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Alt 28.07.2009, 18:10   #38  
arne
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Standard Tillieux-Special 3

Ange Signe

Maurice Tillieux war bekannt dafür, dass er seine Ideen immer wieder recycelte und auch anderen Zeichnern unterjubelte. "Ange Signe" ist so ein Beispiel. Die Serie entstand 1958 für das Jugendmagazin IMA. Da das Magazin jedoch im gleichen Jahr eingestellt wurde, erschien dort nur eine Geschichte:

  • Le démon vert (32 Seiten)

    Bei dieser Geschichte handelt es sich um eine recycelte Fassung der "Felix"-Geschichte "La grotte hantée" aus HEROIC ALBUMS 18/1953. Während in der "Felix"-Geschichte die Handlung jedoch auf 12 Seiten zusammengequetscht werden musste (länger durften die Geschichten in den HEROIC ALBUMS nicht sein), ist in der "Ange Signe"-Fassung schon ein gewisser epischer Atem spürbar. Außerdem sind Tillieux´ Zeichnungen noch einen Tick besser. Inhaltlich geht es, wie schon der Titel der ("Felix"-) Geschichte besagt, um etwas Geheimnisvolles in einer Grotte.

    Den Plot der Geschichte verwendete Tillieux dann 1975 erneut für die von Piroton gezeichnete Serie "Jess Long". Es handelt sich um die Story "La grotte aux crabes" (das Geheimnis der Grotte sind übrigens nicht die Krabben). Diese Geschichte erschien im vierten "Jess Long"-Album. Hätte Ehapa die deutsche Publikation von "Jess Long" 1991 nicht mit Band 3 gestoppt, hätte man zumindest diese Fassung auf deutsch lesen können.

Eine weitere "Ange Signe"-Geschichte hatte Tillieux bereits für IMA vorbereitet. Doch sie erschien erst 1961/62 in dem Magazin L´ INTRÉPIDE:

  • La résurrection du Potomac (18 Seiten)

    Hier wurde die "Felix"-Geschichte gleichen Titels aus HEROIC ALBUMS 24/1956 recycelt. Auch hier wurde die Handlung aufgestockt, wenn auch nicht so sehr wie bei "Le demon vert".

Weitere Geschichten mit "Ange Signe" erschienen in den 1960er Jahren in dem Magazin RÉCRÉATION. Alle sind recycelte "Felix"-Geschichten. Ausweislich des Vorwortes des mir vorliegenden "Ange Signe"-Albums des Kleinverlages "Editions de l´Elan" hatte bei diesen Fassungen Tillieux allerdings seine Hand nicht mehr oder nur in geringem Umfang im Spiel.
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