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Alt 14.02.2011, 12:59   #22  
arne
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1989 inszenierte Michel Ocelot für das französische Fernsehen eine Trickfilmserie mit dem Titel "Ciné si". Es handelte sich um Märchen von je 10 - 15 Minuten Länge, die in der Scherenschnitt-Technik hergestellt wurden. Zu Beginn jeder Episode treffen sich ein Mädchen, ein Junge und ein alter Techniker (Magier?) in einem heruntergewirtschafteten Kino. Und mit Hilfe des Technikers tauchen dann Mädchen und Junge in die Welt der Märchen ein, wobei die Vorlagen der Erzählungen aus der ganzen Welt oder auch mal von Ocelot selbst stammen. Insgesamt entstanden acht Episoden.

http://en.wikipedia.org/wiki/Ciné_si

1992 gab es dann noch einen Nachzügler mit dem Titel "Les contes de la nuit" mit drei Episoden. Dieser Kurzfilm lief auch mal im deutschen Fernsehen.

http://en.wikipedia.org/wiki/Tales_of_the_Night

2010 schließlich stellte Ocelot zehn weitere Episoden für das französische Fernsehen her. Titel: "Dragons et princesses". Nunmehr wird die Scherenschnitt-Technik allerdings mit dem Computer simuliert. Fünf dieser Episoden haben ihren Eingang in den Wettbewerbsfilm "Les contes de la nuit 3 D" gefunden. Es handelt sich um die folgenden:

  • Le loup-garou

  • Ti Jean et la belle-sans-connaître

  • L´élue de la ville d´or

  • Garcon Tam-Tam

  • Le garcon qui mentait jamais

Da die Hauptfiguren in jedem Märchen dieselben sind - nämlich das Mädchen und der Junge - ist man mit ihnen schnell vertraut. Beide sind, wie es sich für Märchen gehört, von edlem Charakter, mutig und ein bisschen frech. Auch optisch ist alles wunderbar anzusehen: Schwarze Silhouetten vor farbigem Hintergrund machen einfach was her. Animationstechnischer Höhepunkt des Spielfilms ist allerdings die extra für die Kinofassung entstandene sechste Episode:

  • La fille biche et le fils de l´architecte

Der Junge spielt hier einen Architektensohn, der seine Geliebte dadurch aus den Klauen eines Zauberers retten kann, dass er mit der Architektur des Schlosses des Zauberers vertraut ist. Sein Vater hatte das Schloss nämlich gebaut. Bei dieser Episode werden einige 3 D-Effekte eingesetzt, die einen auch schon mal ganz schön zusammenzucken lassen.

Filmblatt: hier.

Geändert von arne (17.01.2012 um 20:25 Uhr) Grund: Link aktualisiert
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