Michael Kreiner hat keinen PC. Würde er sich einen Rechner zulegen, müsste er erst mal lernen, ihn als brauchbares Werkzeug zu nutzen. Nicht leicht in einem Alter über 50. Michael Kreiner fotografiert auch noch mit Kleinbild Filmen und schleppt meistens sein Aluköfferchen mit, wenn er eine seiner Aktionen plant.
Ein totaler Anachronismus.
So jemand dürfte eigentlich in der auf allen Wellen funkenden Comic-Szene kein Bein auf die Erde bringen. Weit gefehlt denn...
Michael Kreiner ist einer dieser seltenen Zeitgenossen, die ein unheimliches Talent dafür besitzen, fixe Ideen in die Tat umzusetzen, andere Menschen für sich einzunehmen und deren Fähigkeiten gleich mit zu nutzen.
Ein „Superkommunikator“ sozusagen und ein Verkaufsgenie schlechthin.
Birgit Simon, Michael Kreiner und Eckhardt Walter
Er kann mit seiner Ritterserie des Zimbus von Döllnitz spielend die Auflage der Sprechblase überflügeln und übertrifft die des Sammlerherz bei weitem.
Seine polternde Art hat mich zunächst irritiert und etwas auf Distanz gehalten, aber auch ich konnte diesem charmanten Schmeichler auf die Dauer nicht entgehen. Als er mir ankündigte, einen Sonderband seines Zimbus auf der Drachenburg spielen zu lassen und dabei gleich die Familie meines Arthur mit einzubinden, erschien mir dies fast als eine Drohung und mir war klar, der macht das, mit mir oder ohne mich!
Über meinen Seufzer: „Oh nein, warum willst Du mich denn so vernichten?“, hat er sich köstlich amüsiert.
Wir haben dann im ersten Teil des Sonderbandes die Geschichte gemeinsam zusammen gedrechselt und jeder konnte zufrieden sein. In der zweiten Hälfte des Sonderbandes „Die Drachenballade“ zieht er dann wieder voll vom Leder und präsentiert in seiner Geschichte einer mittelalterlichen Casting Show u.a. Dieter Bohlen, Jürgen von der Lippe, Uschi Glas, Die Höhner, Nina Hagen, Nicole und Guildo Horn.
Michael Kreiners Zeichner Gerhard Schreppel läuft hier richtig zur Hochform auf.
Weitere Mitarbeiter dieses Heftes sind Toni Rohmen, der Maler Horst Thurner und Gerhard Förster.
Nachdem schon Thomas Gottschalk, Günther Beckstein, Gabriele Pauli und neuerdings sogar Verteidigungsminister zu Guttenberg bei Michael Kreiner als Werbepromis aufgetaucht sind, zweifele ich keinen Augenblick mehr daran, dass auch der von Kreiner ins Visier genommene „Sir Ivanhoe“ alias Roger Moore demnächst auf der Bildfläche auftaucht. Ich kann nur hoffen, dass Michael sein Vorhaben, im nächsten Mai mit einem Lenkdrachen über die Drachenburg zu fliegen, Abstand nimmt, denn dabei kann er sich nur das Genick brechen.
Auf jeden Fall kann ein Besuch bei einem von Michael Kreiner organisiertem Event nie langweilig werden.
So war es auch am 4. und 5.9.2010 auf dem Bierkeller der St. Georgen Bräu in Buttenheim, wo er sein „Zimbus Spectakulus“ aufführte. Das Plakat hierzu, das im weiten Umkreis hierfür warb, zeichnete kein geringerer als Harry Messerschmitt. Ich hab‘s dann noch koloriert.
Es gibt auch eine CD mit dem Drachenlied, das in einer Mittelalter Version und einer Rock Version an diesem Wochenende von Michael und Bernd Hartmann von der „Sound City Group“ immer wieder unter frenetischem Applaus vorgetragen wurde.
Anbei hier ein paar Bilder zu diesem Event.
Zappe, Birgit, die Walters, Metzger, Neth
Waldmenschen und Protagonisten
Ein Blick auf die Zuschauer
Minnesänger Bernd Hartmann
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Hans Simon