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Alt 13.06.2017, 14:17   #88  
Hulk1104
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http://www.filmfutter.com/box-office-usa-juni-12-2017/

Box-Office USA: Wonder Woman hält sich fantastisch, Die Mumie enttäuscht

Zitat:
Obwohl sich gleich vier neue Filme in der Top 12 der nordamerikanischen Wochenendcharts platzierten, sorgte keiner von ihnen für großes Aufsehen und die größte Geschichte am Wochenende war der phänomenal gute Rückgang von Wonder Woman in der zweiten Woche. Die Gesamteinnahmen der Top 12 gingen um 23% gegenüber der Vorwoche zurück auf $138,9 Mio. Verglichen zum Vorjahr, als Conjuring 2 den ersten Platz der US-Charts belegte, lag die Top 12 3% tiefer.

Spätestens nach dem letzten Wochenende dürften keine Zweifel mehr bestehen: Wonder Woman ist ein gigantisches Box-Office-Phänomen in Nordamerika und wird für den Erhalt und die Beliebtheit von DCs Kinouniversum Wunder wirken. Die vierte Comicbuchverfilmung im DC Extended Universe verteidigte nicht nur mühelos den Spitzenplatz der Kinocharts, sondern legte dabei noch trotz direkter Blockbuster-Konkurrenz durch Die Mumie einen mehr als beeindruckenden Rückgang hin. Der Streifen fiel lediglich um 43,3% auf $58,5 Mio und steht nach zehn Tagen bereits bei fantastischen $206,3 Mio. Wonder Woman ist auf Platz 5 der erfolgreichsten Filme 2017 geklettert und wird in den nächsten Tagen in die Top 3 aufsteigen. Wie gut der Drop des Films an seinem zweiten Wochenende war, kann gar nicht genug betont werden. Am besten veranschaulicht das der direkte Vergleich mit den Rückgängen von Man of Steel, Batman v Superman und Suicide Squad, die in der zweiten Woche jeweils um 64,6%, 69,1% und 67,4% fielen. Wonder Woman hatte zwar das kleinste Startwochenende von den vier DC-Filmen, jedoch das mit Abstand größte zweite Wochenendergebnis und wird von nun an schnell die Distanz zwischen sich und den anderen drei Filmen überbrücken. Aktuell liegt der Film noch 2% hinter Man of Steel, 7% hinter Suicide Squad und 21% hinter Batman v Superman im selben Zeitraum. Zum Vergleich: nach seinem Startwochenende vor einer Woche lag Wonder Woman noch 23% hinter Suicide Squad. So schnell wird die Differenz aufgeholt. Die Mundpropaganda für Wonder Woman ist grandios, der „A“-CinemaScore (äquivalent einer „1“), eine Zuschauerwertung, die eine große Umfrage am Startwochenende ergab, zeigt jetzt schon Wirkung.

Ein solcher Rückgang am zweiten Wochenende ist nicht nur im Vergleich zu den anderen DC-Verfilmungen beeindruckend, sondern eigentlich zu allen großen Blockbustern der letzten Jahre. Es ist absolut normal, dass sogar Filme mit guter Mundpropaganda mindestens um 50% an ihrem zweiten Wochenende nachgeben, wenn sie wirklich groß starten. Weder Guardians of the Galaxy noch The Dark Knight oder The Avengers konnten ein Minus von 50% an ihrem zweiten Wochenende vermeiden. Wonder Woman hielt sich an seinem zweiten Wochenende besser als jede große Comicverfilmung seit dem ersten Spider-Man vor 15 Jahren! Tatsächlich hielten sich lediglich vier weitere Filme, die mit mehr als $100 Mio gestartet sind, an ihrem zweiten Wochenende besser als Wonder Woman: Star Wars – Das Erwachen der Macht, Spider-Man, Shrek 2 und The Jungle Book. Bei zwei von ihnen fiel das zweite Wochenende auf einen Feiertag bzw. lag in der Weihnachtszeit, sodass sie einen Vorteil hatten. Insofern ist Wonder Woman ein echtes Box-Office-Wunder. War nach dem Startwochenende ein Gesamteinspiel von $300 Mio in Nordamerika lediglich eine Möglichkeit, ist es jetzt absolut sicher, dass er die Barriere mit Leichtigkeit erreichen wird. Es ist auch sehr wahrscheinlich, dass er Batman v Superman ($330,4 Mio) überholen und zum umsatzstärksten Film des neuen DC-Kinouniversums in Nordamerika werden wird. Aktuell sieht es nach einem Gesamteinspiel von $340-355 Mio für den Film aus, was einen unglaublich guten Multiplikator nach seinem Startwochenende bedeuten würde. Weltweit hat Wonder Woman bereits $439 Mio eingenommen und steuert auf mehr als $750 Mio zu.

Weit abgeschlagen auf Platz 2 landete das neue Reboot von Die Mumie mit Tom Cruise und spielte zum Start $31,7 Mio von 4065 Kinos ein, was einen Schnitt von $7853 pro Spielstätte bedeutete. Für die $125 Mio teure Produktion (Marketingkosten ausgeschlossen) ist es ein sehr enttäuschender Start und der schwächste Start eines Films überhaupt, der in mehr als 4000 Kinos angelaufen ist. Insbesondere für einen Film, der ein ganzes Kinouniversum von Monsterfilmen von Universal ins Rollen bringen soll, ist das Startwochenende mehr als durchwachsen, wenn auch nicht sonderlich überraschend. Die Kritiker haben den Film zerrissen, die Zeiten von Tom Cruise als Box-Office-Magnet in Nordamerika sind vorüber und das Marketing zum Film hat es nicht geschafft, ihn als echtes Kino-Event zu positionieren. Es ist das neuntbeste Startwochenende in der Karriere von Tom Cruise, vor Edge of Tomorrow ($29,8 Mio), aber hinter Minority Report ($35,7 Mio) und Oblivion ($37,1 Mio). Dass das Franchise an sich deutlich größeres Potenzial hat, zeigten die Filme mit Brendan Fraser. Sogar wenn man die Inflation außer Acht lässt, startete jedes seiner drei Mumien-Abenteuerbesser als der neue. Der erste Teil schaffte 1999 mit $43,4 Mio den damals neuntbesten Start aller Zeiten und spielte insgesamt $155,4 Mio ein, Die Mumie kehrt zurück gelang 2001 mit $68,1 Mio sogar das zweitbeste Startwochenende aller Zeiten, bevor er insgesamt $202 Mio einnahm, und Die Mumie: Das Grabmal des Drachenkaisers startete mit $40,5 Mio und spielte $102,5 Mio in den USA und in Kanada ein. Sogar der Ableger Scorpion King startete 2002 mit $36,1 Mio besser als das neue Reboot und trug dabei ein Budget von nur $60 Mio. Das muss wehtun. Nicht nur Kritiker, sondern auch Kinogänger waren von Die Mumie nicht begeistert und vergaben im Schnitt einen „B-„-CinemaScore an den Film, äquivalent einer „2-„, was für einen Blockbuster in heutiger Zeit wirklich schwach ist. Als Ausgleich legte der Film immerhin einen ordentlichen internationalen Start hin, mit knapp $141 Mio aus der Übersee am Wochenende. In Nordamerika wird er bestenfalls etwa $75-85 Mio einnehmen und hat noch einen sehr langen Weg vor sich, bis er seine Kosten wieder deckt.
DreamWorks Animations Captain Underpants hatte zwar keine neue direkte Konkurrenz vergangenes Wochenende, fiel aber dennoch um 48,9% auf $12,2 Mio und brachte sein vorläufiges Einspielergebnis auf $44,4 Mio nach zehn Tagen. Mit Cars 3 und Ich – Einfach unverbesserlich 3 im Anmarsch diesen Monat, hat Captain Underpants noch eine harte Zeit vor sich, doch zum Glück betrug das Budget des Animationsfilms lediglich $38 Mio. In den USA und in Kanada sollte er insgesamt $70-75 Mio einspielen.

Pirates of the Caribbean: Salazars Rache musste wieder einen heftigen Drop einstecken und fiel um 51,5% auf $10,7 Mio und Rang 4 der Wochenendcharts. Mit $135,8 Mio nach 17 Tagen liegt er bereits 29% hinter dem vierten Film im selben Zeitraum und wird immer weiter zurückfallen, da die Konkurrenz von Transformers: The Last Knight ihn ebenfalls hart treffen sollte. Immerhin sollte Salazars Rache kommendes Wochenende vom Vatertag profitieren. Mehr als $164 Mio wird das Piraten-Sequel in Nordamerika jedoch nicht einspielen. Weltweit sieht es zum Glück beträchtlich besser aus mit mehr als $600 Mio auf der Bank.

Platz 5 ging am Wochenende an Guardians of the Galaxy Vol. 2, der sich besser hielt als jeder andere Top-12-Film und nur 35,8% abbaute. Über das Wochenende sammelte das Marvel-Sequel $6,3 Mio ein und erhöhte seinen Gesamtumsatz auf $366,4 Mio nach sechs Wochen in den Kinos. Damit zog der Film an Deadpool und The Jungle Book vorbei und belegt jetzt Platz 35 unter den erfolgreichsten Filmen aller Zeiten in Nordamerika. Der Film wird vom Vatertag kommendes Wochenende ebenfalls stark profitieren und sollte noch eine gute Laufzeit diesen und nächsten Monat hinlegen, bevor er die Kinos mit etwa $387 Mio verlassen wird. Zwar ist der Film deutlich schwächer gestartet als Civil War oder Iron Man 3, hielt sich jedoch viel besser als die beiden Filme und wird letzten Endes nicht weit hinter ihnen landen.

Der Indie-Horrorthriller It Comes at Night startete auf Platz 6 mit $6 Mio von 2533 Kinos und einem Schnitt von $2364 pro Kino. Während die Filmkritiker den Streifen mit Lob überschütteten, kam er bei den Zuschauern sehr schlecht weg und erhielt einen „D“-CinemaScore (äquivalent einer „4“). Das spricht nicht gerade für gutes Durchhaltevermögen in den nächsten Wochen, sodass er insgesamt maximal $13-15 Mio einnehmen sollte.

Baywatch fiel um zwei Plätze auf Rang 7 und spielte dabei $4,6 Mio (-47,1%) ein. Damit brachte er sein Gesamteinspiel auf $51,1 Mio nach 18 Tagen. Eigentlich ist das kein schlechtes Ergebnis für eine R-rated-Komödie, hätte diese nicht $69 Mio gekostet. So wie es momentan aussieht, wird Baywatch gute internationale Zahlen benötigen, um profitabel zu werden. In Nordamerika wird er auch mit Vatertagshilfe nicht mehr als $65 Mio einnehmen.

Das Kriegsdrama Megan Leavey mit Kate Mara spielte am Startwochenende $3,8 Mio von 1956 Kinos ein ($1948 pro Kino) und fand sich auf #8 der US-Charts wieder. Die Mundpropaganda ist zwar sehr positiv, mit einem „A“-CinemaScore (äquivalent einer „1“), und Kritiker sind dem Film ebenfalls zugetan, doch der schwache Start bedeutet auch, dass der Streifen seine Leinwände schnell an die Konkurrenz verlieren wird, sodass er nicht mehr als $11-13 Mio packen wird.

Alien: Covenant ist weiterhin im freien Fall und spielte an seinem vierten Wochenende nur noch $1,8 Mio ein, 55,7% weniger als in der Vorwoche. Das Gesamteinspiel des Films steht bei $71,2 Mio und bei $75 Mio wird Schluss sein. Damit wird der Film mehr als 40% hinter Prometheus landen.

Die Young-Adult-Romanverfilmung Du neben mir rundete die Top 10 mit $1,6 Mio (-50,7%) ab und brachte ihr vorläufiges Gesamteinspiel auf $31,7 Mio. Für einen Film, der nur $10 Mio kostete (ohne Marketing) ist das solide. Insgesamt wird Du neben mir etwa $36 Mio einnehmen.

Meine Cousine Rachel, die neue Verfilmung des Romanklassikers von Daphne du Maurier, spielte knapp weniger als $1 Mio von 523 Kinos ein, was für #11 der Charts reichte. Das ist ein recht schwacher Start und mehr als $2,5 Mio wird der Film vermutlich nicht erreichen.

Gregs Tagebuch – Böse Falle! verlor mehr als die Hälfte seiner Kinos und fiel an seinem vierten Wochenende um 49,1% und drei Plätze auf $657,000 und Rang 12 der US-Kinocharts. Insgesamt hat der Familienfilm bis dato $19,4 Mio eingenommen und steuert auf $21 Mio zu. Das wäre weniger als das, was die ersten beiden Filme der Reihe alleine am Startwochenende eingespielt haben.
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