Einzelnen Beitrag anzeigen
Alt 16.08.2015, 14:57   #446  
Servalan
Moderatorin Internationale Comics
 
Benutzerbild von Servalan
 
Ort: Südskandinavien
Beiträge: 10.323
Blog-Einträge: 3
Wenzel Storch (Jahrgang 1961) hat sich mit seinen skurril-phantastischen Filmen, die rund um den Globus auf Festivals ausgezeichnet werden, als Kultregisseur eine Gemeinde treuer Fans erobert. Seine mit Laien besetzten Werke wirken wie eine Mischung aus tschechischen Märchenserien und -filmen mit einer Note Tim Burton und einer gehörigen Portion Pier Paolo Pasolini oder Carlos Saura. Weil er am liebsten alles selbst macht (Produzent, Filmverleiher, Regisseur, Drehbuchautor und Kameramann), dauert eine Produktion schon mal 12 Jahre. Nebenbei rezensiert er für die Zeitschrift konkret unter anderem auch Comics.
In einer dieser Rezensionen (über zwei Petzi-Alben und eine Comicbiographie des "Speckpaters" Werenfried van Straaten, 2013) plaudert er über seine Ambitionen, selbst Comics zu verfassen:
Zitat:
Stoff genug für einen Comic, denkt man, und schlägt neugierig das Speckpater-Album auf. Doch oje. In Dominique Bars und Guy Lehideux’ Abenteurer Gottes geht es bräsig und verlabert zu. Freude bereiten allenfalls ein paar tote Priester am Wegesrand, und nicht einmal das Happy-End – auf Seite 34 fällt mit viel Getöse die „Schandmauer“ um – weiß zu gefallen. Die Zeichnungen sind unbeholfen, und das Szenario erinnert an einen Schulaufsatz.

Dabei weiß ich selber, wie schwierig das ist. Auch ich habe mich vor Jahren an einem Speckpater-Comic versucht, bin über ein paar Skizzen aber nicht hinausgekommen. (Im Mittelpunkt stand ein Pater, der spuckt, kratzt und beißt, weswegen seine Feinde ihn den Spuckpater nannten.) Als nächstes Projekt schwebte mir – es muß im Winter ’85/’86 gewesen sein – ein Hanns-Martin-Schleyer-Comic vor. Das Wort Graphic Novel war noch nicht erfunden, also habe ich auch dieses Unternehmen nach nur einer Seite abgebrochen.
Vielleicht klappt es ja beim nächsten Mal ...
Servalan ist offline   Mit Zitat antworten