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Alt 25.07.2008, 14:45   #44  
guenter18600_0
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Zitat:
Zitat von Overstreet
Dein Beispiel habe ich nicht verstanden. (Den Satz vorher aber auch nicht).

Aber lass dir sagen, dass die Amis sich sehr genau mit den Abstufungen innerhalb der Bewertung beschäftigen. In Kürze werde ich einen Aufsatz aus dem Grading Guide hier reinstellen, der die Anwendung des 10-Point-Gradings erklären soll. Aus dem Aufsatz geht hervor, dass die Amis sich nicht sklavisch an das System halten müssen, aber Anhaltspunkte für einen objektiven Zustand bekommen.

Weiter glauche ich auch nicht, dass es sich um ein ausuferndes System handelt.
Stell dir vor, du möchtest ein paar Comics auf dem Flohmarkt kaufen, Stück zu EUR 0,30. Dann guckst du, wie viele von denen da sind, die du möchtest, zahlst und gehst.
Wenn du ein Heft möchtest, das EUR 10,00 kostet, dann nimmst du es schon sorgfältiger in die Hand und sagst nach kurzer Zeit, ok ich nehm´s (oder handelst noch etwas). Aber der Zustand ist für dich nach kurzem Blick in Ordnung.
Jetzt stell dir vor, du beabsichtigst ein Heft zu kaufen, dessen Preis im Zustand NM $10.000 beträgt, dann wirst du dir das Heft Blatt für Blatt ansehen, und jeder kleinste Fehler wird von dir gesucht, gefunden und bewertet. Du wirst froh über ein System sein, dass dir hilft, den objektiven Zustand festzustellen. Und wenn der feststeht, dann erst geht´s an den Preis.

Im aktuellen Overstreet wird angegeben, dass das Heft „Amazing Fantasy #15“, Wert nach Overstreet #37 $44.000 für den Preis von $227.000 (White Mountain Copy) verkauft wurde. Was glaubst du: war der Käufer dankbar, als er zur Feststellung des Zustands (und des Preises) ein ausgefeiltes System zur Verfügung hatte?
Nun, man könnte dieses Bewertungssystem noch viel mehr unterteilen, meinetwegen das ganz Alphabet oder Ziffern von 1 bis 1000 vergeben. Für manche mag das sogar hilfreich sein. Ich kann ja auch einen Knick noch zig-mal unterschiedlich beurteilen. So weit so gut!

Nochmal: Die Preisfindung macht immer noch der Markt. Beispiel: lim. Luxussonderband Don Rosa ging im Ebay nach langer Zeit mal wieder mit ca. 300 Euro über den Tisch. Kurze Zeit darauf fanden sich gleich drei Anbieter gleichzeitig in Ebay wieder, und die Exemplare gingen in Schnit mit 220 bis 250 euro über den Tsich. Und das bei gleicher Qualität sprich Zustandbeschreibung Z =-1!!! Da kann manche Shop mit seinen 369,00 Euro Sofortkaufpreis (was ja lt Hethke und Co. in etwa stimmt) lange stricken bis das Ding weggeht. Und wenn, dann hat der Käufer halt nicht aufgepaßt oder keine Zeit investiert,

Also, das einzige was unserer amerikanische Freund (s.o) erhalten hat, war ein Richtwert, der bei dieser Höhe mehr als mangelhaft sein kann....

Es gehört schon ein bißchen mehr dazu um sich nur auf die Bewertung zu stützen. Da ist es vollkommen richtig solche Hefte auch in die Hand zu nehmen (wie ich ja bereits erwähnt habe). Wenn das subjektive Beurteilungspaket stimmt, kann einem manchmal sogar der Markt wurscht sein.....


Was ich mit "Kaufen" von Beurteilungen gemeint habe ist, daß an sich nicht mehr der Artikel als solches im Mittelpunkt steht, sondern nur noch seine Beschaffenheit. Ich habe schon Sammler getroffen die nur noch in Z 0 schwelgen und schon gar nicht mehr wissen was das Heft eigentlich beinhaltet geschweige den gelesen wird. Soviel zum Beurteilungswahn.

Mal im Spaß: Unsere Fußballnationalmannschaft hat mit seinem riesigen Trainerstab und den umfangreichen neuen Trainingsmethoden, Logistik und bis in die Haarspitzen ausgetüfelte Systeme zwar das Endspiel erreicht, aber mal ehrlich: es war wirklich nur ein Spiel Klasse und das war gegen Portugal! Der Rest war einfach nur gute Beurteilung von außen (Medien) und von innen (Trainerstab).

Soviel zur Bewertung. Fakten schauen halt anders aus. Da helfen auch keine wissenschaftliche Auswertungen nichts. Die Wahrheit liegt auf dem Fußballplatz bzw. im und am Comicheft selbst.
guenter18600_0 ist offline   Mit Zitat antworten