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Alt 29.11.2015, 19:36   #19  
Servalan
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Standard Sedwitz

Bundesrepublik Deutschland 2015, Neue System Agentur Germany (NSA) für BR und MDR, 1 Staffel, 6 Episoden zu je 28 min
(Creator) Paul Harather (Drehbuch und Regie) und Stefan Schwarz (Drehbuch)
http://www.daserste.de/unterhaltung/...itz/index.html
http://fortsetzung.tv/2015/09/03/leb...-programmrand/

Wir schreiben das Jahr 1988. Der Kalte Krieg teilt die Welt in zwei Hälften. Ohne recht zu ahnen, was mit ihm geschieht, erbt Ralle Pietzsch, Offizier der DDR-Grenztruppe im geteilten Kaff Sedwitz, einen Schlüssel vom "Pilzesammler", einem hohen Funktionär. Mit dem Schlüssel läßt sich der Trafo 257 am Grenzzaun öffnen, und der verbirgt einen Geheimgang in den Westen.
Weil sich sein Sohn einen Zauberwürfel (Rubik's Cube) wünscht, probiert Ralle Pietzsch sein Sesam-öffne-dich aus ... prompt nehmen die Verwicklungen ihren Lauf.

Das Urteil der Presse war durchwachsen, und zur Zeit dümpelt die Serie in den Mediatheken vor sich hin. Für mich war das endlich war das endlich eine historische Serie, bei der ich mich wegen der Geschichtslektionen mit der Brechstange (das fast obligatorische Cameo von "Einheitskanzler Kohl") fremdschämen mußte.

Ätmosphäre steht über irgendwelchen Erbsenzählereien, und die haben Harather und Schwarz brillant getroffen. Beide Seiten des Eisernen Vorhangs bekommen ihr Fett weg. Denn fernab der politischen Zentren gibt es einiges, was die Leute in der Provinz verbindet. Auf den ersten Blick wirkt die Rollen des Ensembles leicht vertrottelt, doch das hat einen tieferen Sinn.

In meinen Augen schlummert hier eine Schwejkiade, die bei Jüngeren Interesse an den Hintergründen wecken kann. Durch den genialen Einsatz von Musik (Ralles Tochter will unbedingt "Ronny's Pop Show" sehen) wird die Zeit für alle, die das miterlebt haben, wieder lebendig.
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