Starman 29 – The Return of Bobo
Autor: James Robinson
Zeichner: Tony Harris, Wade von Grawbadger
Erschienen: April 1997
Jake "Bobo" Benetti hat die Strafe für den Mord an seiner Frau und ihrem Geliebten abgesessen und kehrt zurück nach Opal City. Als Gerüchte die Runde machen, dass er einen Banküberfall plant, setzen sich die Knights und O`Dares auf seine Fährte.
Jack hatte zuvor erst erfahren müssen, dass ihn Nash während sie die Stadt in Schutt und Asche zu legen versuchte, vergewaltigt hat. Ein Vorgang, der nicht ohne Folgen blieb, denn wie sie ihm nun schreibt, nicht nur um zu erklären warum sie sich bislang nicht wieder gerührt hat, ist Jack Vater eines Sohnes. Den hat Nash nach ihrem Vater und dem von Jack getöteten Bruder Kyle genannt. Um die Verbindung zur Familie seines unfreiwilligen Erzeugers festzuhalten hat er als zweiten Vornamen Theo erhalten.
Sie hält sich zur Zeit in Europa auf und versucht den Jungen mit allem Hass, den sie für Jack empfindet, großzuziehen und zu prägen.
Als Bobo tatsächlich darangeht eine Bank zu überfallen, greifen die O´Dares und Jack ein. Zufällig hat aber auch die Royal Flush Gang dasselbe Ziel und irgendwie kommt es so zu einem Team-Up zwischen Bobo und Jack. Gemeinsam können sie den Banküberfall vereiteln und Benetti wird als Sicherheitsberater eingestellt.
James Robinson kreiert mit Bobo Benetti eine weitere Figur, der er eine Golden Age-Vergangenheit andichtet. Benetti soll ein alter Gegner Ted Knights und anderer Helden wie z. B. der Human Bomb oder Dr. Midnight gewesen sein, der mittels seiner Superstärke Banküberfälle verübte. Tatsächlich taucht er hier erstmals auf und Robinson benutzt ihn später gar in seinem Run an der JLA und zuvor bei Cry for Justice.
Ganz witzig ist daran, dass sich auf der Leserbriefseite ein Josh Taylor sehr differenziert zu Wort meldet, dem gerade diese Erzählkniffe nicht wirklich gefallen. Beispielhaft nennt er die Geschichte um den vermeintlichen Tod Ragdolls durch die JSA oder die Affäre zwischen Ted Knight und Black Canary.
Ich bin jedenfalls gespannt, wie die Figur weiter in den Run eingebaut wird, denn da kann man sicher sein, als Oneshot ist Bobo nicht gedacht.
Der eigentliche Hammer ist aber der Brief von Nash. Wann hat man schon einmal davon gelesen, dass ein männlicher Superheld vergewaltigt wird und Ergebnis dieser Tat ein Kind ist, das dazu erzogen werden soll seinen Erzeuger zu hassen? Die Nummer wird noch eine nicht ganz unwichtige Rolle spielen. Das gilt auch für den Europatrip von Nash, der DC-Geschichte geschrieben hat.
Eine ganz witzige Begebenheit ist auch ein Gespräch zwischen drei Starmen während der Observation von Bobo Benetti.
Ted: "We´re a kind of family here. A family of starmen"
Jack: "Three of the Five, yeah. We´re missing David and Payton, of course."
Ted: "And two others. There was a Starman briefly for a year in the 1950s. He died."
Jack: "Oh, yeah. I always forget him."
Da wird ein Handlungsstrang zum Serienende hin vorbereitet und im weiteren Gesprächsverlauf geht es noch um Prince Gavyn, der einst Superman begegnete. Ein anderer noch kommender Handlungsstrang.
Kommen wir zum redaktionellen Teil. Das Heft wird mit einem Einseiter aufgemacht in dem Archie Goodwin Neuleser einlädt diese Ausgabe als idealen Einstiegspukt in eine Serie zu nehmen, die von Lesern und Kritik hochgelobt wird. Zu Recht.
Es folgt The Shade´s Journal, das nicht die Story um Howard Hughes fortgesetzt sondern einen Rückblick auf die ersten 29 Hefte bietet sowie kurze Beschreibungen aller wesentlichen Personen nebst zweier Illustrationen von The Shade und Wesley Dodds mit Dian Belmont.
Premiere dürfte sein, dass es trotz Journal auch noch eine Leserbriefseite gab bzw. zwei. Darin werden im wesentlichen die Hefte 24 bis 26 mit der Story "Hell and Back" behandelt. Dabei kommt insbesondere der Epilog zu "Sand and Stars" gut weg, in dem Jack den dementen The Mist besucht und sich als dessen Sohn ausgibt um ihm seine alte Medaille zu überreichen.
Ein Poster der drei ineinander übergehenden Cover ist ein geäußerter Wunsch.
Dann gibt es noch einen Ausblick auf die nächste Ausgabe und die dort beginnende Story "Infernal Devices" mit einem von vielen heiß ersehnten Gastauftritt sowie in den Monaten darauf ein Team-Up mit "They of Thunder and Lightning".
Sparsam war man diesmal mit der Werbung. Im Heft selber gab es keine und auf der Rückseite lediglich eine Anzeige für Carnage Heart, ein Game für die Playstation.