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Alt 01.02.2010, 19:10   #12  
Servalan
Moderatorin Internationale Comics
 
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Zitat von Mick Baxter Beitrag anzeigen
Das mußt mal erklären: Ist die REDDITION so toll, daß sie an jeder Uni präsent sein sollte, oder haben die Autoren so wenig Wissen, daß sie ihre Ergüsse x-mal verwerten müssen?
Bei der Reddition würde ich eine Empfehlung mit Einschränkungen geben: Für den frankobelgischen Bereich, besonders bei den Klassikern wie (Studio) Hergé, École Marcinelle und amerikanische Independent-Sachen legen die ein bewunderswertes Niveau vor. In diesen Stoffen stecken Mietz, Hamann & Co. mit Leib und Seele drin. Das sind passable Grundlagen für Fans, Forscher und Interessierte, die sich selbstverständlich ihre eigene Meinung bilden sollten.

Was die Behandlung von Mangas betrifft, empfinde ich das zwiespältig: Jens R. Nielsen versucht zwar das nachzuholen, was einige Jahrzehnte zuvor mit den US-Independents inklusive Underground passiert ist (von Art Spiegelman, Los Bros Hernandez bis zu Drawn & Quarterly). Dieses selbst verordnete Nachsitzen hat nach meinem Empfinden bei den US-Sachen noch geklappt, obwohl da nicht so viel Herzblut zu spüren ist wie bei den Frankobelgiern.
Bei den Mangas geht das meiner Meinung nach in die Hose. Was Nielsen vorbringt, hat zwar Hand und Fuß; nach meiner Kenntnis nutzt er jedoch die These der amerikanischen Japanologin Susan J. Napier, ohne sie je zu zitieren. (Das ist das beklagte Abschreiben, über das Eckart und Carsten klagen ... zu Recht!)
http://ase.tufts.edu/faculty-guide/f...gerrusasia.htm
Und für die junge Generation, die mit Mangas aufgewachsen ist, sind seine Ergebnisse aus zweiter Hand zu dürftig, denn die kennen sich bestimmt besser in der japanischen Kultur aus als Herr Nielsen.

Zitat:
Zitat von Mick Baxter Beitrag anzeigen
Oder wurden da Artikel aus der REDDITION einfach abgekupfert?
Ja. Die wurden einfach nachgedruckt - um zwei oder drei Absätze ergänzt und um einige Fehler bereinigt.

Zitat:
Zitat von Mick Baxter Beitrag anzeigen
Aber was hat das dann mit Mehrfachverwertung des bescheidenen Wissens zu tun?
Gerade die Nachdrucke des Manga-Textes müssen in den Bändchen als Feigenblatt herhalten, frei nach dem Motto: um Mangas kommen wir nicht herum und damit ist das Thema meist auch abgehandelt.
Im Zusammenhang mit anderen Beiträgen wirkt das dürftig, zumal ich auch die Manga-Reddition extrem schwach finde. Nielsens Beitrag betont gerade shojo-Mangas als spezifisch japanisch, doch in der gesamten Ausgabe findet sich kein Beispiel, an dem das durchexerziert wird. Da stehen mehrere Beiträge nebeneinander und ergeben ein schiefes Bild. Frédéric Boilet mußte da mit seinem Manifest noch erwähnt werden ... kurzum, diese Ausgabe empfand ich als zu oberflächlich, und gerade die wird jetzt "xerografiert"!
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