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Alt 16.06.2010, 19:09   #1  
Maxithecat
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gold01 Interview mit ERIK von Dedé und Deae ex Machina





Interview mit ERIK, Zeichner von Dedé und
Deae ex Machina auf dem Erlanger Comic Salon 2010










CGNet:
Dies ist also dein ERSTER, GROSSER Auftritt vor so vielen Comic Fans. Wie hat es dir gefallen, wie ist es rüber gekommen, was hast du dabei empfunden?


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ERIK: Es wurde von Tag zu Tag besser. Der erste Tag war eine komplette Katastrophe, weil ich da ganz früh aufgestanden bin, durch die halbe Welt gereist bin, in einem Zug voller betrunkener Menschen...




Ich bin dann auch noch zu spät angekommen und bin dann mit zitternden, schweißnassen Händen gerade rechtzeitig zum ersten Signieren gekommen und habe die erste Stunde auch nicht hochgesehen. Aber die nächsten Tage wurde es superlustig, klasse Leute. Endlich mal welche, die sich mit den gleichen Dingen beschäftigen, für die man sich selbst interessiert.




CGNET: Wie waren die Reaktionen der Leser auf deine Arbeit?

ERIK: Es sind natürlich viele gekommen, die schon den Web-Comic kannten und die mir dann gegenüber sowieso positiv eingestellt waren. Aber es gab auch viele neue, die mich entdeckt haben und die überrascht waren, dass ich als Debütant bereits auf diesem grafischen Niveau zeichne, wenn ich es mal so sagen darf…




CGNET:
Wussten viele, dass dies dein ERSTER Comic Band ist und das er hier zum ersten Mal erschienen ist?


ERIK:
Ich würde sagen fifty-fifty! Viele jüngere Leute, die im Netz unterwegs sind, haben mich gekannt. Und viele Ältere, die gar nicht im Netz unterwegs sind, haben natürlich noch nie von mir gehört, logischerweise. Dies ist mein Print-Debüt. Und, na ja, vielleicht kennt mich dann beim nächsten Male der ein oder andere mehr…!




CGNET: Hast du bestimmte Themen bei deinen Comics? Also Detektive oder Science Fiction?

ERIK: Nein, ich habe zuerst eine Zeitreise Fantasy als Online-Comic [Deae ex machina] gemacht. Und danach ganz einfach Dedé als Crime Comic. Vielleicht mache ich als nächstes einen Science Fiction Comic. Es gibt kein Genre, an dem ich hänge, im Gegenteil. Man sollte sich halt nicht wiederholen. Schön wäre es natürlich, wenn Dedé die Chance hätte, sich zu einer Serie zu entwickeln. Und ich nebenher Zeit finden würde, hier und da One-Shots zu produzieren. Wo man dann immer wieder Spielwiesen findet, wo man dann einfach etwas Verrücktes macht. Vielleicht ein antikes Thema oder Science Fiction, egal, etwas Verrücktes! Opera, Zombies, Maneater, irgendwie so das Gegenteil davon. Irgendetwas Verrücktes, wo man sich abreagieren kann.

CGNET: Besteht denn die Wahrscheinlichkeit, dass du auch dein Web-Comic [Deae ex machina].. als Print Medium auf den Markt bringst?

ERIK: Die ersten Seiten sind bereits erschienen, in einem neuen Comic Magazin namens Comix. Jetzt müssen wir mal gucken, dass die restlichen hundertzweiundfünfzig Seiten abgedruckt werden, die ersten 8 Seiten haben wir schon gesehen. Aber wenn es schon in Comix erscheint, besteht natürlich eher die Wahrscheinlichkeit, dass es als Album erscheint. Ob es dann ein kleines dickes Album sein wird oder mehrere große, weiß ich noch nicht. Aber das ist natürlich eine Sache der Verlegerseite.




CGNET: Wir kennen dein Web-Comic von Anfang an. Wir haben natürlich gemerkt, dass du sehr aufgeregt warst und verfolgen natürlich jedes neue Erscheinen. Auf jeden Fall würde es uns schon mal erfreuen, wenn es denn mal im Regal stehen würde, man es mal ansehen könnte.

ERIK: Ich bin jetzt schon total happy damit, dass es jetzt überhaupt zu irgendwas geführt hat. Dass es jetzt die Magazin Veröffentlichung gibt, das hätte ich mir letztes Jahr um diese Zeit noch gar nicht träumen lassen. Da war ich aber auch relativ frustriert und ich habe die ganze Zeit einfach nur ins Netz hinein produziert. Ins Netz, ins Netz, ins Netz… Ja, du hast Leser, und langsam realisierst du: Was machst du denn da? Wieso stehst du schon wieder morgens um sieben Uhr auf, setzt dich direkt an den Schreibtisch und machst die nächste Seite?




Also, das ist wirklich schön, dass im Nachhinein, sozusagen posthum, da noch ein bisschen Erfolg dran geklebt worden ist. Das ist schön.

CGNET: Wir waren auch freudig überrascht, als wir erfahren haben, dass jetzt dein erstes Print Medium erscheint. Rechtzeitig noch zu Erlangen, das war natürlich viel, viel besser. Da sind dann die Leute vier Tage lang unterwegs, wo die Leute alle genauso verrückt sind und sich alles nur um ein Thema dreht. So bekommst du natürlich auch persönlich dein Feedback.

Wir fanden es alle sehr gut, die Zeichnungen vor allen Dingen, sind ja wirklich erste Sahne... und ich hoffe nur, du kannst dich ein bisschen steigern und die nächsten Bände werden…

ERIK: Natürlich, steigern muss auf jeden Fall sein! Ich sehe ja jetzt schon wieder Fehler in dem Ding. Jetzt gerade erst getrocknet! Aber das ist normal, das ist doch ein gutes Zeichen, wenn ich auf das gucke, was ich im letzten Jahr gemacht habe. Wieso hast du denn die Seite so gemacht? Das geht doch gar nicht! - Aber das ist gut, weil du dann weißt, das du dich dann weiter entwickelst. Wenn du dich selber gut findest, denkst „Das ist jetzt perfekt!“, dann hörst du am besten auf. Dann wirst du nicht mehr weiter kommen.




CGNET: Du brauchst doch bestimmt viel Zeit, um deine Comics zu erfinden, du steckst viel Zeit da rein, deine Perspektiven zu entwickeln, Vorzeichnungen zu machen

ERIK: Also das Konzipieren. Es ist so, dass ich erst ALLE Seiten komplett durchplanen muss. Ist ja logisch, ich muss ja irgendwie zu einem Schluss kommen. Und das ist auch irgendwie die große Kunst, die viele franko-belgische Künstler einfach wunderbar beherrschen. Ich brauche etwa vier Wochen, um alle Seiten durchzulayouten. Das ist dann ungefähr Postkartengröße. Da sind dann die ganzen Perspektiven schon drin, die Verteilung der Sprechblasen, da wird auch nicht mehr sehr viel geändert nachher. Der ganze Rhythmus der Erzählung ist dann eigentlich schon fertig aber wenn man dann anfängt die Seiten groß in A3 zu zeichnen, merkt man natürlich hier und da, dass da noch eine Änderung hin muss.




Eigentlich ist das Ding dann schon fertig, man muss es dann nur noch zeichnen. :lacht:

CGNET: Bist du noch der altmodische Zeichner, der noch mit Stiften…

ERIK: Jaaaa! Ich liebe Papier, Stifte, schwarze Flecken auf den Fingern. Nicht nur auf den Fingern, sondern auch im ganzen Gesicht, wenn man dann mit den schwarzen Fingern auch noch… Ja, ehrlich, muss ich haben, brauch ich! Ich kann auch bei Stromausfall Comics machen! [Alle lachen] – andere nicht!



CGNET: Das heißt also, du wirst jederzeit wieder kommen?

ERIK: Ja, sehr gerne! Wenn ich übernächstes Jahr noch mal reingelassen werde, werde ich gerne kommen!




CGNET: Es gibt ja auch andere Festivals, z. B. Köln im Herbst, München im Frühling…

ERIK: Ich weiß noch nix, ich weiß noch nix. Also, wenn mich jemand einlädt und ich dafür bezahlt werde, gehe ich überall hin!!! Aber ich weiß es noch nicht, mal sehen, vielleicht Contern. Aber ich glaube, im Juli ist es schon. Wenn es einer bezahlt, gerne!

CGNET: Wir haben ja gesagt, wir wollen es kurz machen, deine Eindrücke wieder geben. Du bist ja ein gefragter Mann heute, die nächsten Interview Termine stehen schon an. Vielen Dank Erik!





ERIK: Vielen Dank! Tschö! Ich bedanke mich!

Geändert von Maxithecat (16.06.2010 um 19:47 Uhr)
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