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Alt 21.08.2015, 13:09   #13  
Servalan
Moderatorin Internationale Comics
 
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Niemand muß etwas. Aber gewisse Dinge lassen sich nicht theoretisch beurteilen, stattdessen muß jemand die durch Versuch und Irrtum herausfinden. Da müssen Erfahrungen gemacht werden, um zu wissen, was jemand wirklich will. Die Literaturszene vor Ort oder Foren sehe ich in dieser Hinsicht als Labore, in denen Leute mit Ambitionen experimentieren können.

Inwieweit sich das Können zur Karriere eignet, das läßt sich nur durch ein Feedback herausfinden, also ein Publikum aus Fremden und Unbekannten. Verwandte, Bekannte oder Freundeskreise scheuen vor einer ehrlichen Meinung zurück, wenn die verletzen könnte.

Qualität setzt sich nicht automatisch durch.
Es gibt keine standardisierten Protokolle, und das führt zu einer Schieflage. Einerseits stapeln sich in den Regale laufende Meter von Titel, bei denen ich es bedauerlich finde, daß dafür Bäume sterben mußten. Andererseits gibt es brillante Manuskripte, die immer im halböffentlichen Bereich bleiben und nie auf den Markt kommen.
Erfahrungen und Erlebnisse in der Literaturszene helfen dabei, seine eigenen Chancen einzuschätzen und sich ein konkretes Bild von der Situation in der Literaturbranche zu machen. Wer sich umgesehen hat, kann sich bewußt dafür oder dagegen entscheiden.

Durch die erweiterten technischen Möglichkeiten (Selbstverlag, Book-on-Demand, eBook, Kickstarter und andere Crowdfunding-Projekte) muß sich heute niemand mehr auf den offiziellen Literaturzirkus einlassen. Dessen Bedeutung ist gesunken. Aber auch in diesem Sektor werden Kenntnisse, Fähigkeiten und Eigenschaften verlangt, die jemand beherrschen sollte.
Wer sich weniger anstrengen möchte, kann ja Lotto spielen oder Lose rubbeln.
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