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Alt 23.08.2013, 15:56   #2400  
michidiers
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Zitat:
Zitat von jakubkurtzberg Beitrag anzeigen
...und evtl. Nummern im Falz verschwinden lassen!
Na, mal sehen, ich lass mir da einmal etwas einfallen, wie z.B. einen Sammelband mit 2x die Nummer zwei....

Ah, wo wir gerade bei Sammelband sind, eine etwas modernere Variante:



Avengers Paperback 4 – Osborns Rache



von Brian M. Bendis / Daniel Acuna / Renato Guedes

Man hat es heutzutage schon schwer als Leser und interessierter Verfolger der Geschichte der Avengers. Immer wieder tauchen neue Rächerteams auf, ausgestattet mit neuen Adjektiven vor dem „Avengers“, mit neuen Besetzungen, mit alten Figuren in neuen Inkarnationen oder neue Figuren in alten Inkarnationen und so weiter und so fort.

Irgendwie fühlte ich mich wie eines von Loriots Männchen mit der Knollennase, das verwirrt mit einem Fernglas auf der Pferderennbahn steht und fragt: „Ja, wo laufen sie denn?“.
Wo laufen denn meine Rächer, hätte wohl ich gefragt. Wo sind denn meine echten und wahren Rächer geblieben? Antwort: Sie laufen nur noch im Avengers Paperback, in welchem Panini die Hauptserie mit dem Titel „Avengers“ veröffentlicht. Nur dort wird mir noch das gute alte Rächerfeeling geboten. So hatte ich es mir eigentlich gedacht, aber weit gefehlt: Spidey, Wolverine, Storm und ein fetter roter Hulk verfolgen mich als Teammitglieder sogar bis hier in diesem Format. Aber egal, originaler geht es wohl nicht mehr heutzutage, oder habe ich da etwas übersehen?

In diesem Paperback, es enthält US-Avengers #18 bis #24, eine von Autor Brian M. Bendis ausgearbeitete Hauptstory. Bendis ist zwar längst nicht mehr auf dem Gipfel seines Schaffens zeigt aber, dass er noch immer einige Ideen hat, greift dabei aber auch gerne tief in seine altbewährte Trickkiste. Auch wenn mir Ablauf und Inhalt der Story dann seltsam bekannt vorkamen, und ich meinte dass ich alles irgendwie und irgendwo schon einmal gelesen hatte: sogar dem ältesten Kaiser passen noch immer neue Kleider.

Hier in diesem abgeschlossenen Siebenteiler geht es wieder einmal um Norman Osborn - der alte Widersacher von Spinne - , der sich dank Bendis inzwischen in die Oberliga der Superschurken gemordet, gemeuchelt, intrigiert, gelogen und gekauft hat. Er bricht aus dem Gefängnis aus, besiegt gemeinsam mit einigen Unterstützern wie Madam Viper mal eben so die Rächer und strebt eine Art faschistoide Naziherrschaft an. Dabei hatte Cap als Anführer der Rächer eigentlich ganz andere Probleme: nach den destruktiven Vorgängen von Fear Itself liegt das RächerHQ wieder einmal in Trümmern und es muss eine neue Teamaufstellung gefunden werden.

Die grafische Unterstützung von erfolgte diesmal von zwei Künstlern, Daniel Acuna in den Nummern #18 - #20, #23, #24 und Renato Guedes in #21, #22. Während sich ersterer beachtlich gut aus der Affäre zieht, wurde ich mit Guedes etwas gehetzt wirkender Zeichenarbeit erst auf dem dritten Blick einigermaßen warm. Alles in allem besitzt das damit einen durchschnittlich guten Unterhaltungswert.

Fazit: Es hat mit der Zerstreuung eines Lesers wie mich noch einmal gerade geklappt. Innerlich losgelöst vom riesigen Ballast eines inzwischen ziemlich verwurschtelten Maveluniversums lässt sich diese Serie momentan noch einigermaßen gut lesen. Auf jeden Fall sollte man sich aber solche Fragen wie „Warum ist der Hulk jetzt plötzlich rot?“ oder „Sind Wolverine und Storm nicht auch bei den vielen anderen X-Men-Teams?“ sparen, dann sollte es auch mit der Unterhaltung hinhauen.
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