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Alt 27.01.2024, 13:18   #1090  
Marvel Boy
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Fantastic Four 21
aus Marvel Origin 12 – Fantastic Four 4
Hachette 2023 ( 2024 )

noch kein Cover im Guide

„Hate-Monger!“
Die Geschichte die man in Deutschland erst Jahre später, als die anderen Hefte der Serie, zum ersten mal lesen konnte, und die Entscheidung des Williams Verlags sie auszulassen war vermutlich nicht verkehrt zur damaligen Zeit.
Interessanterweise hat Condor, gar nicht so viele Jahre nach Williams, sich getraut diese Lücke zu schließen, ohne großen Aufschrei der, deutschen, Menschheit.
Auf der Splashpage sehen wir einen Mann in Henkerskluft mit Pistolenholster und Fackel in der Hand im Hintergrund Stacheldraht und Feuer, das ganze wirkt wie beim Ku-Klux-Klan.
Drum herum angeordnet die hasserfüllten Gesichter unserer Helden.
Los geht es aber erstmal im Zuhause der vier. Jeder geht seinen Freizeitbeschäftigungen nach, nur Ben übertreibt mal wieder, sein neuer „Sandsack“ bringt das Gebäude zum Beben, was den Rest der Truppe veranlasst zu schauen was los ist.
Ben ist nach dem Zeitungslesen frustriert, nur Krieg und Gewalt in der Welt und es wird ständig von einem Hate-Monger berichtet der alle noch zusätzlich anstachelt.
Da hilft vielleicht ein Spaziergang an der frischen Luft, nur, unsere vier kommen nicht weit bevor sie in eine Kundgebung stolpern.
„Lang lebe der Hate-Monger! Er wird das Land für uns säubern! - Nieder mit allen Ausländern! Nieder mit allen die nicht unserer Meunung sind! Es lebe der Hate-Monger“
Nun, abgesehen das wir alle Ausländer sind, fast überall, ist der Amerikaner per se schon Ausländer, außer er ist ein American Nativ, also Ureinwohner, ansonsten sind die Amerikaner ein bunt gemischtes Völkchen dessen Ursprünge nicht auf diesem Kontinent liegen. Von daher haben mich solch sinnlose Äußerungen schon von je her irritiert.
Aber weiter in der Geschichte, auf der Tribüne steht der, hochgewachsene wie es im Text heißt, warum ich das betone wird später klar, Hate-Monger und um ihn herum seine an Nazis erinnernden Truppen.
Teile der anwesenden Zuhörer reagieren auf die Sprüche und prügeln auf andere Zuhörer ein.
Ben bleibt da natürlich nicht lange ruhig und stürmt die Tribüne, worauf der Monger alle vier mit dem H-Strahl beschießt, worauf man sich nun gegenseitig bekämpft und im Streit trennt.
Der Hate-Monger ist vergessen und die Gruppe trennt sich, jeder geht seines Weges.
Wir begleiten Reed Richards, der im Eingangsbereich des Baxter Buildings, auf eine Prügelei zuläuft.
Sein alter Kumpel aus Armytagen, Sgt. Fury, nunmehr Colonel bei der CIA, ist der Auslöser da man ihm den zutritt zu den Räumen der Fantastischen Vier verweigert hat.
Reed bittet ihn natürlich rein in die gute Stube.
Im Heft wird auch gleich Werbung plaziert für die noch recht frische „Sgt. Fury And His Howling Commandos“ Serie.
Fury macht Hausbesuch weil er Hilfe braucht, ein südamerikanisches Land steht kurz vor der Revolution obwohl die USA dort massenweise Geld versenkt haben um es zu einer Vorzeigedemokratie zu machen.
Parallelen zur Wirklichkeit währen rein spekulativ.
Reed macht sich auf den Weg Fury will nachkommen, denn er ahnt durch Reeds Alleingang und seinen Äusserungen über die Teammitglieder das die vier dem Hate-Monger schon begegnet sind.
Der Rest der Truppe sieht den Pogo-Plane starten und eilt daraufhin ins Baxter Building wo sie auf Fury treffen.
Der erzählt ihnen alles, außer das hinter der Revolution im südamerikanschen Land der Hate-Monger steckt unter derem Einfluss sich die vier immer noch befinden. Die drei verbliebenen Mitglieder gönnen Reed den vermeintlichen Ruhm natürlich nicht also brechen sie mit der Rakete des Teams auf um Reed zu folgen, Fury mit an Bord.
Auch der Monger bekommt die Aktivitäten mit und kehrt zurück in das Land in dem er die Revolution angezettelt hat als Teststation für seinen Hassstrahl und Grundlage sich zum Beherrscher der Welt aufzuschwingen.
Währenddessen ist Reed dabei die Revolutionäre aufzuhalten.
Bei seiner Aktion stolpert er über das HQ des Monger's und wird von ihm gefangen.
Als guter Bösewicht erklärt der Monger Reed nun seinen Plan im Detail und als er fertig ist trifft Fury ein, befreit Reed und veranlasst den Hate-Manger dazu die Kontrolle über Reed's Hass zu beende. Letztendlich kann der Monger aber entkommen.
Wärend Fury weiter den Monger jagt befreit Reed den Rest des Teams aus der Hasskontrolle des Monger's und so besiegt man zu fünft den Monger der am Ende durch eine Kugel seiner eigenen Männer stirbt.
Man lüftet die Maske und zum Vorschein kommt das Gesicht Adolf Hitlers!
Er selbst, einer seiner Doppelgänger, man weis es nicht.
Nun, diese Geschichte fällt aus dem Rahmen aber sie ist vielschichtig mit Anklang von Gesellschaftskritik.
Klar, hier ist es der Hassstrahl der die guten Amerikaner böses tun lässt aber Rassismus ist in der USA zu der Zeit normale Realität und auch der CIA hatte überall seine Finger drin um die Welt nach US Vorbild zu gestalten.
Nun ja, „interessant“ das in USA Anfang der 60er Hitler noch als Feindbild im Superschurken-Format zieht. Die Kinder und Jugendlichen die die Hefte lesen haben vom Krieg nichts mehr mitbekommen, aber vielleicht ist es genau das, und die Erwachsenen die das lasen, ich kann mir nicht vorstellen das es sie jetzt zum Heftkauf animiert hat, andererseits wird das ganze gleich mit Howling Commandos Werbung verbunden, da passt der Gegner natürlich wie die Faust aufs Auge, Assoziationen mit dem Captain America Cover sind rein zufällig bei dem Spruch, spielt die Serie doch im WWII und von daher muss es also interessierte Leser für den Stoff gegeben haben.
Was mich dann noch zur hier auftretenden Person Nick Fury bringt, hier noch ein Haudegen alter Schule mit MP im Anschlag, noch nicht der smarte Augenklappe tragende Boss von S.H.I.E.L.D., mit MP im Anschlag.
Das Heft und somit der Verlag beziehen hier klar politische Stellung und das in Bereichen die nicht unbedingt gesellschaftsallgemein unterstützt wurden.
Ein Wagnis, aber ein verkaufsförderndes wie spätere Hefte die diese Themen immer wieder aufgreifen beweisen, denn in den USA vollzieht sich ein Wandel, vorangetrieben von der Studentenbewegung und nicht zuletzt vom Freiheitskampf der schwarzen Bevölkerung.
Was könnte man sonst noch zu dem Heft schreiben?
Bestimmt eine Menge, aber ich lasse das mal.

Auch in Marvel Klassik 11 bei Panini erschienen, sowie bei Condor im FV Album 3.
Beim Williams Verlag nicht erschienen.



https://www.comicguide.de/book/54275/Marvel-Klassik-11


https://www.comicguide.de/series/17819/Marvel-Origins

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Geändert von Marvel Boy (27.01.2024 um 17:44 Uhr)
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