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Alt 11.02.2018, 16:06   #3938  
michidiers
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Hachettes Zeit für Superhelden Februar 2018

Ausgabe 84 - Captain America: Verschollen in Dimension Z



Inhalt: Captain America (Vol. 7) 1-10

Autor & Zeichner: Rick Remender, John Romita Jr

Zitat:
Als er in der bizarren Dimension Z gefangen ist, nimmt sich Captain America eines Jungen an, der zufällig der Sohn des bösen Wissenschaftlers Arnim Zola ist. Zu zweit reisen sie durch die gefährliche Einöde, während Cap versucht, seinen jungen Begleiter zu beschützen. Da ihn außerdem Zolas Agenten verfolgen und grausame Barbaren ihr Unwesen treiben, wird dies zu einer der größten Herausforderungen seines Lebens.
Inhaltlich ist diese ungewöhnliche Superheldengeschichte irgendwo zwischen Filmen wie The Road, Star Wars oder Chihiros Reise ins Zauberland angesiedelt. Über weite Strecken sehr menschlich und hochdramatisch und mit vielen Schockmomenten unterlegt, lässt sich dieser -10- US-Ausgaben umfassende Pageturner fast in einem Zug durchlesen.

und

Ausgabe 93 - Infinity: Teil Zwei



Inhalt: Enthält Infinity 4-6, New Avengers 11-12 und Avengers 21-23

Autor & Zeichner: u.a. Jonathan Hickman, Jim Cheung, Jerome Opeña

Zitat:
Überall in der Galaxie haben die mächtigen Builder Tausende Welten zerstört. Sogar ein galaktisches Bündnis aus Kree, Skrulls, den Avengers und anderen konnte sie nicht aufhalten. Und nun scheint es, dass der Allianz keine andere Wahl bleibt, als zu kapitulieren. Indessen hat Thanos die Erde erreicht, wo seine Truppen nach seinem letzten verbliebenen Sohn suchen. Alles ist verloren ... und es hat den Anschein, dass weder die Avengers noch die Erde selbst überleben werden.
Da ich diese Storyline erst kürzlich gelesen habe, verkniff ich mir die erneute Lektüre und poste einmal meine Meinung zu der Veröffentlichung von Panini:

Immer mehr, immer größer, immer gewaltiger und vor allem 'immer komplizierter' ist die Devise, unter der die Rächer des Autoren Jonathan Hickmann seit 'Marvel Now' für das Wohlergehen der Erde sorgen. Mittlerweile tummelt sich eine kaum mehr überschaubare Schar von Mitgliedern in mehreren parallel verlaufenden Avengers-Serien, die überdrein auch noch alle irgendwie miteinander verwoben sind. Wenn dann noch ein Megaevent ansteht, ist die Verwirrung komplett. Daher war es sicher nicht die schlechteste Idee, 'Infinitiy' auf zwei über -270- Seiten starke Paperbacks zu verteilen, wobei nun der zweite Teil mit Infinity #4 - #6, Avengers #21 - #23, New Avengers #11 - #12, sowie mit dem Epilog 'Silver Surfer: Gegen den Strom!' vorliegt.
Und ich muss gestehen: nur mit viel Aufmerksamkeit und Interpretationsvermögen lässt sich aus diesem Konglomerat aus Serien, Helden, Handlungsfäden und Zeitebenen eine passable Handlung herauslesen. Erschwerend kommt hinzu, dass Hickman ein von TV-Serien wie Breaking Bad abgeschautes, modernes serielles Erzählen praktiziert: das Ungesagte oder das Ungeschriebene ' in diesem Fall: das Ungezeichnete ' ist Teil der Handlung, welchen man sich als Leser im Kopf weitererzählen muss. Hinzu kommt, dass die vielen am Werk beteiligten Zeichner (insgesamt 18!) diese Art der Erzählung nicht immer so umzusetzen verstehen, dass es für den Leser verständlich wird. Man muss vor allem zum Ende hin höllisch aufpassen, um nicht den Faden zu verlieren. Ob ich wirklich alles so kapiert habe, wie Hickman es sich gedacht hat, wage ich zu bezweifeln. So blieben mir, wie ich meine, einige Pointen und Auflösungen verborgen ' oder etwa doch nicht?
Für sich alleine stehend, ist bezüglich des Artworks hingegen ein großer Wurf gelungen. Die Story hat in visueller Hinsicht alles, was eine echte, große Weltraumoper in Comicform braucht: skurrile Alien, fantastische Welten, gewaltige Raumkreuzer und Raumschlachten. Es macht wirklich Spaß, diese Bilder auf sich wirken zu lassen.
Am Ende gibt es noch eine zwölfseitige Covergalerie mit großartigen Bildern. Ein fettes Lob bekommt Panini übrigens auch wegen der Preisgestaltung: nur schlappe 20 Euro haben mir diese -270- Seiten gekostet (zum Vergleich: bei Fables #25 schlagen nur -160- Seiten mit demselben Preis zu Buche).
Fazit: Hickmans Eigenart des Schreibens mit dem langen Spannungsaufbau, der vielen Handlungs- und Erzählebenen birgt seine Macken und könnte auf Verständnisprobleme beim Leser stoßen. Wer sich nicht daran stört, vielleicht nicht alles kapiert zu haben, wird zumindest mit einem atemberaubenden Artwort belohnt.
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