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"Fußball-Zweitligist Carl Zeiss Jena kann sich in den kommenden fünf Jahren auf eine Finanzspritze von mindestens 20 Millionen Euro freuen. Im Gegenzug müssen die Thüringer jedoch 49 Prozent Beteiligung an der Spielbetriebs-GmbH abtreten.
Der Präsident des FC Carl Zeiss Jena: Rainer Zipfel
"Verträge sind unterschriftsreif"
Wie der Präsident der Jenaer, Rainer Zipfel, am Mittwoch bekannt gab, will die russische "Alpha Group Invest Corporation" beim Thüringer Zweitligisten einsteigen. "Die Verträge sind unterschriftsreif. Doch zuvor müssen noch die Deutsche Fußball Liga und unsere Mitglieder ihre Zustimmung geben", so Zipfel.
Der Kontrakt sieht vor, dass die in der Baustoff- und Immobilienbranche tätige "Alpha Group" in den kommenden fünf Jahren jährlich vier bis fünf Millionen Euro zahlt. Bei einem Erstliga-Aufsteig verlängert sich das Engagement automatisch um drei Jahre, bei einem Abstieg löst sich der Vertrag auf. Neben den 49 Prozent Beteiligung will die Investmentgruppe einen von zwei Geschäftsführerposten in der GmbH. Als Haupt- oder Trikotsponsor wollen die Russen nicht auftreten. Auch sonst liegen die Ambitionen der "Alpha Group" eher im Dunkeln. " Das sind zwei junge Männer, die viel Geld haben, begeisterte Fußballfans sind und im Fußballgeschäft mitmischen wollen", beschwichtigt Zipfel und fügt hinzu: " Wir sind absolut überzeugt, dass dies der richtige Weg ist. Das ist wie ein Märchen." Schließlich handele es sich beim Verhandlungspartner um eine seriöse Firma, mit der auch große börsennotierte deutsche Firmen Geschäfte machen.
Deal braucht Zwei-Drittel-Mehrheit
Über den Einstieg eines finanziell potenten Partners in den FC Carl Zeiss war bereits seit einigen Wochen spekuliert worden. Hintergrund der Spekulationen war die hohe Anzahl georgischer Testspieler im Jenaer Kader die vom russischen Ex-Bundesligaprofi Sergej Kiriakow an die Kernberge vermittelt worden waren. Zudem hatte die "Alpha Group" bereits im Winter 500.000 Euro an Jena gezahlt.
Bei den Fans lösten die Gerüchte Ängste vor einer "feindlichen Übernahme" aus, weshalb die für den Deal notwendige Zwei-Drittel-Mehrheit bei der Mitgliederversammlung nicht sicher ist. Daher gehen Zipfel und Co. vor der für den 29. September angesetzten Mitgliederversammlung auf Werbetour. Die nächsten Informationsveranstaltungen des Vereins sind Donnerstag in Suhl und Freitag in Jena."