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Alt 13.01.2018, 19:35   #6  
H.Scharbau
Mitglied
 
Beiträge: 1
Auf meiner Suche nach dem Hersteller Team Miniatures bin ich auf dieses Forum gestossen.
Leider habe ich in den wenigen Beiträgen so viele falsche Behauptungen und Unsinn lesen müssen, dass ich mir einen Kommentar dazu nicht verkneifen kann.

Mein Benutzername entspricht dem im „real life“, seit 2004 handele ich in Deutschland mit vollplastischen Zinnfiguren, alle der sechs o.g. Hersteller habe oder hatte ich mal in meinem Programm.

Zu Team Miniatures: die Qualität der Figuren ist für einen neuen Hersteller überraschend gut, der Preis sensationell günstig. Kein Hersteller schafft es mehr, Reiterfiguren unter USD 100,00 herzustellen. So weit die Vorteile.
Ein bloßer Vergleich der Preise macht keinen Sinn, da die genannten Hersteller alle unterschiedliche Bemalqualitäten anbieten und somit logischerweise die Preise differieren. First Legion bemalt mit viel Schattierungen, was aufwendiger ist (und auch nicht jedem Sammler gefällt). King & Country benutzt leichte Schattierungen, W. Britain lässt fast ohne Schattierungen bemalen.
Leider gibt es bei Team Miniatures auch einige Nachteile: es gibt keine Nahaufnahmen der Figuren, so dass man kleinere Details nicht erkennen kann (Gesichtsbemalung).
Das Angebot ist bisher nicht besonders umfangreich und römische Standarten- und Insignienträger gibt es auf dem Markt schon seit 15 Jahren, das ist nicht besonders innovativ.
Am schlimmsten aber finde ich die Mängel in der Recherchearbeit. In der Rubrik „Woodland Indians“ (Waldindianer) werden Sioux und Apachen aufgelistet, die bekanntlich „Plain Indians“ waren und in den weiten Ebenen des Westens gelebt haben (bzw. in Wüstenregionen von Texas/Arizona, New Mexico). Also das genaue Gegenteil.
Die Krönung schließlich ist der Artikel IDA6008, der eine Squaw und eine Kind zeigt, beide mit dem Federschmuck eines Indianerhäuptlings. Ein Unsinn , der aus einem Karl May Western stammen könnte. Diverse andere Figuren sollen Apachen darstellen, sehen aber aus wie Waldindianer ?
Unabhängig von dem Wirrwarr bei der Bezeichnung der Figuren sehen diese sehr gut aus und werden zu einem günstigen Preis angeboten.
Eine Händleranfrage an Team Miniatures bleibt seit Tagen unbeantwortet. Professionelles Management sieht anders aus!

Zu den anderen Aussagen möchte ich folgendes anmerken:
1. King & Country hat in 2017 keine Preiserhöhung angekündigt, geschweige denn durchgeführt. Im Gegenteil, indianische Reiterfiguren wurden im 2. Halbjahr sogar günstiger (USD 115,00 und 119,00 gegenüber USD 129,00 bisher).
2. Wer Figuren in China bestellt und glaubt, er könnte damit sparen, sollte seine kaufmännische Kalkulation vielleicht mal von einem Fachmann überprüfen lassen. Aufgrund des Eurokurses seit 2015, der Versandkosten aus Fernost, Kreditkartengebühren und der anfallenden Einfuhrabgaben (Zölle und Einfuhrumsatzsteuer) spart man nichts und zahlt drauf !!
Ganz zu schweigen von dem Zeitaufwand, wenn man seine Lieferung beim Zoll abholen muss und den Problemen, wenn mit den Artikeln etwas nicht in Ordnung ist.
3. Absolutes Highlight ist jedoch die Aussage, man müsste „in die USA fliegen um dort einzukaufen!“.
Wenn man die Kosten für den Flug, Übernachtungen und Verpflegung in den Berechnungen ignoriert und am Flughafen „vergisst“, dem Zoll seine Einkäufe anzugeben (sofern man den Freibetrag übersteigt), kann man sich schon mal einreden, etwas sparen zu können.
4. Abgesehen davon halte ich es für wenig sinnvoll, als deutscher Sammler in den USA oder China zu bestellen und damit die dortige Wirtschaft zu unterstützen. Die selben Sammler beschweren sich dann später auf Messen oder in Foren, wenn deutsche Händler weniger Messen besuchen und bestimmte Hersteller mangels Nachfrage nicht mehr im Programm haben. Sofern nicht gravierende Preisunterschiede zum Ausland bestehen, macht der Einkauf im Ausland keinen Sinn und schadet nur den deutschen Händlern. Den Nachteil davon spüren beide, Sammler und Händler in Deutschland.
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