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Alt 22.03.2018, 12:44   #12  
Servalan
Moderatorin Internationale Comics
 
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Friedrich Dürrenmatt (1921 - 1990) neigte zum Malen und Zeichnen, einige seiner Werke illustrierte er selbst, teilweise schuf er Bühnenbilder. Wenn es nach ihm gegangen wäre, hätte er Kunst studiert:
Zitat:
Dürrenmatts Vater wollte, daß sein Sohn Theologie studiert, doch Friedrich hatte beschlossen, Maler werden. Der Vater stimmte dem zu, allerdings unter der Bedingung, daß sein Sohn vor dem Besuch einer Kunsthochschule das Abitur bestand. Dürrenmatt lernte daraufhin Tag und Nacht, bestand zwar das Abitur, aber zu einem Kunststudium kam es nie. Schuld daran war das Fehlurteil einiger professioneller Maler (...).
Seine Mutter Hulda zeigte seine Werke Eduard Wyss und Kuno Amlet, die sie lächerlich fanden. Während seines Studums bemalte er in Bern seine Bude mit Wandgemälden, die nach seinem Auszug übermalt wurden; mittlerweile hat die Dürrenmatt-Mansarde sogar einen eigenen Wikipedia-Eintrag.
Obwohl seine Kunst später anerkannt wurde, mußte er nach den herben Enttäuschungen freundlich zu Ausstellungen überredet werden:
Zitat:
Eine erste Ausstellung seiner Bilder findet 1976 im Hôtel du Rocher in Neuchâtel statt. Nur sehr selten hat Dürrenmatt sich darauf eingelassen, seine eigenen Arbeiten einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Die Gründe dafür sind vielschichtig: Vor allem hing es mit der Kritik zusammen, die er in seiner Jugend erfahren mußte. (...) Erst der Freund, Hotelier und Koch Hans Liechti konnte ihn 1976 zu der kleinen und halbprivaten Ausstellung in den Räumlichkeiten des Hotels überreden. Eine zweite und weitaus umfassendere Ausstellung folgte zwei Jahre später in der Galerie Daniel Keel in Zürich. Begleitend dazu erschien der Bildband „Bilder und Zeichnungen“, mit einem Vorwort von Manuel Gasser. (...)
1985 stellt Dürrenmatt zum dritten und letzten Mal eigene Arbeiten aus, diesmal im „Musée d’Art et d’Histoire“ in Neuchâtel.
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