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Alt 27.10.2017, 17:39   #1  
Retro
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Standard Piranhas - Das Original, die Fortsetzung, Remakes und sonstiges mit den bissigen Fischlis

PIRANHAS (1978)



Im Auftrag der US-Army wurden vom Wissenschaftler Doktor Hoak in einer abgelegenen Forschungsstation im Wald
extrem aggressive Piranhas gezüchtet, die in jedem Wasser überleben können.
Diese sollten eigentlich in den Flüssen von Vietnam ausgesetzt werden, um den Amerikanern zum Sieg zu verhelfen- wozu es aber nie kam.
Inzwischen ist der Vietnamkrieg schon lange vorbei, die Fische sind aber immer noch in ihrem Becken, überwacht von Hoak.
Eines Nachts finden zwei Teenager zufällig das Gelände, und steigen über den Sperrzaun um in den vermeintlichen Swimmingpool zu springen.
Das freut natürlich die Piranhas, die beiden Schwimmer werden seitdem aber vermisst.
Als man die beiden vermissten sucht, stößt man auch auf die alte Forschungsstation- mit verheerenden Folgen.
Bei der Spurensuche wird das Wasser aus dem Becken in den nahe gelegenen Fluss abgelassen, welcher in einem Badeparadies endet...

Produziert von Genre-Legende Roger Corman hat Regisseur Joe Dante hier eigentlich nur den Erfolg des "Weissen Hai" im kleineren Rahmen kopieren wollen,
und dabei selbst einen kleinen Tierhorror-Klassiker geschaffen, der eine Fortsetzung und Remakes nach sich zog.
Das ist auch kein Wunder, denn die Mischung aus Spannung und Horrorszenen passt, und der Film nimmt sich auch nicht zu ernst.
Die Tricks sind gelungen und auch die Schauspieler können überzeugen. Mit den üblichen Klischees solcher Filme muss man aber auch hier leben.

7/10

PIRANHA II - FLIEGENDE KILLER (1981)



An einem Urlaubsort in der Karibik werden Taucher im Meer von Piranhas angegriffen und getötet.
Eine als Tauchlehrerin arbeitende Meeresbiologin wittert die Gefahr vermehrter Angriffe, und versucht die Menschen zu warnen- doch niemand hört auf sie.
Schon bald werden auch Badegäste am Strand eines Hotels angegriffen- und das nicht nur im Wasser.
Was keiner wusste: Im Auftrag der Regierung wurden Killerfische gezüchtet, welche auch fliegen- und normale Luft atmen können...

Das berühmt/berüchtigte Regiedebüt von James Cameron.
Ganz so schlecht wie man anhand des Titels glauben mag ist der Film nicht- wirklich gut allerdings auch nicht.
Nach Logik sollte man hier natürlich nicht suchen, dass der natürliche Lebensraum von Piranhas eigentlich tropische Flüsse, und nicht das Meer sind, kann man tolerieren-
immerhin gab es schon viele Fälle von ausgesetzten Piranhas in für diese ungewöhnliche Gewässer, und die Fische konnten teilweise auch dort überleben.
Dass die Piranhas hier jetzt aber nicht nur fliegen, sondern offensichtlich sogar über längere Zeit normale Luft atmen können, ist dann doch "etwas" zu übertrieben.
Die Stärke des Films sind die gut inszenierten, und teils recht hart dargestellten Piranha-Angriffe und die Überreste ihrer Opfer.
Die Schwäche sind allerdings die teils unterirdisch schlechten Schauspieler- vor allem diverse Nebenrollen nerven unglaublich... und natürlich die Logik generell.

6/10

DIE RÜCKKEHR DER PIRANHAS (1995)



Grundhandlung siehe oben, Piranhas, 1978.

Als erstes muss ich über den deutschen Titel meckern. Warum "Die Rückkehr"? Der Originaltitel lautet einfach nur "Piranha"!
Scheinbar wollte man uns in Deutschland eine weitere Fortsetzung vorgaukeln, was auch den Satz "Sie greifen wieder an!" auf dem Cover erklärt.
Der Film ist keine Fortsetzung, sondern inhaltlich ein beinahe 1:1 Remake des Joe Dante-Films von 1978.
Man hat einige Geschlechterrollen vertauscht, und mehr Nebenfiguren eingebaut- welche allesamt von den Piranhas weggeknuspert werden.
Anders gesagt: Die Piranhas haben in diesem Remake deutlich mehr zu tun als im Original, dafür kommt alles ein paar Stufen billiger rüber.
Produziert hat auch hier wieder Roger Corman, die Regie hat der zu Recht eher unbekannte Trashfilmer Scott P. Levy übernommen.
Erstaunlich ist nur die Besetzung: Neben William Katt in der Hauptrolle sind auch noch Alexandra Paul und eine sehr junge Mila Kunis zu sehen.

5/10

PIRANHA (PIRANHA 3D) (2010)



Arizona. Lake Victoria. Spring Break.
Der komplette See und seine Strände sind mit notgeilen Teenagern bevölkert, die ausser Party, Alk und Sex nichts in der Birne haben.
Dummerweise gab es hier gerade eine kleines Unterwasserbeben, welches den Eingang zu einer Höhle freigelegt hat.
In dieser Höhle haben durch Inzucht und Kannibalismus eine Art prähistorische Piranhas überlebt.
Als erste Leichen gefunden werden, versuchen Sheriff Julie Forester (Elisabeth Shue) und Deputy Fallon (Ving Rhames)
die nichtsahnenden feiernden zu warnen.
Unter ihnen ist auch Julie's ältester Sohn Jake (Steven R. McQueen), der entgegen seiner Babysitter-Verpflichtung lieber am See abhängt.
Da zuhause niemand aufpasst, waren auch seine beiden jüngeren Geschwister mit einem Boot auf dem Lake Victoria unterwegs-
sind durch einen Unfall aber auf einer kleinen Insel im See gestrandet.
Inzwischen ist der komplette Piranha-Schwarm unterwegs zu einem All-you-can-eat-Buffet am bestbesuchten Strand des Sees...

Wenn Horror-Spezialist Alexandre Aja ein Piranha-Remake dreht, kann man mit einer Menge Blut, Gedärm und Spaß rechnen.
Die ersten beiden Punkte werden auch voll und ganz erfüllt- das mit dem "Spaß" ist aber teils reine Geschmackssache...
Für meinen Geschmack hätte man auf die andauernd in den Vordergrund gestellten Plastikmöpse diverser Chirurgen-Opfer gut verzichten können,
das hätte einem dann auch immer wieder vorkommende, hochgeistige Dialoge wie "Titten, Titten, Titten, Titten" erspart.
Andererseits hätte der Film dann wohl Probleme gehabt, annähernd in gewohnte Spielfilmlänge zu kommen...
Der Film ist mit FSK 18 ungekürzt- trotz diverser wirklich extremer Splatterszenen, welche aber natürlich durch den "Party-Anteil" im Film
deutlich abgemildert werden. Der Begriff "Funsplatter" trifft es hier perfekt.
Dass hier nicht nur mit (gut aussehenden) klassischen Goreszenen, sondern auch extrem viel mit CGI-Tricks gearbeitet wurde, sollte nicht Überraschen-
da sich der Film aber sowieso kein bisschen ernst nimmt, wirkt das in diesem Fall nicht so störend wie in manchen anderen Filmen.
Die 3D-Effekte fallen auch in der 2D-Fassung deutlich auf, wer 3D mag dürfte entweder zufrieden sein- oder ziemlich angekotzt reagieren. (Hehehe...)
Sehr überraschend ist auch die Besetzung, vor allem einige kleine Nebenrollen und Gastauftritte sind kultig.
Neben den schon genannten sind noch Jerry O'Connell, Dina Meyer, Eli Roth, Richard Dreyfuss und absolut genial: Christopher Lloyd zu sehen.
Insider freuen sich zudem über den Gastautritt von Greg Nicotero (das "N" in der "KNB" EFX Group).
Trotz der offensichtlichen Ausrichtung auf ein rein Schwanzgesteuertes Publikum können auch Splatterfreunde mit diesem Film durchaus Spaß haben.

7/10

PIRANHA 2 (PIRANHA 3DD) (2012)



Einige der Piranhas haben in den unterirdischen Höhlen und Tunnels überlebt- und sich einen anderen Ausgang gesucht.
In einem großen Aquapark mit Bereich für Erwachsene kommen die Fischlis nun durch die Wasserleitungen und Rohre in die Pools...

Regie: John Gulager. Klingt vielversprechend. Hat der Mann doch vor diesem Film die drei durchaus spaßigen "Feast" Splatterkomödien gedreht.
Hier hat er sich aber wohl nur darauf beschränkt, alles aus dem ersten Teil auf die Spitze zu treiben. Alles, ausser dem Splatterlevel.
Der ist zwar auch hier durchaus vorhanden, aber etwa auf dem Niveau des Vorgängers.
Handlung? Egal. Logik? Egal. So kommt der Film trotz massiver Fleischbeschau auf gerade mal 77 Minuten Minuten Laufzeit plus Abspann...
Dafür wird schon auf dem Cover mit "größeren Brüsten" geworben, und der teils einfach nur primitive "Humor" passt sich dem leider an.
Wer andauernde Furz, Schwanz, Kotz und generell Pipikaka-Witze (und Plastikhupen) toll findet, wird hier glücklich.
Die Hauptrollen sind diesmal etwas weniger bekannt, aber die Gastauftritte haben es wieder in sich:
In kleinen Rollen sind Ving Rhames und Christopher Lloyd wieder mit dabei, ausserdem Gary Busey, Clu Gulager und... David Hasselhoff.
Wenn David Hasselhoff allerdings das Highlight eines Filmes darstellt, weiß man, dass ansonsten einiges schiefgelaufen ist.
Ich bin nun wahrlich kein Fan von "The Hoff", aber was er hier an Selbstironie zeigt, verdient Erwähnung-
er rettet in meinen Augen sogar den Film, denn seine Sprüche sind, neben dem nett anzusehenden Gemetzger, das einzig positive hier.
Kurz gesagt: Die Tricks sind billiger, die Brüste größer, die Witze primitiver. Aber nette Splatterszenen.

5/10
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