Heiter bis tödlich: Akte Ex Staffel 1 Episode 5 (Folge 5) "Schweinkram" (Deutschland 2012, Saxonia Media Filmproduktion GmbH für MDR und Das Erste), Drehbuch: Stefan Dauck, Regie: Jorgo Pappavasilliou, 48 min, FSK: 12
Verglichen mit anderen Regionalkrimis aus der Reihe
Heiter bis tödlich befindet sich diese Serie im passablen Mittelfeld. Die Chemie des Ensembles stimmt, die Krimis haben ein gewisses Tempo, während der Humor trotz des kalauernden Serientitels wohldosiert eingesetzt wird. In Sachen Screwball unterliegt die Serie
Alles Klara, bleibt jedoch wie diese bei aller Kriminalität familientauglich.
Die Serie läuft noch. Bislang liegen 24 Episoden in 3 Staffeln vor.
Den Schauplatz gibt die Kulturmetropole Weimar im ländlichen Thüringen. Im
Heiter bis tödlich-Vorspann weichen Goethe und Schiller auf ihrem Denkmalssockel einer fliegenden Kugel aus.
Die erste Staffel bestimmt ein biographischer Spannungsbogen: Vor 13 Jahren ließ sich die heutige Hauptkommissarin Kristina Katzer aus Weimar bei ihrer Klassenfahrt nach Berlin auf einen verlängerten One-Night-Stand mit dem Frauenhelden Lukas Hundt ein. Neun Monate später brachte sie ihre Tochter Jule auf die Welt.
In der Pilotfolge erhält sie zu ihrer Überraschung Hauptkommissar Lukas Hundt aus Berlin als neuen Vorgesetzten bei der Kriminalpolizei Weimar. Der ahnt nichts von seinem Vaterglück, und Kristina überlegt, ob sie ihm diese Tatsache überhaupt verklickern soll - und wenn ja, bei welcher Gelegenheit?
Kristina und Jule wohnen auf dem Weingut von Elli Katzer, Kristinas Mutter, die gut über Klatsch und Tratsch in Weimar unterrichtet ist - und auch mal eine Leiche findet.
Der fünfte Fall beginnt mit einem toten Metzgermeister.
Helmut Lehmann war mit seinem Konkurrenten Maik Schluchtenberger überkreuz, dem Besitzer eines Bio-Supermarkts. Deswegen wollte Lehmann sein Geschäft zu einer Wurstboutique modernisieren.
Nachdem die Kinder des Metzgerehepaares flügge geworden waren, entdeckte seine Gattin Sybille vor drei Jahren ihren Sinn für moderne Kunst. Ihr Alibi besteht denn auch in einer schlaflosen Nacht, die sie wegen einer anstehenden Vernissage mit der Hängung der Kunstwerke verbracht hatte.
Allerdings mißfiel es Metzgermeister Lehmann, daß Sybille junge Künstler aus der Region finanziell förderte. Weil der Müller-Thurgau vom Weingut Katzer ihr auf einmal nicht mehr gut genug war, zerbrach ihre alte Feundschaft mit Elli Katzer.
Im Rahmen ihrer Ermittlungen stoßen Katzer und Hundt auf den Stipendiaten Tobias Krüger, den Sohn eines Schweinezüchters, der ihm seinen Hof vererben möchte. Aber Tobias hat sich der Kunst, "oder was er dafür hält" (so sein Vater), verschrieben.
Ein Mettbrötchen aus Schluchtenbergers Bio-Supermarkt führt die Kommissare auf die richtige Spur, denn das Turbofleisch stammt aus Osteuropa. Erbost stellt Schluchtenberger seinen Lieferanten Krüger auf dem Hof zur Rede, als die Ermittler eintreffen.
Der ambionierte Künstler Tobias Krüger erregte das erste Mal Aufsehen, als er in den Tatort einbrechen wollte, um ausrangierte Fleischerhaken für seine Ausstellung zu holen. Dann finden die Kommissare und Schluchtenberger einen Container aus der Ukraine auf dem Hof, in dem Schweinehälften hängen, die für Schießübungen benutzt wurden.
Die Kunstszene in der Provinz schneidet übel ab: Die Mäzenin ist eine eitle Milf auf der Suche nach Frischfleisch - in Form ihrer männlichen Stipendiaten, die von ihr abhängig sind. Und der Künstler ist ein selbstverliebter Bauernsohn, der sich einbildet, das Erbe des Metzgers reiche für seinen Durchbruch in die Kunstszene aus.