Die Rosenheim-Cops Staffel 8 Episode 27 (Folge 153) "Tod eines Lüftlmalers" (Deutschland 2009, Bavaria Fernsehproduktion für ZDF), Drehbuch: Rigobert Mayer, Regie: Ed Ehrenberg, 44 min
Nachdem Tattoos und Graffiti hier schon mehrmals besprochen wurden, widmet sich diese Episode einer traditionellen Form der Fassadenmalerei, die in Süddeutschland und Österreich beheimatet ist. Bei der Lüftlmalerei wird die Farbe auf den frischen Kalkputz aufgetragen, sodaß sie chemisch reagiert und mit dem Putz verkieselt. Diese volkstümlichen Fresken stammen aus dem Barock und imitieren mitunter Architekturelemente im Trompe-l’œil.
Durch den gelockerten Splint an einem Baugerüst stürzt der 60jährige Firmeninhaber Siegfried Schmeller in den Tod. Verdächtig macht sich sein Angestellter Achim Lederer, der gern mal zu spät kommt und sich häufig krank meldet, weshalb es öfter Streit gab.
Der Sohn Franz Schmeller möchte den Betrieb mit innovativen Motiven gern modernisieren, wogegen sich sein Vater sträubte. Auch Franz' Frau Beate vertritt als stellvertretende Kuratorin des Heimatmuseums Rosenheim eher einen konservativen Standpunkt. Während die Suche nach dem Tatwerkzeug vorangeht, kommt die schwelende finanzielle Krise der Firma ans Licht.
Dabei lockten zwei lukrative Einnahmequellen. Zum einen besaß Schmeller Senior in Bichl ein Bauernhaus, das ihm die Eventfirma Spaß im Park GmbH für 3,5 Millionen Euro abkaufen wollte, um dort einen Freizeitpark zu errichten. Siegfried Schmeller schlug das Angebot aber aus, weil die Fassade eine Lüftlmalerei seines Großvaters ziert, die unter Denkmalschutzt steht.
Zum anderen liegt ein Vertrag des Hoch- und Tiefbauamtes der Stadt Rosenheim vor, die Fassade einer kompletten Schule zu gestalten, was jedoch im modernen Stil geschehen sollte.
Inzwischen kommt in einem Gulli eine Rohrzange ans Licht, mit der der Splint gelockert wurde. Weil es sich dabei um ein Eigenprodukt der Baufirma Schöttl handelt, muß einer der Ermittler deren Märkte in der Region abklappern, um den Käufer zu finden.
Die Spaß im Park GmbH wollte das Bauernhaus abreißen, die historische Lüftlmalerei sollte jedoch abgetragen und in einem Museum konserviert werden.
Die Ermittler finden heraus, daß Siegfried Schmellers Unterschrift auf dem Vertrag mit der Stadt gefälscht ist, wodurch Franz Schmeller in Verdacht gerät.