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Alt 01.04.2012, 14:31   #31  
zwergpinguin
Moderator Tessloff Verlag
 
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Standard Rosa Winkel

„Rosa Winkel“ das Erkennungszeichen der Homosexuellen in den Konzentrationslagern der NS-Zeit, ist hier als Titel gewählt worden.
Das Buch fängt in der Jetztzeit an. Alexander besucht mit Freunden seinen Urgroßvater Andreas um für den Unterreicht einen Bericht über den Zweiten Weltkrieg zu schreiben. Beim Erzählen kommen dann die ganzen Ereignisse noch einmal hoch.
Die ausgelassene, fröhliche und unbeschwerte Zeit als er als Werbezeichner in den 30ern in Berlin lebt, dass Aufkommen der Nazis und Verfolgung aller Andersdenkender, seine erste Verhaftung, Gefängnis mit Schikane und Demütigung, Entlassung und die Hoffnung das Schlimmste überstanden zu haben; Erneute Verhaftung durch die Gestapo und Einlieferung in ein Konzentrationslager. Die Zeit im KZ, die „Befreiung“ und die Behandlung in der Nachkriegszeit. Die „Alibiheirat“ mit seiner lesbischen Freundin, Umzug nach Frankreich um den noch immer geltenden §175 zu entgehen, die Verhöhnung des Leidens der Homosexuellen im KZ in der Nachkriegszeit.
Und am Ende haben es die Jugendliche doch nicht verstanden was ihnen da erzählt wurde.
Während die „Gegenwart“ in Farbe gezeichnet ist, wechselt es bei den „braunen Jahren“ in Brauntöne, und dann bei den „schwarzen Jahren“ (KZ-Zeit und Nachkriegszeit) in Schwarztöne.
Einer der erschreckensden Sätze war, als Andreas wegen seiner KZ-Zeit eine Entschädigung beantragen wollte und nachdem der §175 als Grund genannt wurde zu hören bekam „“Sie werden verstehen, dass die Entschädigung für die echten Opfer vorgesehen ist und nicht für Leute, die nach dem Strafgesetzbuch Kriminelle sind.“
Eine Schande ist auch, dass erst 2002 die homosexuellen Opfer der NS-Zeit offiziell rehabilitiert wurden.

Was schreibt Jacoby und Stuart über die Autoren und Illustratoren
Michel Dufranne, geb. 1970 in Brüssel, machte seinen Doktor in Psychologie, wurde dann aber doch lieber Comicautor. Seither hat er mehrere Comics und Graphic Novels veröffentlicht. Außerdem schreibt er Comic-Rezensionen und hat eine Radiosendung.
Milorad Vicanovic ist Comiczeichner und Illustrator und hat zahlreiche Bücher veröffentlicht. Er lebt mit seiner Frau und zwei Söhnen in Laktasi, Bosnien-Herzegowina. Wenn man ihn fragt, warum er Künstler ist, sagt er: »Es gibt kein Leben ohne zu zeichnen und zu atmen.«
Christian Lerolle, geb. 1969 in Reims, war Rocksänger und Betreuer in Feriencamps. Schließlich entschloss er sich, doch lieber Comiczeichner und Illustrator zu werden, und ist damit heute sehr erfolgreich. In diesem Buch hat er die Kolorationen gemacht.


ROSA WINKEL
Von Michel Dufranne, MiloradVicanovic und Christian Lerolle
Aus dem Französischen
144 Seiten, broschiert, ISBN 978-3-941787-79-7
€ [D] 18,00 | € [A] 18,50 | SFr 25,90
www.jacobystuart.de
Hier geht es zu einer Leseprobe
http://www.jacobystuart.de/index.php...ook&book_id=78
http://www.youtube.com/watch?v=ATMt2...layer_embedded


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