), Zustand 2 (gut erhalten), Zustand 3 (schlecht erhalten), über Zustand 4 (sehr schlecht erhalten) etabliert. Dazwischen gibt es noch sinnvolle Unterteilungen wie 0-1, 1-2, 2-3,3-4.
Profis machen auch noch differenziertere Angaben wie 0/0-. 0-, 2/2-, 2-3/3 oder dergleichen. Leider hat aber die Erfahrung vieler Sammler gezeigt, dass es auch sehr stark darauf ankommt, welcher Händler bewertet.

Die folgenden Seiten sollen auch dazu beitragen, dass wir bald einen einheitlichen Standard im deutschsprachigen Raum haben.
Generell ist sinnvoll: Je teurer die Hefte, umso genauer die Bewertung. Das soll jetzt natürlich nicht dazu verleiten, bei billigen Heften schlampig zu bewerten, sondern eher die Möglichkeit aufzeigen, bei billigen Konvoluten einen Durchschnittszustand, etwa 1-2, anzugeben. Wobei hier gilt: Wer sich nicht die Mühe machen möchte, ein Heft genau durchzusehen, sollte lieber einen Grad schlechter angeben, als es optisch auf den ersten Blick erscheint.
Bei einer Spinne (Williams-Verlag) – Sammlung ist es jedoch unkorrekt, einen Durchschnittszustand 1 anzugeben, wenn die ersten (teuren) Nummern in Zustand 2, 2-3 sind und die günstigen Nummern ab 17 dann 0-1, 1.
Dass sich der Kunde dann geprellt fühlt ist nicht verwunderlich, aber Gespräche mit vielen Sammlern haben gezeigt, dass es sich dabei um eine durchaus verbreitete Täuschungsvariante handelt. Im Zweifelsfalle immer vor Kaufabschluss nachfragen und sich die Schlüsselnummern genau beschreiben lassen.

Geändert von underduck (10.11.2004 um 17:39 Uhr)
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