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Alt 15.03.2018, 16:30   #57  
Servalan
Moderatorin Internationale Comics
 
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Die mexikanische Serie Vidas Ilustres (Ediciones Recreativas s.a. de c.v. / Editorial Novaro 1956 - 1974) bietet schon eine interessante Mischung. Die meisten Ausgaben sind Comicbiographien berühmter Persönlichkeiten von Napoleon und Alexander dem Großen über Plinius und Pasteur bis zu Pablo Picasso und Frank Lloyd Wright, kompakt auf 32 Seiten. Die letzten Ausgaben ab Heft 314 sind allerdings Illustrierte Klassiker | Obras Immortales.

In der Spätphase wurden ältere Ausgaben nicht nur einfach nachgedruckt. Nein, in den 1970ern erhielten besondere Persönlichkeiten Comicbiographien, die sich teilweise über acht Hefte erstrecken (8 x 32 Seiten = 256 Seiten) - und das entspricht schon einer handelsüblichen Graphic Novel.
- Honoré de Balzac (Nummern 219-226, 8 Hefte)
- Napoleon Bonaparte (Nummern 227-230, 4 Hefte)
- Frédéric Chopin (Nummern 231-234, 4 Hefte)

Neben Monty Wedds Comicbiographien australischer Buschranger in den 1970ern und 1980ern finden sich etliche weiße Flecken, besonders abseits der klassischen Comichochburgen.
Jedenfalls gab es das Konzept der Graphic-Novel-Comicbiographie schon Jahrzehnte, bevor es sich zu einem Marktsegment entwickelt hat. Über solche scheinbaren Kuriosa stoplern natürlich eher hartnäckige Fans als Forscher, die sich auf handliche Sekundärliteratur verlassen ...

Bin gespannt, was sich als nächstes anfindet.
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