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Alt 28.12.2015, 20:27   #374  
zwergpinguin
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Standard Turmspringer

Als ich den Band in Dortmunder sah, dachte ich, schon wieder ein deutscher Superheld, mal sehen was sie aus dem armen Kerl gemacht haben.

Zitat:
Am Anfang stand der Spaß, eine Superheldengeschichte aus Berlin zu erzählen, über einen deutschen Protagonisten, über seinen Umgang mit Superkraft, Macht und Verantwortung.
Nach dem ersten Abenteuer („Turmspringer 01“, motion-comic à 20 min., FBW-Prädikat „wertvoll“, Teilnahme Berlinale/Panorama 2007) zeigte sich, dass die Entstehungsgeschichte eines solchen Helden das viel größere Abenteuer werden würde.
Am Ende wurde sie der Rahmen für eine Story über drei Generationen, über das, was man ist, von den Karten, die man am Start in die Hand gedrückt bekommt und wie man sie deswegen ausspielt - oder destotrotz.
„Nullnummer“ ist der erste Teil von fünf (oder sechs, ma kiek'n).
Was als animiertem Multimedia Comic 2004 angefangen hat, kommt nun 9 Jahre später als großformatiges Printwerk heraus. Den Trailer zum 2004er e-comic, oder wie es seine Schöpfer damals nannten eye-listenbook, kann man sich unter http://ezratsegaye.de/page/5/ ansehen.

Aber zurück ins Jahr 2004, als Seb Kühne bei der ganzen Handy-Mania und dem Multimedia-Hype auf die Idee kam Comic Geschichten fürs handy zu produzieren, genaugenommen, ein illustriertes Hörbuch fürs Handy.
Weil vom Turmspringer schon ein erstes Abenteuer vorlag; gezeichnet von Ezra Tsegaye, nahmen sie diese Geschichte und bauten sie zu einem eye-listenbook um. Aus Jux und Dollerei, wie Seb kühne es nannte, reichten sie diesen 20 minütigen Streifen bei der Filmbewertungsstelle in Wiesbaden ein. Was ihnen zwar ein „wertvoll“ einbrachte, aber sehr viel Lehrgeld kostete. Aber das ist eine andere Geschichte.

Das ist aber auch die Geschichte dieses ungewöhnlichen Printformates. Es ist quasi ein ausgedrucktes e-comic und das war nie fürs Printmedium gedacht. Dass es aber doch geht, und wie, zeigt der Band der gerade auf meinen Schreibtisch liegt!

Konrad, mit Superempathie ausgestattet, jagt den Kain Mensch, den Scherbenschlitzer, der mit einer abgebrochenen Flasche Frauen überfällt und ihnen das Gesicht zerfetzt. Der Turmspringer wird überwacht von einer geheimnisvollen Organisation. Konrad zur Seite steht ein technisch sehr begabter Bademeister, dessen blinde Schwester vom Scherbenschlitzter überfallen wurde. Der wiederum die geheimnisvolle Organisation führerlos macht, in dem er alle Oberen erschießt, um die Macht über die Organisation an sich zu reißen um dann, mit der Macht des Turmspringers übermächtig zu werden. Und wie es sich für eine guten Superschurken gehört, kann er nicht ausgeschaltet werden, da es ja mit der Geschichte weitergehen soll.
Verwirrt? Ich auch.
Auch dem Textfluß ist, auch auf Grund seiner teilweise abgehackten Erzählweise, nicht immer leicht zu folgen. Und die Bilder erzählen eine dunkle Geschichte, in einem dunklen Berlin, in dunklen Farben.

Ich bin wirklich gespannt wie es weitergeht! Vielleicht kommt dann auch noch die Vorgeschichte zum Vorschein. Wie hat Konrad seine Kräfte erhalten? Wer ist Kain Mensch? Was will die ominöse Organisation?

Die auf 99 Ausgaben limitierte Printausgabe gab es druckfrisch auf der Dortmunder ComicCon.

Zur Finanzierung einer hervorragenden Übersetzung des "Turmspringer Nullnummer" - Comic ins Englische wurde unter https://www.startnext.com/en/blechstern ein crowdfunding gestartet.
Eine Kindle Edition gibt es auch http://www.amazon.de/Turmspringer-Nu...s=turmspringer

Autor: Seb Kühne
Illustration: Zlata Pasalic
Leseprobe : http://blechstern.de/leseprobe.html



Geändert von zwergpinguin (28.12.2015 um 23:19 Uhr)
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