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Alt 04.12.2011, 17:20   #7  
zwergpinguin
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Standard Gonzo

Hunter S. Thompson begann in den 1950er Jahren als Sportreporter, war dann als Südamerika-Korrepondent unterwegs und ging Ende der 1960er Jahre zum "Rolling Stone". Dort schuf er den so genannten Gonzo-Journalismus, [Gonzo-Journalismus (gonzo -> außergewöhnlich, exzentrisch, verrückt) -> Wegfallen einer objektiven Schreibweise. Berichtet wird aus der subjektiven Sicht des Autors]. In dieser Zeit entstand auch sein wohl bekanntestes Buch, "Fear and Loathing in Las Vegas" ("Angst und Schrecken in Las Vegas"). Thompson der sich selbst als "begierigen Leser, unerbittlichen Trinker und geschickt im Umgang mit einer Magnum Kaliber 44" beschrieb, war zeitlebens ein rastloser Mann. Sein langjähriger Lektor Alan Rinzler bezeichnete ihn im Vorwort zu „Gonzo“ als „einen wirren, wütenden, zutiefst deprimierten, selbstzerstörerischen Säufer“.

Am 20. Februar 2005 nahm sich Hunter S. Thompson an seinem Schreibtisch in Woody Creek bei Aspen/Colorado mit einem Kopfschuss das Leben. Nach Aussage seines Sohnes Juan Thompson hatte der Schriftsteller seinen Suizid lange geplant und oft angekündigt. Er habe nicht aus Verzweiflung gehandelt, sondern zum richtigen Zeitpunkt abtreten wollen. Sieben Monate nach dem Suizid Hunter S. Thompsons hat das US-Magazin „Rolling Stone“ den Abschiedsbrief an seine Frau veröffentlicht. Unter der Überschrift „Football Season is over“ („Die Footballsaison ist vorbei“) schrieb Thompson vier Tage vor seinem Freitod: „Keine Spiele mehr. Keine Bomben mehr. Kein Laufen mehr. Kein Spaß mehr. Kein Schwimmen mehr. 67. Das ist 17 Jahre nach 50. 17 mehr als ich brauchte oder wollte. Langweilig. Ich bin nur noch gehässig. Kein Spaß - für niemanden. 67. Du wirst gierig. Benimm dich deinem hohen Alter entsprechend. Entspann' dich - es wird nicht wehtun.“ *
*Wikipedia

In der grafischen Biografie von Hunter Stockton Thompson zeichnen Will Bingley und Anthony Hope-Smith ein Bild dieses von Schreib- und Drogenexzessen getriebenen Autors.
Anthony Hope-Smiths schwarz weißen Bilder und Will Bingleys zitatenreiche Texte zeigen
eindrucksvoll wie das wilde und exzentrische Leben des Autors verlief. Ihren Fokus legten sie dabei in die 1960er und 1970er-Jahre, in denen Hunter S. Thompson viele seiner bekanntesten Reportagen schrieb. Von den Hell’s Angels bis zu Nixon. Und seinem Image entsprechend ständig auf Achse und immer zugedröhnt, mit Fliegerbrille und Zigarettenspitze.
Da im dem Band die politischen Ereignisse der 1960er und 1970er einen wesentliche Rolle spielen hat es auch ohne Kenntnisse der Werke von Hunter S. Thompson seinen Reiz und zeigt viele Hintergründe zu den Ereignissen im Amerika der 1960er und 1970er.

Hunter S. Thompson ist in Comickreisen auch als Uncle Duke aus Doonesbury von Garry Trudeau bekannt.

Der Band aus dem Tolkemit Verlag ist ausschließlich über Zweitausendeins zu beziehen.

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