Thema: Pecos Bill
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Alt 04.05.2012, 08:22   #39  
Detlef Lorenz
Operator 50er Jahre
 
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Heute nur ein kurzes Kapitel:



Im vorletzten Heft der Mondial Reihe, der Nr. 64(1), lernt er Calamity Jane kennen, ein robustes Banditengirl. Sie gehört zur amerikanischen Geschichte, wie Billy the Kid, oder Wyatt Earp, der auch nicht nur ein Gerechtigkeitshüter war. Calamity Jane ist das genaue Gegenstück zu Mary Morgan, sie versteht mit dem Colt umzugehen, reitet wie der Teufel... und wird natürlich von unserem Helden für die gerechte Seite gewonnen.




Das ist die Originalversion aus Italien vom ersten Zusammentreffen von Pecos Bill und Calamity Jane, die zu diesem Zeitpunkt mit ihrem Partner Jimmy Dodge noch ein Räuberleben führte. Calamity zeigte sich hier noch mit einer Maske, die natürlich ohne nie mit dem Räuber in Beziehung gebracht werden könnte …




Und das haben die Redakteure bei Mondial daraus gemacht. Interessant sind die Zensurmaßnahmen, die Bildumstellungen allemal, aber auch bezeichnend für die spießige, engstirnige Moral der fünfziger Jahre. Allerdings ist es auch unfreiwillig komisch zu sehen, wie z. B. Jimmy Pecos Bill mit einem Knüppel bedroht und ihn sogar noch auffordert, die Hände zu heben.

Dass Jane sich in Pecos Bill verliebt versteht sich am Rande, aber er hält seiner Mary die Treue... neben Meg Leichtfuß. Wäre übrigens interessant gewesen, wie er sich verhalten hätte, würde Meg vom Mond zurück kehren und ihre Ansprüche an ihn geltend machen. Calamity Jane ersetzt so nach und nach Mary als Begleiterin des Texashelden. In späteren Abenteuern, in den 1960er Jahren entstanden, ist fast nur noch sie an seiner Seite, neben Davy Crockett und Weiße Feder, aber dazu später im Kapitel Kauka / BSV / Williams mehr.

(1)Bei der Umstellung von Farb- auf Schwarz weiß - Druck verringerten sich die Seitenzahl, die Pecos Bills Abenteuer brachten. Nun waren es nur noch fünfzehn Seiten, gegenüber zweiundzwanzig der unmittelbar vorherigen Hefte. Die ersten Ausgaben hatten dagegen noch achtundzwanzig reine Comicseiten.

Die freigewordenen Heftseiten füllte man bei Mondial mit der Comicfortsetzungsserie „Santa Cruz auf Weltreise“. Mondial brachte von dieser italienischen Serie auch eine kurzlebige Reihe, "Hein der Schiffsjunge", von zehn Heften heraus – heutzutage recht selten und teuer. Dazu gab es Beiträge wie: „Das schöne Deutschland“ mit Fotogeschichten um Landschaft und Bauwerke aus unserem Lande, eine Erzählung der „Waschfrauen von Loschwitz“ – viel Text von Heinz Steguweit (ein bekannter Autor damals – heute auch noch?), aber auch über die Geschichte der Fliegerei und das alles Beispielhaft nur aus dem Heft 44. Das letzte Beispiel ist allerdings aus einem anderen Grunde recht interessant, denn in ihm wurden überwiegend Franzosen vorgestellt, was insofern nicht verwundert, denn Mondial ist ja bekanntlich ein Ableger aus Frankreich

Fortsetzung folgt …

… und hier mal eine Vorschau auf einen der nächsten Beiträge:




Soweit mir bekannt ist, ist dieses Titelbild, diese Szene, noch nie im deutschen Sprachraum veröffentlicht worden. Es wurde überhaupt noch nie über das - kurze – Familienleben des Pecos Bill und der Mary Morgan hierzulande berichtet.

Last Euch überraschen, denn das „Ende“ der Originalserie ist völlig anders, viel dramatischer, als bei Mondial veröffentlicht!
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