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Alt 28.03.2022, 22:12   #15  
Max schwalbe
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Beiträge: 139
Auch wenn ich sagen muss, dass das Heft schon einen Hauch von Molochigkeit entwickelt, würde ich nicht so weit gehen, das Urteil gbgs "Es ist vorbei" zu fällen. Ein Heft mit kleineren Schwächen, das insgesamt immer noch gut ist.

Zitat:
Zitat von Nafi ibn Azraq Beitrag anzeigen
Für einen grauhaarigen Strippenzieher ist der Wesir Dschaffar ganz schon agil und sein direktes Eingreifen in Bezug auf den Smaragd konterkariert vorher schön aufgebaute Befehlskette bei der Baklava-Bestellung.
Ging mir ähnlich, wobei er sich immerhin noch gesichtswahrend verhält ob seiner Nichteinmischung in die Verdachtsfälle allgemeiner Kriminalität bei Lelas "Kindern". Am Ende dann, hat Lela ihn ja sogar doch noch am Wickel, aber das bezieht sich wieder auf den Smaragd, von daher nett. Unschön finde ich diese streichholzhaften Ärmchen und Beinchen. Das steht vielleicht einem Klabautermann wie dem Pumuckel, aber einem Dschaffar oder Kalifen? Puh. Aber auch hier kann man festhalten: Der völlig ungleichartige Zeichenstil der verschiedenen Figuren, wie er etwa in der Hanse-Serie sehr ausgeprägt war, findet sich hier nicht mehr, was auf jeden Fall gut ist. Nur, die schöneren Wadeln hat vermutlich nicht Lela, sondern Knödel-Fanny

Sehr gut gefällt mir, wie sich in dem Heft allmählich das Verhältnis Lelas zum Palast aufhellt. Ihre kriminelle Energie weiß sie offensichtlich so gut zu verschleiern, dass man im Palast tatsächlich noch keinen Wind davon bekommen hat. Im Gegenteil, sie scheut nicht davor zurück, sich auch dort als tüchtigen Akteur der Stadt zu verkaufen und ganz nebenbei noch Abhängigkeitsverhältnisse einzuweben. Tolle Sache. Ich würde tippen, auf Dauer wird sie damit aber nicht durchkommen. Denn die Abrafaxe wissen Bescheid und Leute wie Dschaffar arbeiten vielleicht sehr prioritäts-orientiert, aber dumm auf keinen Fall.

Zitat:
Zitat von Nafi ibn Azraq Beitrag anzeigen
Zweitens finde ich etwas schade, dass bei der Smaragdgeschichte die überaus spannende Vorgeschichte der Abbasidenkalifen - die geheime Untergrundorganisation, die sich an die Macht putscht und dabei ihre schiitischen Unterstützer übers Ohr haut - ignoriert wird.
Interessant. Es wäre andererseits aber bedenklich geworden, hätte man ein zweites Heft in Folge zu einer Rückblende werden lassen.

Zitat:
Zitat von Udo Swamp Beitrag anzeigen
Den Löwen konnte ich mir nun auch genauer anschauen, ja er hat tatsächlich eine Augenverletzung und eine Narbe. Ansonsten ist das Mosaik ganz unterhaltsam.
Weiß gar nicht was damit das Problem sein soll. Finde ich gut umgesetzt, sieht doch ein bisschen gruseliger aus so. Auch an Gebäuden fällt angenehm auf, dass nicht überall alles blitzt, sondern eine Stadt im baulichen Gebrauchtzustand zu sehen ist. Gefällt mir, und dürfte auch recht authentisch so sein. Panoramabild war auch wieder toll, sehr stimmungsvoll.

Die Figuren handeln alle plausibel und die Witzchen sitzen gut, was nach so vielen Serien wunderlicher oder auch nicht vorhandener Figurenentwicklung eine sehr erbaulich Sache ist. Wobei mir diesmal ein kleiner (wenig bedeutsamer) Schnitzer aufgefallen ist: Dschaffar findet zu Beginn die Muße, die Hintergründe des Smaragden-Geheimnisses zu erläutern, um anschließend das schnellstmögliche Abriegeln der Stadt anzuordnen, damit der Dieb aufgehalten wird.

Geändert von Max schwalbe (28.03.2022 um 22:55 Uhr)
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