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Alt 25.02.2018, 16:07   #3952  
Peter L. Opmann
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FV # 99:

Die erste Ausgabe der Nach-Kirby-Ära, gezeichnet von John Romita (senior), macht gar keinen schlechten Eindruck. Nach meinem Eindruck hat sich Romita hier mehr noch als bei „Amazing Spider-Man“, wo er kurzfristig Steve Ditko ersetzen mußte, versucht, die gewohnte Optik so gut wie möglich beizubehalten. Ich hatte damals, als ich dieses Heft erworben habe, aber schon einen guten Blick dafür, welcher Marvel-Zeichner welche Eigenheiten aufweist, und mir fiel die Veränderung durchaus auf. Erschwerend kommt hier dazu, daß Romita einen angefangenen Dreiteiler fortführen mußte. Aber inhaltlich wird dieser Dreiteiler nach eher enttäuschendem Beginn jetzt besser. Und Romita muß sich mit seiner Grafik auch nicht erst in die Serie hineinfinden.

Was die Story für mich recht interessant macht: In der ersten Hälfte wird die Eskalation der Auseinandersetzung zwischen den unfreiwilligen Verbündeten Namor und Magneto und den Fantastischen Vier als Repräsentanten der Menschen (oder jedenfalls der USA) dargestellt. Reed Richards bringt den Präsidenten – zu dieser Zeit ist das ausgerechnet Richard „Tricky Dick“ Nixon – dazu, noch abzuwarten, bevor er seine Streitkräfte aktiviert. Und Aquarius bleibt von sich aus besonnen und reagiert nicht emotional auf die von Magneto provozierten kleinen Aggressionen. Das erscheint mir spannender, als wenn beide Seiten sofort actionreich losschlagen würden.

Schließlich will Aquarius eine von Magneto abgeschossene Rakete selbst noch unschädlich machen. Dazu verläßt er aber seinen Gefechtsstand; für Magneto ist das der Augenblick, dort die Kontrolle zu übernehmen. Mit seinen Magnetkräften macht er die Leibgarde des Submariners kampfunfähig. Die FV sind hier wieder mal nur zu dritt unterwegs – Sue und Crystal mußten zuhause bleiben. Sue bringt Söhnchen Franklin mit einem Gleiter zu Agatha Harkness in Sicherheit. Auf dem Rückflug gerät sie allerdings in die Gewalt von Magneto. Auf eine Weise, die wir Leser nicht mitverfolgen können, kidnappt er auch noch Namors Herzdame, Dame Dorma. Mit diesen beiden Geiseln will er die FV und Namor zur Aufgabe zwingen. Reed erkennt, daß Magneto im Moment die Trümpfe in der Hand hat. Die Episode endet in einem wahrhaft dramatischen Moment. Wie geht’s weiter? Fortsetzung: „Die furchtbare Entscheidung!“

Das macht in der Tat neugierig auf den dritten Teil. Man denkt nicht mehr an Jack Kirbys Abschied, der übrigens offenbar auch der Abschied von Joe Sinnott als Inker der Serie war. Romitas Vorzeichnungen werden von John Verpoorten getuscht. Was noch auffällt: Die Story umfaßt nur noch 19 Seiten. Was bei Williams konkret bedeutet, daß zehn Seiten „Dämon“ plus das Originalcover abgedruckt werden können.
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