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Alt 22.01.2015, 17:52   #4  
stantheman
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Standard The Guardians of the galaxy DVD

Gar nicht so lange her, dass ich den Film im Kino gesehen habe und schon ist er auf DVD und Blue Ray in die Läden gekommen. Mit Spannung wurde auf den Film gewartet. Waren die Filme des Cinematic Universe darauf aufgebaut die Rächer groß auf die Leinwand zu bringen, stellte nicht nur ich mir die Frage, wie passt diese Gruppe da rein?
Die Guardians of the Galaxy hatte ich bislang nur als Nebenfiguren gesehen. Nachdem ich mir erste US-Hefte zugelegt hatte, habe ich mich in die Truppe richtig verliebt. Doch das mir bekannte Team aus dem 31 Jahrhundert , erstmals 1969 in Marvel Superheroes vorgestellt hab ich nicht auf der Leinwand erblickt.
Bis in die 80er waren die originalen Guardians oft nur Gaststars z.B. bei Thor, den Rächern und Defenders. In Marvel Presents (1976/77) wurden erstmals selbstständige Abenteuer gedruckt. Die fanden auch den Weg nach Deutschland. Der Condor Verlag brachte sie als Zweitserie in den Enterprise Taschenbüchern.Eine eigene US-Heftserie bekamen die Guardians erst in den 90ern.
Chef war Major Vance Astro, eine Art Captain America der Zukunft. Dazu gesellten sich der Bogenschütze Yondu, Charlie 27 vom Jupiter, Martinex vom Pluto, Nikki vom Merkur und der galaktische Fährtenleser Starhawk. Man könnte sagen Rächer einer Interplanetarischen Förderration.
Doch, wie gesagt, hat diese Gruppe mit der Filmversion gar nichts am Hut. 2008 startete Marvel eine neue Serie, die in der Jetztzeit spielt. Hier gründet Star-Lord eine kleine galaktische Eingreiftruppe. Neben Star-Lord waren Adam Warlock, sein Begleiter Drax, the Destroyer, der Waschbär Rocket Raccoon, das Baumwesen Groot und einige Andere, die ich jetzt mal unter den Tisch fallen lasse, mit im Boot.
Und damit kommen wir zurück zur Frage, wie passen die in die Marvel Filmreihe?
Im Hintergrund der Avengers wurde ja schon Thanos angekündigt. Und der hat bei den Guardians eine größere Rolle bekommen. Er sucht diverse Gegenstände, die ihm unheimliche Macht verleihen sollen: die Infinity-Steine.
Der Film beginnt im Jahre 1988 mit Peter Quill, dem späteren Star-Lord als Kind am Sterbebett seiner Mutter mit seiner Lieblingskassette in seinem Lieblingswalkman. Nach dem er verstört weg läuft, wird er von einem Raumschiff entführt. Später erfahren wir, das es die Ravagers um ihren Anführer Yondu sind. Damit haben sie eine Figur aus der Originalcomicserie übernommen, wenn auch in einer ganz anderen Rolle.
26 Jahre später sehen wir Peter Quill auf der Suche nach einem Artefakt, in dem sich einer der Infinity-Steine verbirgt, den er dem Collector verkaufen möchte. Dabei legt er sich mit Kree-Gefolgsleuten von Ronan, the Accuser, an, die für Thanos den Stein bergen sollen. Selbstverständlich kann Star-Lord fliehen.Er fliegt zum Planeten Xandar, wo er erstmals auf den Kopfgeldjäger Rocket Raccoon, seinem Kumpel Groot, und Gamora, die Tochter des Thanos trifft. Nach einer Balgerei werden alle drei vom Nova-Corps gefangen genommen und treffen im Knast auf Drax. Der wenig intelligente Muskelprotz will sich an Ronan rächen, Nach einem Knastausbruch fliegen sie zum Collector um das Artefakt zu verkaufen, doch Ronan macht ihnen einen Strich durch die Rechnung. Im Rest des Films geht es dann um eine rasante Flucht durchs Universum bis Ronan Thanos verrät und den Stein selbst an sich bringt um den Planeten Xandar zu zerstören. Das wollen die Guardians verhindern und kämpfen mit dem Nova Corps gegen die Bedrohung.

Selbstverständlich weicht hier vieles von den Comicoriginalen ab, angefangen mit einer eigenständigen Story, die sich in das Cinematic Universum einfügen muß.
Es wurden ausschliesslich neue Charaktere eingeführt, die, bis auf Thanos und der Collector, noch nicht in der Filmserie auftauchten.
Hauptfigur ist Peter Quill, der sich selbst Star-Lord nennt. In den Comics spielen seine Abenteuer, wie auch der Original Guardians, in der Zukunft, allerdings in einem anderen Universum. Peters Eltern wurden von Ausserirdischen getötet. Peter schwört Rache und lässt sich von der NASA ausbilden. Im All trifft auf den Meister der Sonne, der ihn mit übermenschlichen Kräften ausstattet.
Seine ersten Abenteuer erschienen in Marvel Preview als Schwarz-Weiß-Geschichten. Später wurden diese coloriert nachgedruckt. Diese Abenteuer erschienen auch in Deutschland als Alben in der Ehapa-Serie „Die größten Science Fiction Comics“.
Wer den Film gesehen hat, wird feststellen, dass Peter Quill gar keine übermenschlichen Kräfte besitzt und liegt damit richtig. 2004 hat Marvel den Charakter überarbeitet.
Peters Mutter hilft einem notgelandeten Ausserirdischen und verliebt sich. Der verschwindet Monate später wieder, aber seine Mutter ist schwanger. 10 Jahre später stirbt sie bei einem Überfall der Badoon, einer Kriegerasse. Peter kann sich gerade noch aus dem Haus retten.
Als Erwachsener findet er sich dann in der Kree-Welt wieder und arbeitet mit Ronan zusammen. Im Film ist Ronan der Gegenspieler des Star-Lord.
Quill gründet in den Comics die Guardians of the Galaxy. Im Film finden sich Rocket Racoon, Groot, Drax und Gamera eher zufällig zusammen und sind erst mal keine homogene Truppe.
Der Collector ist dem Comic sehr Nahe. Nicht nur seine galaktische Sammelleidenschaft, sondern gerade seine Äusseres haben die Visagisten sehr gut getroffen. Auch charakterlich trifft es die Figur, hervorragend gespielt von Benicio del Toro, gut. In den Comics hatte er sein Debüt in Avengers 28, in Deutschland bei Williams ruhmreichen Rächern.
Gamora wurde in den 70ern von Jim Starlin geschaffen und ist hier, wie auch im Film, die Adoptivtochter von Thanos und grundsätzlich schlecht gelaunt.
Groot und Rocket Racoon sind beide jüngeren Datums. Da ich beide aus den Comics nicht kenne, lass ich mal die Vergleiche.
Anders verhält es sich mit dem Nova-Corps. Sie beschützen den Planeten Xandar. In den Comics sind sie zwar auch von diesem Planeten, aber eher eine intergalaktische Polizei, ähnlich den Grünen Leuchten von Konkurrent DC. Auf der Erde gab es den Superhelden Nova, alias Richard Rider. Er erhielt seine Uniform und Kraft vom letzten Überlebenden des Nova-Corps. Im Film wird diese Figur und ihre Geschichte aber nicht erwähnt. Die Uniformen sind denen des Comics ebenfalls sehr Nahe.
Marvel hat sich also alle Mühe gegeben dem normalen Kinogänger und den Fanboys gerecht zu werden. Heraus gekommen ist der wohl mit Abstand amüsanteste Film der bisherigen Serie. dazu trägt auch der geniale 70er Soundtrack bei. Peter Quill hat von seiner Mutter eine Cassette über behalten. Die Älteren unter euch werden noch wissen was es ist. Ein tolles Mixtape mit Songs von Bowie, 10CC, den Runaways, Jackson 5, Norman Greenbaum und anderen. Bekannt war "Hooked on a Feeling" von Blue Swede ja bereits vom Trailer. Im Film macht der Song eine klasse Figur und gehört schon seit langer Zeit in mein DJ-Set. Da hat es mich natürlich besonders gefreut, daß das Teil wieder ausgegraben wurde. Quentin Tarantino hätte seine Freude gehabt. Um die Cassette zu spielen, hat Star-Lord gar ein Tapedeck in sein hypermodernes Raumschiff eingebaut. Der Mann hat Stil.

Auf der gerade erschienen DVD ist leider nicht viel Bonusmaterial drauf. Es gibt ein Feateruette über den zweiten Avengers Film „Age of Ultron“ und eine zusätzliche Szene. Ein bisschen mager. Die Blue Ray liegt mir nicht vor, möglicherweise ist sie umfangreicher.
Bevor ich es vergesse: Stan Lee ist natürlich auch dabei. Er spielt einen Xanderianer.
Und im Abspann schnattert eine Ente, mit der auch Steven Spielberg schon zu tun hatte, entzückend!

Um zur Eingangsfrage zurück zu kommen: Thanos ist in diesem Fall der Mittler zwischen den bisherigen Filmen und den Guardians of the galaxy. Da scheint etwas großes auf uns zu zu kommen.
Doch vorerst müssen sich die Avengers mit einem Roboter rum schlagen.
Neben „Age of Ultron“ und dürfen wir uns dieses Jahr auf "Ant-Man“ freuen. Schon im Vorfeld wird dem Film nicht viel Gutes gegönnt. Doch immerhin war Hank Pym, der originale Ant-Man, der Erbauer des Ultron. Der taucht natürlich auch auf, doch der eigentliche Ameisenmann ist Scott Lang.

Kürzlich wurde Sherlock Holmes Bendict Cumberbatch als Dr. Strange vorgestellt. Dieser soll wohl 2016, neben dem dritten Cap America-Film, in den Kinos gezeigt werden.
Bereits seit Anfang Januar läuft Marvel’s Agent Carter in den Staaten auf ABC. Leider wird die Serie nur 8 Folgen haben. Auf dem Online-Sender Netflix soll ab April der blinde Superheld Daredevil in Serie gehen. Glücklicherweise ist Ben Affleck ja mit Batman beschäftigt. Ich werde ihn in der Rolle des Matt Murdock nicht vermissen. Sollen sich doch die DCler mit ihm rumschlagen. Laut Info von Netflix wird die Serie international ausgestrahlt, das heißt auch in Deutschland.

Na dann mal viel Spass.
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