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Alt 02.05.2009, 14:53   #6  
Servalan
Moderatorin Internationale Comics
 
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Standard Antworten Teil II

Zitat:
Zitat von Martin Beitrag anzeigen
wer soll sich an solch einem Projekt beteiligen?
Die deutsche Szene ist personell unterbesetzt. Das liegt auch am zu kleinen Publikum, so daß hier ein Teufelskreis entsteht, den wir durchbrechen müssen, wenn wir aus unserem Ghetto entkommen wollen. Deshalb bin ich der Meinung, unsere Kapazitäten besser zu koordinieren. Innerhalb des deutschsprachigen Raums stellt das Comic Guide Net einen gewaltigen Fortschritt dar; der nächste Schritt wäre, sowas auf europäischer Ebene zu ergänzen - und darin müßten die Veranstalter von Salon wie Erlangen, Turnhout, Contern, Sierre, Lucca etc. konsequent eingebunden werden.
Ziele wären:
* Rascher Informationsaustausch, d.h. falls es mal irgenwo brennt, daß schnell gelöscht wird.
* Koordination der Ressourcen: Tourneepläne für Ausstellungen, um Kosten jeden einzelnen Veranstalter zu vermindern und damit nicht jeder jedesmal von vorn anfängt.
* Letztlich geht es um eine Formalisierung und Institutionalisierung bestehender persönlicher Verbindungen und Kontakte. Solange sämtliche Aktionen auf dem persönlicher Engagement einzelner verbleiben, sind wir extrem verwundbar; eine offizielle Insitutionalisierung wäre ein Puffer.

Zitat:
Zitat von Schlimme
"Seminare für Verwaltungsfachleute"? Was ist damit gemeint? Und was hat es mit Comics zu tun?
Wenn es bislang Städte gibt, die auf sich zur Comicstadt machen wollen, oder im Marketing-Jargon: die ihr Alleinstellungsmerkmal bzw. Unique Selling Proposition aus dem Comic speisen wollen, sind das Kleinstadt, schwache Kommunen. Aufzählen will ich hier mal Angoulême, Turnhout, Lucca und in Deutschland wäre das Erlangen. Mich treibt dabei die Frage um: Die haben ja ständig mit Politikern zu tun. Wie argumentieren unsere Verbündeten in der Verwaltung, um an die Gelder zu bekommen? Welche Fehler haben sie bei sich erkannt und inzwischen beseitigt? Gibt es bestimmte Strategien, die besser überzeugen als andere? Was sind ihre Ziele? Wo benötigen sie Unterstützung? Ein Seminar brächte diese Leute zusammen, wäre beim Übersetzen hilfreich und jemand aus der Szene könnte als wissender Moderator eingreifen, um Mißverständnisse aus dem Weg zu räumen.
Mir geht es dabei auch um eine Struktur, mit der Bodo Birk und Company sowie dessen europäische Partner die Möglichkeit bekämen, EU-Gelder abzugreifen. Allmählich steigen nämlich auch die Politiker dahinter, daß eine kulturelle Verständigung notwendig ist, weil die Euro-Einführung inzwischen nach hinten losgegangen ist, und das Gerede von der Wirtschaft eine zu schwache Grundlage ist. - Die Computerspielbranche hat wohl weniger Bedenken und wird zugreifen, sobald sie da was erkennt.

Diese Struktur hat nur indirekt etwas mit Verlagen zu tun. Es geht um eine Handvoll Leute im Hintergrund, die das gesamte Umfeld ein wenig professionalisieren, aufwerten und endlich auf dasselbe Niveau bringen die Filme, Opern, Theater etc.
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