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Die Brücke – Transit in den Tod Staffel 3 Episode 1 bis 10 (Folge 21 bis 30) (Dänemark / Schweden / Deutschland 2015, Sveriges Television, Danmarks Radio, ZDF, ZDF Enterprises, Nimbus Film, Filmlance, Film i Skåne, NRK und Lumiere Group), Idee: Måns Mårlind, Hans Rosenfeldt und Björn Stein, Drehbuch: Hans Rosenfeldt, Erik Arhnbom, Astrid Øye und Camilla Ahlgren, Regie: Henrik Georgsson und Rumle Hammerich, 565 min, FSK: 16
Die Brücke lief von 2011 bis 2018 mit insgesamt 38 Folgen (in Deutschland als Doppelfolgen ausgestrahlt) in vier Staffeln und erzählt als Nordic Noir den Culture Clash zwischen der schwedischen und der dänischen Mentalität. Visueller Fixpunkt ist die Öresundbrücke zwischen Kopenhagen und dem schwedischen Malmö, die von dem Ermittlerduo immer wieder überquert wird.
Die Serie gehört zu den erfolgreichsten Franchises, inzwischen gibt es fünf von ihr inspirierte ähnliche Serien von grenzüberschreitenden Verbrechen. Die Kritik lobte die spannende und realistische Serie, insbesondere den Cast und die Leistungen der Schauspieler, die berufliches und privates Leben der Ermittler geschickt verknüpften, allen voran Sofia Helin in der Rolle der schwedischen Asperger-Polizistin Saga Norén.
Bemängelt wurde die Qualität der Drehbücher, die in rascher Folge bizarre und perfide Morde aufeinander häuften, was als gewaltpornographischer Überbietungswettbewerb wahrgenommen wurde. Verstärkt wurde dieser Effekt durch eine nichtlineare Erzählweise, in der Motive aus früheren Folgen häufig unvermittelt wieder auftauchen und so ein Netz von Topoi bilden, die sich gegenseitig verstärken und kommentieren.
Mit einem dieser bizarren Mordfälle beginnt die dritte Staffel: In einem leeren Haus wird die Leiche der Klinikchefin Helle Anker in einer Familienidylle an einem Tisch mit Puppen entdeckt.
In derselben Nacht besucht der Kopenhagener Kommissar Henrik Sabroe, dessen Ehefrau und zwei Töchter vor Jahren plötzlich verschwunden sind, eine Veranstaltung eines Singleclubs. Sie findet in den Ausstellungsräumen der Freddie Collection statt, einer Sammlung von 32 Kunstwerken, die dem Industriellen Freddie Holst gehören. Als sich Sabroe mit seinem Flirt unterhält, schaltet sich der Museumswärter Emil Larsson ein und erklärt den beiden Mads Mikael Brandts Skulptur "Das Zeichen"; der Bildhauer, Möbeldesigner, Architekt und Szenograf drücke damit eine "universelle Wahrheit (...) mit irdischen Metaphern" aus.
Saga Norén ermittelt im Fall Anker zuerst mit ihrer Kollegin Hanne Thomson, die jedoch in eine Sprengfalle gerät und durch Sabroe abgelöst wird. Schnell folgen als weitere Opfer der dänische Pfarrer Fabian Christiansen und der schwedische Polizizeichef Hans Petterson, Noréns Vorgesetzter und ihr persönlicher Mentor, der entführt und dem eine Hand abgetrennt wird.
Irgendwann treten die Ermittlungen auf der Stelle, da schaltet sich Emil Larsson ein und weist die Ermittler auf Kunstwerke in der Freddie Collection hin, die wie Vorbilder aussehen. Ankers Fall hat Ähnlichkeit mit dem Gemälde "De perfecte familie" des holländischen Künstlers Waarheid, Christiansens Hinrichtung gleicht seinem Gemälde "The Nightmare" und Pettersons Fundort Frank Nielsens Gemälde "En dag på stranden | Ein Tag am Strand".
Freddie Holst spielt sich auf der Vernissage seiner Kunstsammlung zwar als Mäzen auf, doch das Publikum weiß längst, daß diese ursprünglich Holsts ehemaligen Geschäftspartner Claes Sandberg gehört hat, den Holst finanziell ausgebootet und dem er seine Ehefrau Åsa ausgespannt hat. Sandberg tourt heute als Glücksguru durch die Lande.
Der Sozialarbeiter Hakan Ekdahl wird das vierte Opfer der Mordserie.
Deren Inszenierung gleicht dem Gemälde "Countdown to Disappointment" des Pop-Art-Künstlers Eduardo Paolozzi.
Das fünfte Mordopfer wird der pensionierte Sportlehrer Lars-Ove Abrahamsson aus Oxie. Doch auf die richtige Spur kommen die Ermittler erst durch das ermordete Ehepaar Filip und Inger Johansson aus Ystad. Ihr Arrangement gleicht dem Videokunstwerk "Cancelling Christmas" der US-Amerikanerin Edwina Collin. Doch das Katz-und-Maus-Spiel des Mörders geht weiter.
Die Johanssons finanzierten ihr Leben, indem sie Pflegekinder bei sich aufnahmen, diese aber schlecht behandelten. Zum entscheidenden Hinweis wird ein alter Bildkalender mit einem ausgeblichenen Gemälde, dessen Herkunft erst ermittelt werden kann, nachdem die Signatur gescannt wurde. Das billige Gemälde neben dem Feldbett im Keller heißt "Ein richtig schöner Tag", stammt aus dem Jahr 1993 und wurde von dem dänischen Landschaftsmaler Claus Arnesen gemalt, der nach seiner Pensionierung auf der Insel Saltham im Öresund lebt.
Unterdessen wurde Freddie Holst entführt; die Spur zum Showdown führt nach Saltham. Der Hinweis auf dessen Mord und den gleichzeitigen Selbstmord des Entführers liefert das Bild "The One That Got Away" des Gesellschaftskritikers Ed Booker aus den USA.