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Alt 04.02.2015, 10:12   #42  
Servalan
Moderatorin Internationale Comics
 
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Standard Die guten alten Handwerker

Der Haken dürfte der fehlende Kioskmarkt sein: In den Niederlanden und in Italien gibt es billige Lektüre für ein junges Publikum. Handwerklich sind die Comics in Ordnung, nutzen die Stärken des Mediums, ohne große Barrieren zu unterrichten. Kinder und Jugendliche können selbst entscheiden, ob sie sich Jommeke, Kiekebos oder Suske & Wiske, ob sie Dylan Dog, Diabolik oder eine andere Serie von Bonelli kaufen wollen - weil das Preis/Leistungsverhältnis stimmt. Und die alte Garde der klassischen Comiczeichner - von Carl Barks über Hergé und Franquin bis hin zu Osamu Tezuka - hat sich eher als Handwerker verstanden, weniger als Künstler.

Handwerker dürften besser gewappnet sein, wenn sie ihre Rechnungen einfordern, als Künstler.

Solange ein Publikum nachwächst, dürfte der Markt robust sein.
JC Menu hält die Verantwortlichen der Literaturverlage für Comicanalphabeten, die keine Ahnung haben, welchen Schaden sie anrichten. Er fürchtet wohl zurecht, daß das Wissen, wie Comics funktionieren, verloren geht. Ich habe das Gefühl, auch bei den Graphic Novels wächst der Anteil, der anderswo als Trash bezeichnet wird.

Der Lackmustest für jeden Comic ist die Frage: Nimmst du ihn, wenn du ihn geschenkt bekommst?
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